Mittlerer arterieller Druck
Der Mittlere arterielle Druck, abgekürzt MAD oder MAP (von englisch: mean arterial pressure), liegt zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruckwert. Er kann genau berechnet werden, indem die Fläche unter der arteriellen Druckkurve gemittelt wird. Dies wird von den modernen Monitoren auf einer Intensivstation oder im OP berechnet und angezeigt. Liegt nur der systolische und der diastolische Wert vor, dann kann der MAD nach folgender Formel grob geschätzt werden:
Der MAD gilt in der Intensivmedizin als zuverlässigster Parameter für die Organdurchblutung und wird daher in der Therapie als Richtwert der Perfusion herangezogen, wenn Hirn, Niere, Herz, Blutgefäße oder andere Organe sicher durchblutet werden müssen, z. B. im Schock, nach Schädel-Hirn-Trauma oder Gefäß-Operationen. So wird der Cerebrale Perfusionsdruck (CPP), der als Maß für die Hirndurchblutung herangezogen wird, berechnet nach der Formel
,
wobei ICP der intracranielle Druck ist.
Der MAD wird häufig invasiv gemessen (IBP). Eine solche invasive Blutdruckmessung erfolgt durch Anlage eines arteriellen Messkatheters. Sie ist indiziert, wenn der MAD engmaschig bzw. kontinuierlich gemessen werden muss, z. B.
- unter laufender Katecholamintherapie
- im Schock
- wenn der Blutdruck bei bestimmten neurochirurgischen Krankheitsbildern in engen Grenzen gehalten werden muss, z. B. bei Subarachnoidal- oder intracerebraler Blutung.