NForce
nForce ist eine Bezeichnung der Firma NVIDIA für Chipsätze für PC-Hauptplatinen. Der erste nForce-Chipsatz wurde auf der Computex in Taiwan im Juni 2001 vorgestellt.
Hintergründe
Die Entwicklung der nForce Chipsätze wurde ausgelöst durch Microsofts XBox für deren Chipsatz- und Soundtechnik NVIDIA den Zuschlag bekam.
Wegen fehlender Lizenzen waren die Chipsätze allerdings zunächst nur mit Prozessoren des Herstellers AMD einsetzbar. Est seit 2005 verfügt NVIDIA über entsprechende Lizenzen für das Busprotokoll AGTL+ und bietet seitdem die sogenannte nForce Intel Edition an.
AMD K7-Serie
Geeignt für alle Prozessoren der AMD K7-Serie.
nForce
Der nForce ist der erste Chipsatz von NVIDIA (Codename Crush), vorgestellt im Juni 2001, und ein klassisches Design bestehend aus North- (IGP bzw. SPP = System Platform Processor) und Southbridge (MCP = Media and Communication Processor) . Er war ursprünglich als reiner IGP konzipiert, bot allerdings einige Innovationen: So waren die beiden Chips über den von AMD entwickelten HyperTransport verbunden und außerdem wurde erstmals ein Dual-Channel Speicherinterface für PC2100-Speicher (genannt Twinbank) im Massenmarkt eingesetzt. Der eigentliche Grund für dieses Speicherinterface war aber der Bandbreitenbedarf des integrierten GeForce2 MX Grafikkerns. Etwas später folgende dann aber auch eine Version ohne integrierten Grafikkern. Der nForce bietet generell AGP 4x und Unterstützung für FSB266 (133 MHz EV6).
Es gibt folgende Varianten der Northbridge:
- nForce 220D
- nForce 415D
- nForce 420D
Der nForce 420D (Codename Crush 12) ist dabei die ursprüngliche Version mit integriertem Grafikkern und Dual-Channel Speicherinterface, während der nForce 220D (Codename Crush 11) als Basisvariante nur ein Single-Channel Speicherinterface besitzt. Dementsprechend unterscheiden sich diese beide Varianten nur in ihrer Leistungsfähigkeit. Der nForce 415D hingegen besitzt keinen integrierten Grafikkern.
Außerdem stehen zwei Southbridges zur Verfügung: MCP und MCP-D. Beide besitzen einen Ultra-DMA/100-Controller mit zwei Kanälen, integriertes 10/100 MBit Ethernet, sechs USB 1.1 Ports und ein AC97-Audiointerface. Die MCP-D bietet zusätzlich dazu einen Audioprozessor (APU), genannt SoundStorm.
nForce2

Der nForce2 (Codename Crush 18) ist eine Weiterentwicklung und Nachfolger des nForce und wurde im Juli 2002 vorgestellt. Er bietet vor allem ein überarbeitetes Speicherinterface für PC3200-Speicher, Unterstützung für FSB333 (166 MHz EV6) und AGP 8x. Als integrierte Grafiklösung kommt nun ein GeForce4 MX Grafikkern zum Einsatz. Auch der nForce2 ist noch in North- (IGP bzw. SPP) und Southbridge (MCP) aufgeteilt.
Es gibt folgende Varianten der Northbridge:
- nForce2 IGP
- nForce2 SPP
- nForce2 400
- nForce2 Ultra 400
Der nForce2 IGP (Codename Crush 18G) entspricht dabei dem nForce2 SPP (Codename Crush 18D), bietet aber im Gegensatz zu diesem einen integrierten Grafikkern. Etwas später (Anfang 2003) kamen die beiten Varianten nForce2 Ultra 400 und nForce2 400 auf den Markt. Diese ergänzen den nForce2 SPP um die Unterstützung für FSB400 (200 MHz EV6). Die letztgenannte Varianten verzichtet zudem auf das Dual-Channel-Speicherinterface und besitzt nur ein Single-Channel.
Außerdem stehen drei Southbridges zur Verfügung: MCP, MCP-T und MCP-S. Alle drei besitzen einen Ultra-DMA/133-Controller mit zwei Kanälen, integriertes 10/100 MBit Ethernet, sechs USB 2.0 Ports und ein AC97-Audiointerface. Die MCP-T bietet zusätzlich dazu einen Audioprozessor (APU), genannt SoundStorm, und einen zusätzlichen 10/100 Ethernet Anschluss, während die MCP-S zusätzlich noch GBit Ethernet und einen SATA-Controller bietet.
AMD K8-Serie
Geeignt für alle Prozessoren der AMD K8-Serie.
nForce3
Im Gegensatz zu den Vorgängern besteht der nForce3 (Codename CK8 nur aus einem einzigen Chip, was vor allem auf den Umstand zurückzuführen ist, dass AMD den Speichercontroller bei der K8-Serie direkt in den Prozessor integriert hat. Damit ist eine wichtige Funktion der ehemaligen Northbridge weggefallen und eigentlich nur noch der Accelerated Graphics Port übrig geblieben, der dann mit den Southbridge-Funktionen zu einem Chip zusammengefasst wurde. NVIDIA bezeichnet den nForce3 deswegen auch als MCP (Media and Communication Processor).
Es gibt folgende Varianten:
- nForce3 150
- nForce3 250
- nForce3 250Gb
- nForce3 Ultra
Der nForce3 150 ist die erste Variante und kam Mitte 2003 auf den Markt. Die MCP-Funktionen basierten auf der MCP-S des nForce2, allerdings gibt es einige Probleme mit Chipsatz: So ist zwar ein SATA-Controller integriert, allerdings ist er nicht funktionstüchtig. Außerdem betreibt der nForce3 150 den HT-Link zum Prozessor nur mit 600 MHz statt der von AMD vorgesehenen 800 MHz. Ansonsten bietet er die üblichen Features wie AGP 8x, Ultra-DMA/133-Controller mit zwei Kanälen, integriertes 10/100 MBit Ethernet, acht USB 2.0 Ports und ein AC97-Audiointerface. Der nForce3 250 war dann im Prinzip nur eine fehlerbereinigte Version des nForce3 150 und bietet zusätzlich zwei SATA-Ports und die vollen 800 MHz des [HyperTranspot|HT-Links]] zum Prozessor. Wenig später folge dann der nForce3 250 Gb mit Gigabit-Ethernet und integrierter Firewall. Mit Einführung des Sockel 939 stellte NVIDIA dann den nForce3 Ultra vor, der den nForce3 250Gb um einen beschleunigten [HyperTranspot|HT-Link]] zum Prozessor (1000 MHz) ergänzt.
nForce4
Der nForce4 ist der erste Chipsatz mit Unterstützung für PCI-Express und wurde im August 2004 vorgestellt. Im Prinzip handelt es sich dabei aber nach wie vor um einen nForce3 Ultra, nur eben mit PCI-Express anstelle von AGP. Allerdings wurde der SATA-Controller verbessert und bietet nun vier SATA-Ports nach dem SATA-II Standard.
Es gibt folgende Varianten:
- nForce4-4x
- nForce4 Ultra
- nForce4 SLI
- nForce4 SLI x16
nForce4-4x, nForce4 Ultra und nForce4 SLI besitzen alle 20 PCIe-Lanes, allerdings erlaubt NVIDIA nur beim nForce4 SLI die Nutzung der hauseigenen Multi-GPU-Technik SLI. Dies ist allerdings eine reine Marketing-Entscheidung uns basiert auf keinen technischen Erfordernissen. Der nForce4-4x bietet außerdem nur einen [HyperTranspot|HT-Link]] zum Prozessor mit 800 MHz und ist daher nur für den Sockel 754 gedacht. Beim nForce4 SLI werden zwei PEG-Slots mit jeweils 8 PCIe-Lanes zur Verfügung gestellt. Der nForce4 SLI x16 verdoppelt dann dieses PCIe-Lanes auf jeweils 16 und bietet nun insgesamt 38 PCIe-Lanes.
Ferner existieren noch zwei MCPs als reine Southbridges zu den IGP-Chipsätzen GeForce 6100 und GeForce 6150. Diese beiden Chips bieten die I/O-Funktionen der nForce4 Chipsätze und werden als nForce 410 bzw. nForce 430 bezeichnet.
nForce500
Mit der Vorstellung des Sockel AM2 brachte auch NVIDIA überarbeite Versionen des nForce4 als nForce 500 auf den Markt. Diese Chipsätze basieren stark auf den nForce4 und sind teilweise nur umbenannt bzw. nur marginal verändert.
Es gibt folgende Varianten:
- nForce 500
- nForce 500 Ultra
- nForce 500 SLI
- nForce 510
- nForce 550
- nForce 570 Ultra
- nForce 570 SLI
- nForce 590 SLI
Die ersten Vertreter nForce 500, nForce 500 Ultra und nForce 500 SLI entsprechen 1:1 den gleichnamigen nForce4-Vertretern und bieten identische Features. Der nForce510 ist dann eine abgespeckte Varinate dieser Chips und bietet nur 10/100 MBit Ethernet, nur einen Ultra-DMA/133-Controller mit einem Kanal, nur zwei SATA-Ports und nur acht USB 2.0 Ports. Allerdings besitzt er nun ein High Definition Audio Interface statt dem älteren AC97. Der nForce 550 hingegen basiert wieder auf dem nForce 500 Ultra, bietet aber High Definition Audio Interface, verzichtet aber ebenfalls auf einen Kanal des Ultra-DMA/133-Controllers. Der nForce 570 Ultra und der nForce 570 SLI ergänzen den nForce 550 um zwei weitere SATA-Ports auf insgesamt sechs Ports (und damit auch RAID5) und um zweimal Gigabit-Ethernet. Der nForce 570 SLI erlaubt dabei wieder die Nutzung von SLI und bietet 28 PCIe-Lanes. Der nForce 590 SLI steigert dann die Anzahl der PCIe-Lanes weiter auf 46.
nForce Professional
- nForce Professional 2000
- nForce Professional 3000
Intel AGTL+ Busprotokoll
Geeignet für alle Intel-Prozessoren, die das Busprotokoll AGTL+ nutzen.
nForce4 Intel Edition
Nach dem Erwerb einer entsprechenden Lizenz von Intel, bot NVIDIA auch Chipsätze für Intel-Prozessoren an, hauptsächlich um SLI auf dieser Plattform zu ermöglichen.
Es gibt folgende Varianten:
- nForce4i Ultra
- nForce4i SLI XE
- nForce4i SLI
- nForce4i SLI X16
nForce 500 Intel Edition
Kurz nach der Vorstellung der nForce 500 Serie für die AMD-Plattform brachte NVIDIA auch eine überarbeite Version der nForce4 Intel Edition auf den Markt.
Es gibt folgende Varianten:
- nForce 570i SLI
- nForce 590i SLI
nForce 600 Intel Edition
Die nForce 600 Serie für Intel ist eine überarbeitete Version des 500 Serie, welche unter anderem höheren FSB bietet.
Es gibt folgende Varianten:
- nForce 650i
- nForce 680i
Der Chipsatz ist noch nicht auf dem Markt und über die Details ist noch nicht so viel bekannt, man weiß aber, dass beide Chipsätze SLI unterstützen (650i : x8, 680i: x16) und dass der 680i 3 PCIe x16 Slots unterstützt (650i nur 2). Der 3. Slot dient dabei zur verwendung einer 3. Grafikkarte als Physikbeschleuniger.
Kritikpunkte
Allgemein gelten die Treiber von NVIDIA als Schwachpunkt der Chipsätze. Vor allem der IDE-Treiber und die integrierte Firewall machen öfter Probleme. Auch der die reiber für den SoundStorm brauchten eine Weile bis sie einwandfrei funktionierten. Alles in allem kann man aber sagen, dass NVIDIA die anfänglichen Probleme und Kinderkrankheiten weitestgehend behoben hat und die Qualität der Treiber immer besser wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist die große Hitzeentwicklung besonders der nForce4 Chipsätze. NVIDIA wirkt dem Problem aber mit verbesserten Fertigungstechniken entgegen. Wärend sich die AMD-basierenden Chipsätze sehr gut übertaklten lassen, trifft das Gegenteil auf die von Intel zu: es werden meistens nur ca. 300-330 MHz FSB erreicht, wärend Intel-Chipsätze 450-500 MHz erreichen. Die Übertaktbarkeit der 600er Seireie für Intel ist noch nicht bekannt.