Psychologie
Psychologie (aus griech. ψυχολογία, psychología wörtlich „Seelenkunde“; engl. „study of the mind“) ist die empirische Wissenschaft zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage vom Erleben und Verhalten des Menschen, deren Entwicklung in der Lebensspanne und deren inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen. Die Psychologie ist eine bereichsübergreifende Wissenschaft. Sie lässt sich nicht allein den Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder den Naturwissenschaften zuordnen. Eine moderne Einteilung begreift Psychologie allerdings eher gleichermaßen als Verhaltenswissenschaft (im Sinne der engl. Behavioural sciences), Kognitionswissenschaft und Neurowissenschaft.
Standortbestimmung der Psychologie
Entgegen ihrem Bild und dem Verständnis in der Öffentlichkeit, ist die Psychologie eine streng empirische Wissenschaft. Eine „geisteswissenschaftliche“ Psychologie, im Sinne einer nur nachdenkenden, deutenden, sich nur theoretisch auseinandersetzenden oder nur theoretisch-beschreibenden Arbeitsweise, gibt es nicht. Die Psychologie ist „nur“ insoweit „Geisteswissenschaft“ (zumindest bezogen auf die engl. Bedeutung der „Humanities“), als dass sie sich mit dem Menschen, bzw. genauer: ausgewählten Aspekten des Menschseins, eben dem Erleben und Verhalten, befasst.
Die Seele oder der Geist im philosophischen oder theologischen Sinn ist nicht Gegenstand der Psychologie. Psychologie darf auch keinesfalls, insbesondere nicht im Hinblick auf die Darstellung ihrer Geschichte, mit dem Gebiet der Philosophie des Geistes verwechselt werden!
Dabei ist es ein weiterer populärer Irrtum, dass sich die Psychologie hauptsächlich mit gestörtem Verhalten und vorwiegend „psychischen Problemen“ beschäftigt. Tatsächlich stellt die Klinische Psychologie nur einen Teilbreich der angewandten Psychologie dar. Die Psychologie vermittelt kein Know-How, wie man Menschen „durchschaut“ oder wie man jede Handlung und Äußerung eines Menschen „analysieren“ und „psychologisch“ deuten kann. Sie ist auch keine Lehre von der „Menschenkenntnis“.
Psychologie unterscheidet sich von verwandten Forschungsgebieten anderer Fächer, wie solche der Philosophie, Soziologie, Pädagogik, Anthropologie, Ethnologie, Politikwissenschaft, den Wirtschaftswissenschaften, der Allgemeinen Linguistik, der Medizin oder Biologie dadurch, dass die Psychologie empirisch mentale Prozesse, konkrete Verhaltensmechanismen und Interaktionen von mentalen Prozessen und Verhalten von einzelnen Menschen (allein oder als Individuum in Gruppen) beschreibt und erklärt.
Als empirische Wissenschaft vom Erleben und Verhalten obliegt es der Psychologie also, Theorien und daraus abgeleitete Modelle, Hypothesen, Annahmen für die Beantwortung einer konkreten Fragestellung usw. mit geeigneten wissenschaftlichen Methoden empirisch zu prüfen. Die Methodik ist überwiegend naturwissenschaftlich, mithin quantitativ, in Verbindung mit experimentellem oder quasi-experimentellem Vorgehen. Daher stellt die Mathematik, insbesondere die Deskriptive Statistik, die Stochastik (v. a. die Induktive Statistik und die statistischen Testverfahren), sowie zunehmend auch Ansätze der Systemtheorie (insbesondere mathematische Systemanalyse) eines der wichtigsten Werkzeuge des Psychologen dar.
Wenig bekannt ist, dass im Rahmen der psychologischen Grundlagenforschung, vornehmlich in der Allgemeinen und der Biopsychologie, aber auch z. B. in der Klinischen Psychologie, wie in anderen Naturwissenschaften und der Medizin, auch in der Psychologie Tierversuche durchgeführt werden. Schon in den 1920er Jahren v. a. im Rahmen der Lernforschung durchgeführt, wurden sie grundlegender Bestandteil der Aggressions-, Stress- und Angstforschung, später auch der Depressionsforschung und der Wahrnehmungsforschung. Die Psychologie findet ihren Einsatz auch bei der Anfertigung von Gutachten. So wirken Psychologen immer mehr auch in der Justizvollzugsanstalt und in Bezirkskrankenhäusern. Insbesondere bei neuropsychologischen Fragestellungen wurden sie dann nochmals verstärkt eingesetzt (v. a. in Form von Läsionsexperimenten). Heute werden sie vornehmlich in Forschungen zur Psychoneuroendokrinologie und -immunologie, zur Umweltpsychologie, zur Ernährungspsychologie und z. B. auch in der Erforschung selbstverletzenden Verhaltens, v. a. aber in der Suchtforschung eingesetzt. Auch psychologische Tierexperimente unterliegen weltweit strengen ethischen Standards.
Methodisch finden sich heute neben den naturwissenschaftlichen Ansätzen teilweise auch solche der empirischen Sozialwissenschaften (eine Schwerpunktsetzung schwankt auch je nach Ausrichtung eines psychologischen Fachbereiches). Absolut vorherrschend sind auch hier quantitative Methoden, wiewohl natürlich auch qualitative Methoden zum Repertoire gehören (z. B. auch Grounded Theory oder Inhaltsanalyse); die Trennung zwischen qualitativer und quantitativer Sozialforschung ist dann auch nicht immer eindeutig, weshalb man in der Psychologie auch eher zwischen primär naturwissenschaftlichen und primär sozialwissenschaftlichen methodischen Ansätzen (die dann sehr oft zu den quantitativen in irgend einer Art und Weise auch qualitative Aspekte beinhalten) unterscheidet, obwohl auch da auf Seiten der rein quantitativen Methoden eine Trennung zwischen natur- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen nicht immer eindeutig möglich ist.
Zuordnung zu den unterschiedlichen Fakultäten
Die Anbindung eines psychologischen Fachbereichs an eine Fakultät (in der Regel naturwissenschaftliche, sozialwissenschaftliche oder philosophische) sagt übrigens grundsätzlich nichts über dessen Ausrichtung (eher naturwissenschaftlich oder eher sozialwissenschaftlich) aus. Diese Anbindungen sind in der Regel historisch und/oder verwaltungstechnisch begründet. Insofern kann man z. B. auch keine analogen Rückschlüsse über den Doktorgrad eines promovierten Psychologen ziehen; anders ausgedrückt: man kann als Psychologe im Extrem einen Dr. phil. mit einer Dissertation in Mathematischer Psychologie erlangen und genauso im Extrem einen Dr. rer. nat. mit einer qualitativ-sozialwissenschaftlichen Arbeit (z. B. auf Basis der Grounded Theory).
Verhältnis zu Psychoanalyse
Bei der in der Öffentlichkeit häufig anzutreffenden Gleichsetzung von Psychologie und Psychoanalyse handelt es sich um einen populären Irrtum. Jedoch spielen psychoanalytische Ideen in der Entwicklungspsychologie, pädagogischen Psychologie sowie der klinischen Psychologie eine gewisse Rolle. Die Trennung von Psychologie und Psychoanalyse schließt natürlich nicht aus, dass Psychologen nach dem Psychologie-Studium noch eine psychoanalytische / tiefenpsychologische Ausbildung an einem entsprechenden Privatinstitut absolvieren können.
Die Psychoanalyse nach Sigmund Freuds sowie die Theorien anderer Vertreter einer Tiefenpsychologie wie Carl Gustav Jung oder Alfred Adler spielen in der heutigen Psychologie nur eine Nebenrolle, an vielen Fakultäten wird die Psychoanalyse praktisch ausgeklammert (häufig nur als Stunde in der "Geschichte der Psychologie" vermittelt). Schon zu Zeiten Freuds verlief die Entwicklung unabhängig voneinander. Erst viel später avancierten tiefenpsychologische Ansätze innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie kurzzeitig zum Forschungsparadigma. Insbesondere in den Bereichen Motivation und Kognition gab es Versuche, tiefenpsychologische Annahmen in der Modellbildung zu berücksichtigen. Einiges konnte nach den vorherrschenden wissenschaftstheoretischen Vorstellungen in weiterführende Modelle integriert und weiter differenziert werden und einiges konnte anders oder zumindest sparsamer erklärt werden (siehe Ockhams Rasiermesser). Insgesamt war die Psychoanalyse für die Psychologie wenig fruchtbar, als Forschungsparadigma spielte sie daher schnell keine Rolle mehr. Die wissenschaftliche Psychologie arbeitet heute fast ausschließlich experimentell (siehe oben). Die Psychoanalyse wird oft als unwissenschaftlich abgelehnt. Wolfgang Prinz, Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig kritisiert die Psychoanalyse und sagt: "Die Psychoanalyse ist keine Wissenschaft. Die Psychoanalyse Freudscher Prägung ist ein quasi-literarisches Selbst-Deutungssystem, das sich der empirischen Prüfung weitgehend entzieht. Eines, das nicht nur wissenschaftstheoretischen Grundprinzipien zuwiderläuft, sondern auch noch auf teilweise frisierten, teilweise frei erfundenen "Beobachtungen" basiert." (aus SpiegelOnline, 5. Mai 2006)
Auf der Anwendungsseite haben aus der psychologischen Forschung stammende Ansätze, wie die Gesprächspsychotherapie und die Verhaltenstherapie die Psychoanalyse als Therapieform in der Klinischen Psychologie verdrängt. Die Kombination von klientenzentrierten und verhaltensanalytischen Ansätzen, ergänzt durch moderne kognitive Strategien, bildet heute im Rahmen der Diagnostik und Intervention und nahezu in jedem Anwendungsfach (also auch jenseits eines klinischen Ansatzes, z. B. auch durch Verhaltensanalysen in der Organisations- oder Kognitiv-Behaviorale Trainings in der Arbeitspsychologie usw.) einen grundlegenden praktischen Methoden- und Kompetenzbereich eines Psychologen.
Wissenschaftliche Paradigmen
Es gab und gibt innerhalb der Psychologie viele Ansätze (Paradigmen). Die wichtigsten sind das Behavioristische Paradigma, das Informationsverarbeitende Paradigma und eben (historisch) auch das psychoanalytische/psychodynamische Paradigma. Ebenfalls wichtig sind das Phänomenologische/Humanistische Paradigma, das Eigenschaftsparadigma, das dynamisch-interaktionistische Paradigma und das Soziobiologische Paradigma / die Evolutionäre Psychologie (EP).
Die Evolutionäre Psychologie stellt einen relativ jungen Ansatz dar. Evolutionspsychologische Ansätze finden sich heute in nahezu allen psychologischen Disziplinen und Forschungsfeldern, vor allem in der Entwicklungs- und Sozialpsychologie. Hier ist sie in der Aggressions- und Altruismusforschung, der Attraktivitätsforschung, in Forschungen zu Partnerschaft, Beziehungsgestaltung und Liebe sehr einflussreich und auch in der Organisations-/Personalpsychologie bildet sie eine theoretische Grundlage, ebenso wie z. B. in der Angstforschung.
Diese Paradigmen sind also keine Teildisziplinen der Psychologie (wie etwa die Allgemeine Psychologie), sondern jedes ist ein theoretisches Konzept für die verschiedenen Teildisziplinen und Forschungsprogramme der Psychologie. Diese Ansätze, die sich in Grundannahmen und auch in der Methodologie unterscheiden, werden in der Regel nicht explizit erwähnt, bilden aber eine sehr wichtige Grundlage für das (korrekte) Verständnis der Psychologie, ihrer Theorien und v. a. der psychologischen Forschungsergebnisse. Heute sind innerhalb eines psychologischen Faches (einer Disziplin) in der Regel verschiedene Paradigmen gleichberechtigt (so z. B. in der aktuellen persönlichkeitspsychologischen Forschung das Informationsverarbeitende Paradigma, das Eigenschaftsparadigma und das dynamisch-interaktionistische Paradigma). Diese Komplexität der Psychologie sollte man vor allem auch in Bezug auf die einzelnen Disziplinen berücksichtigen: es gibt eben innerhalb einer Disziplin immer verschiedene Ansätze, unter denen ein Gegenstandsbereich betrachtet werden muss, bzw. eben eine hohe methodologische Flexibilität, unter der eine Fragestellung möglichst optimal wissenschaftlich-methodisch beantwortet werden kann.
Vielfach wird auch von psychologischen Schulen gesprochen, was aber nicht korrekt ist. Dieser Begriff trifft sicher für die tiefenpsychologischen Schulen zu und auch für die Therapieschulen (z. B. teilweise für die Gesprächspsychotherapie - obwohl so sicher so nicht im Sinne des "Gründers" Carl Rogers, für die Gestalt-Therapie bis hin zu den New Age- oder anderen pseudowissenschaftlichen Formen). Schulen zeichnen sich durch ein ideologisches Fundament aus, dessen Grundfeste letztlich aus Dogmen bestehen. Dieses steht aber in absolutem Widerspruch zu einer empirischen Wissenschaft. Insofern ist die Bezeichnung von "psychologischen Schulen" nicht möglich; auch bei Anwendungen der Klinischen Psychologie, insbesondere der Verhaltenstherapie, ist der Begriff einer Schule im o.g. Sinn nicht korrekt.
Disziplinen
Auch wenn die Einteilung problematisch ist, unterteilt man vielfach die Psychologie in die Grundlagendisziplinen und die Angewandte Psychologie. Wobei es eigentlich eher anwendungsorientierte Teilgebiete heissen müsste, u.a. deshalb, weil natürlich auch dort Grundlagenforschung betrieben wird.
Grundlagendisziplinen
Innerhalb dieser Disziplinen kann man noch zwischen solchen unterscheiden, die auch Fundus anderer Grundlagenfächer sind, und solchen, die basale Erkenntnisse in spezifischen Kontexten liefern. Zu den ersteren gehören natürlich die Psychologische Methodenlehre, sowie die Allgemeine Psychologie und die Biopsychologie (die wiederum untereinander stark vernetzt sind), zu den letztgenannten die Sozialpsychologie, die Entwicklungspsychologie und die Persönlichkeits- und Differenzielle Psychologie. Die neuere Einteilung (z. B. für die Bachelor-of-Science-Studiengänge) fasst die Allgemeine und die Biologische Psychologie unter "Kognitive und biologische Grundlagen des Verhaltens und Erlebens" zusammen, die Persönlichkeits-, Differenzielle, Sozial- und Entwicklungspsychologie unter "Grundlagen intra- und interpersoneller Prozesse".
- Die Psychologische Methodenlehre befasst sich mit der gesamten Bandbreite des Instrumentariums ("Handwerkszeug") psychologischen Erkenntnisgewinns. Sie stellt den existierenden Verfahrensfundus für andere Disziplinen der Psychologie bereit und ist gleichermaßen ein eigenständiges Forschungsgebiet mit dem Ziel, den Methodenbestand zu verbessern und zu ergänzen, etwa durch Eigenentwicklungen (wie z. B. der Metaanalyse) oder auch durch Adaption von Verfahren aus den Katalogen anderer Wissenschaften. Dabei reicht ihr inhaltliches Spektrum von Wissenschaftstheorie und Ethik über Experimentalmethodik, Evaluationsforschung bis hin zu Hilfswissenschaften mit hohem Stellenwert, v. a. Mathematik (hauptsächlich Stochastik) sowie Informatik oder Spezialfällen der Psychologischen Methodenlehre wie der Mathematischen Psychologie). Auch die Psychologische Diagnostik gehört in weiten Teilen (insbesondere Testtheorien, -konstruktion u. -analyse) nicht zu den praktischen Ausbildungsinhalten, sondern zu den Methodenfächern.
- Die Allgemeine Psychologie erforscht grundlegende psychische Funktionsbereiche, wie Kognition, Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, Denken, Problemlösen, Wissen, Aufmerksamkeit, Bewusstsein, Volition, Emotion, Motivation und Sprache, sowie Psychomotorik.
- Die Biologische Psychologie (auch Biopsychologie), mit verschiedenen Unterdisziplinen wie z. B. Physiologische Psychologie, Psychophysiologie, Psychobiologie, Neuropsychologie oder interdisziplinären Teilgebieten wie Psychoneuroimmunologie oder Psychoneuroendokrinologie, widmet sich hingegen den physischen Funktionsbereichen, die sich auf Verhalten und Erleben auswirken (Genetik, neuronale Prozesse, v. a. Anatomie und Physiologie des Gehirns, Sinnesphysiologie und Endokrinologie). Sie beschäftigt sich zusammen mit der Methodenlehre auch mit Messverfahren (physiologische Verhaltenskorrelate, wie z. B. Herzrate, Blutdruck, Elektrodermale Aktivität, Durchblutungsstatus z. B. des Gesichts, Elektroenzephalogramm (EEG, Hirnströme), bildgebende Verfahren (CT, MRT, PET, SPECT, ...), Muskelaktivität, sowie Laborparameter (Konzentration von verschiedenen Hormonen etc. in Urin, Blut oder Speichel uvm.). Zusammen mit der Allgemeinen Psychologie und der Methodenlehre gewinnt auch das Formulieren und Testen von mathematischen Modellen biopsychologischer/neuropsychologischer Theorien und die Prüfung von Hypothesen über neuronale Mechanismen durch Simulation von Neuronenmodellen (Künstliche neuronale Netze) an erheblicher Bedeutung.
- Die Entwicklungspsychologie untersucht die psychische Wandlung des Menschen von der Empfängnis bis zum Tod (intraindividuelle Veränderungen, Ontogenese). Gegenstandsbereiche sind z. B. Faktoren der Entwicklung (Anlage, Umwelt), Entwicklungsstufen, Entwicklung der Wahrnehmung, der Psychomotorik, der kognitiven Kompetenzen, des Gedächtnisses, der Sprache, der Persönlichkeit, etc.
- Die Sozialpsychologie erforscht im weitesten Sinne die Auswirkungen sozialer Interaktionen auf Gedanken, Gefühle und Verhalten des Individuums („an attempt to understand and explain how the thought, feeling and behavior of individuals are influenced by the actual, imagined, or implied presence of others“, Allport 1968). Gegenstandsbereiche sind z. B. soziale Aspekte der Wahrnehmung (wie Personenbeurteilung, Vorurteile, Stereotype, Annahmen und Schlussfolgerungen über das Verhalten anderer Menschen, u. a.), soziale Aspekte der Emotion (z. B. auch Aggression), interpersonale Attraktion, pro-soziales Verhalten, Einstellungen, Kommunikation oder auch Gruppenprozesse (Minoritäteneinfluss, Entscheidungsprozesse in Gruppen, Gruppendenken, Gehorsam (vgl. dazu z. B. das Milgram-Experiment oder das Stanford Prison Experiment), Gruppenleistung, Intergruppenbeziehungen uvm.).
- Die Persönlichkeits- und Differenzielle Psychologie beschäftigt sich mit interindividuellen Unterschieden in den o. g. Bereichen der Allgemeinen Psychologie, sowie mit Persönlichkeitsmodellen, der Intelligenz und der Kreativität, sowie deren Messbarkeit (Operationalisierung der Konstrukte). Sie ist wichtige Grundlage für die Diagnostik und damit auch der Arbeits- und Organisationspsychologie.
Angewandte Psychologie
Siehe Hauptartikel: Angewandte Psychologie
- Klinische Psychologie
- Arbeits-, (Betriebs-) und Organisationspsychologie (inkl. Wirtschaftspsychologie)
- Pädagogische Psychologie
Weitere Anwendungsbereiche der Psychologie bilden u.a. die Verkehrs-, Medien-, Rechts-, Kultur-, Geronto-, Sport-, Umwelt-, politische Psychologie etc.
Bei allen Bereichen ist die Diagnostik von zentraler Bedeutung.
Grundsätzlich sind auch andere Bezeichnungen möglich. Z. B. solche, die einen Forschungsgegenstand benennen und als Untergebiet oder Arbeitsschwerpunkt ausweisen oder diesen über alle ihn betreffende Disziplinen hinweg und zusammenfassend beschreiben (z. B. Wahrnehmungspsychologie, Emotionspsychologie, u.a.), oder auch solche, die zugrundeliegende Ansätze oder besondere Aspekte von Paradigmen betonen (z. B. Verhaltenspsychologie, Evolutionäre Psychologie, u.a.). Diese eher bereichsspezifischen Bezeichnungen (mit entsprechender thematischer Bündelung von verschiedenen Inhalten) finden sich auch häufig dann, wenn es um eine umfassende Vermittlung von spezifischen Inhalten und weniger um Forschung und methodische Zusammenhänge geht, also insbesondere wenn psychologisches Wissen im Rahmen von Neben- oder Hilfsfächern (z. B. an nicht-psychologsichen Fachbereichen, in Fachhochschulstudiengängen usw.) vermittelt wird. Hier werden auch zum Teil Bezeichnungen o.g. Grundlagendisziplinen anders inhaltlich ausgefüllt, wie z. B. Allgemeine Psychologie als eine den allgemeinen (ersten) Überblick gebende Einführung in die Psychologie (wie in den sprichwörtlichen 101 Kursen in den USA) oder Pädagogische Psychologie als Psychologie für Pädagogen.
Begriffe der Psychologie
- Konstrukt, Paradigma, Modell,
- Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, Vergessen, Gedächtnis, Denken, Kognition, Problemlösen, Emotion, Motivation, Bewusstsein, Kreativität
- Psychologischer Test, Skala, Diagnostik
- Neurose, Psychose, Trauma
- Experiment, Methoden der empirischen Sozialforschung, Korrelation
- soziale Interaktion
- statistische Signifikanz
- Intelligenz, Persönlichkeit
- Psychopathologie
Siehe auch
- Geschichte der Psychologie
- Psychologe
- Liste bekannter Psychologen und Psychotherapeuten
- Allgemeine Psychologie
- Humanistische Psychologie
- Psychische Störung
- Psychotherapie
- Psychiatrie
- Psychoanalyse
- Behaviorismus
- Kognitive Psychologie
- Entwicklungspsychologie
- Persönlichkeitspsychologie
- Pädagogische Psychologie, *Schulpsychologie
- Intelligenz
- Kreativität
- Sozialpsychologie
- Evolutionäre Psychologie
- Neurowissenschaften
- Hirnforschung
Literatur
Einführungen und Lehrbücher zur Psychologie (Auswahl)
- Dörner, Dietrich u. Selg, Herbert (Hrsg.). Psychologie - Eine Einführung in ihre Grundlagen und Anwendungsfelder, 2. Auflage, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, Berlin, Köln, 1996. ISBN 3-17-012266-5.
- Joachim Grabowski u. Elke van der Meer (Hrsg.): Hilgards Einführung in die Psychologie, Von Rita L. Atkinson, Richard C. Atkinson, Edward E. Smith u. a. Spektrum Lehrbuch. 2001. ISBN 3-8274-0489-4
- Wolfgang Metzger (2001, Erstauflage 1941). Psychologie - Die Entwicklung ihrer Grundannahmen seit Einführung des Experiments. 6. Auflage , Krammer: Wien.
- Müsseler, Jochen u. Prinz, Wolfgang (Hrsg.) (2002). Allgemeine Psychologie. ISBN 3-8274-1128-9
- Myers, David G. Psychologie. Heidelberg, Berlin: Springer, 2005. 1029 S. ISBN 3-540-21358-9
- Pawlik, Kurt (Hrsg.) (2006). Handbuch Psychologie. Wissenschaft - Anwendung - Berufsfelder. Heidelberg: Springer. ISBN 3-540-22178-6
- Zimbardo, Philip G.. Psychologie, Pearson 2004. ISBN 3-827-37056-6
Auswahl an Lehrbüchern zu Teilbereichen der Psychologie
Hier werden Standardwerke primär aus dem deutschsprachigen Bereich aufgeführt. Weitere Literaturhinweise gibt es bei den jeweiligen Disziplinen.
- Amelang, M. & Bartussek, D. (2001). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer. ISBN 3170166417
- Aronson, E. et al. (2003). Sozialpsychologie. Pearson Studium. ISBN 3827370841
- Birbaumer, N. & Schmidt, R. F. (2005). Biologische Psychologie. Berlin: Springer. ISBN 3540254609
- Bortz, J. (2004). Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. Springer. ISBN 354021271X
- Davison, G. C. & Neale, J. M. (2002). Klinische Psychologie. Weinheim: PVU. ISBN 3621274588
- Felser, G. (2001). Werbe- und Konsumentenpsychologie, (2.Auflage). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. ISBN 3791019449
- Kubinger, K.D. (2006). Psychologische Diagnostik - Theorie und Praxis psychologischen Diagnostizierens. Göttingen: Hogrefe. ISBN: 3-8017-1693-7
- Lienert, G. & Raatz, U. (1998). Testaufbau und Testanalyse. Weinheim: PVU. ISBN 3621274243
- Oerter, R. & Montada, L. (2002). Entwicklungspsychologie. Weinheim: PVU. ISBN 3621274790
- Pervin, L. et al. (2005). Persönlichkeitstheorien. UTB. ISBN 3825280357
- Schuler, H. (2003). Lehrbuch Organisationspsychologie. Bern: Huber. ISBN 3456840195
- Wickens, C. & Gordon, S. (1997). An Introduction to Human Factors Engineering. Prentice Hall. ISBN 0321012291
sonstige Literatur
- Dietrich Dörner: Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen. Rowohlt. 1989. ISBN 3-499-19314-0
- Gerd Gigerenzer: Das Einmaleins der Skepsis. Über den richtigen Umgang mit Zahlen und Risiken. Berliner Taschenbuch Verlag (BTV). 2004. ISBN 3-8333-0041-8
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
- Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP)
- Psychologie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften
- Open Access Dokumente und kostenlos nutzbarer wissenschaftlicher Psychologie-Publikationsserver: PsyDok
- PSYTESTS - Psychologische Onlinestudien
- Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID)
- Frei verfügbare Online-Literatur u.a. zum Thema Psychologie
- Gebärden-Fachlexikon der Psychologie
- Psychologie Forum Innsbruck
Fachzeitschriften
- Psychologische Fachzeitschriften in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek
- Datenbank mit medizinischen Artikeln der nationalen medizinischen Bibliothek der USA (NLM) (Wiki)