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Sumer

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Sumer bezeichnet eine Hochkultur in Mesopotamien.

Aus der Vermischung der im Süden Mesopotamiens lebenden Ubaidier und aus der arabischen Wüste einwandernden Semiten entstand etwa 4000 vuZ die Bevölkerung, aus der in der Folgezeit das Sumerische Reich hervorgehen sollte.

Am Anfang dieses Reiches standen eine Reihe von Stadtstaaten (Adab, Eridu, Isin, Kisch, Kullab, Lagasch, Larsam, Nippur und Ur), die etwa 2800 vuZ das Altsumerische Reich unter wechselnden Stadtherrschern bildeten.

Die Akkadier aus dem Norden vereinten Sumer unter einer Dynastie (2235 bis 2094 vuZ). Gefördert durch Uneinigkeit zwischen Akkad und dem restlichen Sumer, endete diese Dynastie mit der Eroberung durch die Gutäer.

Das Neusumerische Reich (2047 bis 1940 vuZ) unter der Herrschaft der 3. Dynastie Urs endete unter dem Druck Elams aus dem Osten.

Kleinreiche um Assur, Babylon, Eschunna, Der und Susa entstanden in Folge.

Mesopotamien wurde in der Folgezeit von Assyrien und Babylonien dominiert.

Sumers kulturelle Bedeutung

Obwohl die Schrift mehrmals in der Geschichte der Menschheit erfunden wurde (Ägypten, China, Maya), so ist für Europa die sumerische Keilschrift von zentraler Bedeutung. Entwickelt für das Sumerische, wurde die Keilschrift erfolgreich an das Akkadische und Hittitische angepaßt, und gilt als Vorläufer vieler Schriften.

Das Rad wurde ebenfalls erstmals in Sumer benutzt. Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit der Erkenntnis, daß domestizierte Tiere nicht nur eine Nahrungs- und Rohstoffenquelle (zB Leder) sind, sondern auch als Arbeitstiere dienen können (Pflug, Karren). Eine weitere Vorbedingung für die Nutzung des Rades sind ebene, breite Wege, die erst bei einer kritischen Bevölkerungsdichte und geeignetem Landschaftsrelief entstehen.

Im Bereich der Landwirtschaft hat Sumer wahrscheinlich keine neuen Nutzpflanzen oder Nutztiere domestiziert; der Beitrag liegt hier in der Verfeinerung der Bewässerung sowie der Einführung der Milchwirtschaft.

Anmerkung

Absolute Jahreszahlen innerhalb der sumerischen Datierung variieren ja nach Lehrmeinung um etwa 100 Jahre. Zur genaueren Datierung sollte Fachliteratur herangezogen werden.