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Eberhard Wagner (Schriftsteller)

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Eberhard Johannes Wagner (* 18. Juli 1961 in Amstetten, Niederösterreich) ist ein österreichischer Schauspieler und Schriftsteller.

Leben

Wagner wurde als elftes von zwölf Kindern seiner Eltern Maria und Josef Wagner geboren. Bereits in der Kindheit stand für ihn ein Leben, in dem er „sitzen und schreiben“ könne, fest – neben seinem Schauspiel von frühester Jugend an. Nach mehreren Studienjahren und einem Leben als Werbetexter, Bauarbeiter, Bauunternehmer, Industriemanager, Referent für Erwachsenenbildung, Redakteur und Innenarchitekt lebt Wagner seit 1997 als freischaffender Schriftsteller, Kabarettist und Schauspieler; nach der Scheidung seiner ersten Ehe, aus der acht Kinder hervorgingen, lebt er seit 2001 in Wien. Während er seine Hauptaufgabe im Schreiben von Romanen sieht, arbeitet er seit 2002 vorwiegend an Theaterstücken, Kabaretts, Liedern und Drehbüchern. Darüber hinaus agiert er als Schauspieler bei Theater (u. a. Die Räuber, (K)Einer flog über das Kuckucksnest, Was ihr wollt bzw. in eigenen Stücken) und Film (u.a. Dad's Dead, Soko-Donau/Soko-Wien, Kupetzky, Bockerer IV) und als Sprecher.

Zum Werk

Wagners realistische Art der Charakter- und Milieuschilderungen schließt an die Tradition der österreichischen Erzähler und Dramatiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Heimito von Doderer u. a.) an, soll dabei aber gegenwartsbezogen wirken. Er skizziert einen Freiheitsbegriff, der in Zusammenhang steht mit der Wahrheit und Wahrhaftigkeit als Streben nach staunender Offenheit den Dingen gegenüber. Der Mensch wird in seinen Konflikten zwischen der eigentlichen Natur und seiner zweiten, gewohnheitsmäßig von Alltäglichem durchsetzten gezeigt. Nur vor diesem Hintergrund der möglichen Selbstverfehlung sei auch der heutige Mensch zu verstehen. Die Aufgabe des Künstlers sei es, das scheinbar nahtlose Gewand der Zeit zu durchstoßen und in der Gegenwart jenes Gerüst zu suchen, das jede Gestalt trage. Insofern kann Wagners Ansatz als indirekt gesellschaftskritisch verstanden werden, während er sich selbst als unpolitisch versteht und in seinen Personenschilderungen Mechanismen der Unfreiheit auch der Gegenwart zeigen will. Im Besonderen wendet sich Wagner gegen eine von ihm geortete Vermassung, getragen durch ein von ihm als „geistige Diktatur“ bezeichnetes Angebot eines Auswegs aus der alle Menschen gleichermaßen maßgeblich betreffenden Angst vor dem Nichts bzw. dem Tod. In seinen Werken setzen diese Mechanismen im unmittelbaren Lebensumkreis oder der Kindheit seiner Figuren an. Wagner zeichnet seelische Landschaften von Menschen in ihrem Kampf ums Überleben und in ihrer Suche nach Liebe als die einzige Kraft, die errichtet.

Werke (Auswahl)

Theaterstücke

  • 2002: Zwei Seelen – Eine Welt (Tragödie)
  • 2004: Zwei Seelen – Keine Welt (Tragödie)
  • 2004: Der Odysseus (Tragödie)
  • 2004: Frauenwahl (Drama)
  • 2004/2005: Keiner hört auf Harvey (Drama)
  • 2004/2005: Wer gewinnt (Drama)
  • 2005: Habemus Papam! (Drama)
  • 2005: Mann (43) sucht Frau! (Kabarettdramulett)
  • 2005: Unter Licht und über Dunkel (Groteskes Drama)
  • 2005: Der Poppenspeeler (Drama)
  • 2006: Paradas - Umweg zum Glück, (Drama mit Musik für einen Schauspieler, eine Puppe und einen Gott)

Bücher

  • Macht und Frau. Konkursbuchverlag, Tübingen 1998
  • Helena oder: Das Gute ist, was bleibt. Passagen-Verlag, Wien 2000, ISBN 3-85165-360-2

Sonstiges

  • Fünf Lieder an das Ende des Winters. Waidhofen/Ybbs 2000, Liedzyklus