B. F. Skinner

Burrhus Frederic Skinner (* 20. März 1904 in Susquehanna, Pennsylvania; † 18. August 1990 in Cambridge, Massachusetts) war der prominenteste Vertreter des Behaviorismus in den USA, prägte den Begriff „operante Konditionierung“, erfand das so genannte „programmierte Lernen“ und verfasste den weltweit beachteten utopischen Roman Walden Two (auf deutsch zunächst unter dem Titel Futurum Zwei erschienen).
Werdegang
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Die Skinner-Box
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Lernen auf Grund von Belohnung
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Tauben im Kriegsdienst
Aufgrund seiner erfolgreichen verhaltensbiologischen Arbeiten konnte er nach dem Doktorexamen 1931 in Harvard fünf Jahre lang eigenständig forschen, wechselte 1936 aber als Dozent (und später Professor) für Psychologie an die Universität von Minnesota in Minneapolis, wo er seine experimentellen Studien allerdings nicht mehr fortführte. Erst 1944, als Deutschland im Zweiten Weltkrieg bereits ferngesteuerte Bomben gegen Ziele in England einsetzte (V2-Raketen, die noch im Flug gelenkt werden konnten), während die anglo-amerikanischen Alliierten noch nicht einmal über erste Ansätze für derart innovative und effektive Kriegsgeräte nachdachten, reaktivierte Skinner seine Experimentierfreudigkeit: Er ging auf die Suche nach finanzieller Unterstützung für ein (heute grotesk anmutendes) streng geheimes militärisches Projekt. Skinner dressierte Tauben, deren Pickbewegungen dazu genutzt werden sollten, eine Fernrakete auf Kurs zu halten; offenbar plante er, jeder Rakete eine Taube beizugesellen – man entschied sich dann aber für radargestützte Fernlenksysteme. Gleichwohl blieben Tauben für Skinner auch in späteren Jahren die wichtigsten Modellorganismen für seine Verhaltensstudien; jedenfalls führte er niemals wieder Experimente mit Ratten durch.
Es existieren außerordentlich eindrucksvolle Filmaufnahmen von konditionierten Tauben, anhand derer man beispielsweise das Entstehen von abergläubischem Verhalten nachvollziehen kann.
Leben in einer geplanten Gesellschaft
1948 kehrte Skinner als Ordinarius für Psychologie nach Harvard zurück und hielt dieser Hochschule bis zu seiner Emeritierung 1974 die Treue. Ebenfalls 1948 entstand, noch unter dem Eindruck hunderttausender Kriegsheimkehrer, sein Roman Walden Two (die erste deutsche Ausgabe trug den Titel: Futurum Zwei), der das Leben einer durch operante Konditionierung geformten Gemeinschaft schildert und bis heute weltweite Beachtung findet. Dieser noch immer lesenwerte utopische Roman wurde Skinners bekanntestes Werk, wegen der in ihm propagierten, von vielen als manipulativ bewerteten Sozial- und Verhaltenstechniken wird er aber weithin – gegen Skinners Intentionen – als „negative Utopie“ empfunden: Der Roman (und auch Skinner selbst) lässt die Frage offen, wer das Recht (die Allmacht) haben soll, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen festzulegen, die hernach das Zusammenleben der Angehörigen dieser Gesellschaft bis ins Kleinste bestimmen, also auch die ethischen Normen.
Programmiertes Lernen und Sprachlabors, Sprache als Verhalten
1953 erschien Science and Human Behavior, in dem Skinner die am Tiermodell gewonnen Erkenntnisse auf den Menschen übertrug. Im weiteren Verlauf der 1950er Jahre entwickelte Skinner auf der Grundlage seiner schon in Walden Two beschriebenen lerntheoretischen Erwägungen so genannte Lernmaschinen und die Methode des programmierten Lernens, die darauf beruht, den gesamten Lernstoff in kleine Untereinheiten zu zerlegen, deren korrekte Wiedergabe "belohnt" wird durch die Erlaubnis, den nächsten Lernschritt zu unternehmen, so dass man im Selbststudium schrittweise sich Wissen selbst aneignen und den Lernerfolg auch selbst kontrollieren kann. Diese Vorgehensweise war in den 1960er Jahren auch in Deutschland unter jungen Lehrkräften recht populär, geriet dann aber weitgehend in Vergessenheit und feierte erst durch die „modernen“ PC-gestützten Sprachlernprogramme ein gewisses Comeback. Auch die so genannten Sprachlabors verdanken ihre Existenz letztlich Skinner.
1957 beendet Skinner die über 20 Jahre dauernde Arbeit an Verbal Behavior, seiner Theorie des sprachlichen Verhaltens. Skinner interpretierte menschliche Sprache als ein Verhalten, das den selben Gesetzen unterliegt wie auch alles andere Verhalten. Skinner selbst betrachtete Verbal Behavior als sein Hauptwerk. Zugleich kennzeichnet Verbal Behavior aber auch den Beginn der sogenannte kognitiven Wende. Viele Psychologen wandten sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten vom Behaviorismus allgemein und Skinners Verhaltensanalyse im besonderen ab und der kognitiven Psychologie zu. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Besprechung des Buches durch den Sprachwissenschaftler Noam Chomsky. Chomskys Kritik fand breite Beachtung und wird auch heute noch gelegentlich als "Widerlegung" von Skinners Postitionen betrachtet. Tatsächlich setzte sich Chomsky aber fast ausschließlich mit einer Form des Behaviorismus und Positionen auseinander, die Skinner selbst nie vertreten hatte.
Skinner, dessen Hauptwerk Science and Human Behavior (deutsch: Wissenschaft und menschliches Verhalten) 1953 erschienen war, schrieb bis ins hohe Alter Bücher und Aufsätze, selbst nachdem 1989 eine Leukämie bei ihm diagnostiziert worden war. Zehn Tage vor seinem Tod hielt er seinen letzten Vortrag vor der American Psychological Association. Seine Tochter hielt fest: „Er beendete den Artikel, aus dem die Rede stammte, am 18. August 1990, dem Tag, an dem er starb.“ („He finished the article from which the talk was taken on August 18, 1990, the day he died.“)
Operante Konditionierung: ein kurzer Überblick
Skinner prägte den Begriff der „operanten Konditionierung“ und stellte diese Form des Lernens der „klassischen Konditionierung“ gegenüber.
Die klassische Konditionierung, die zuerst von Iwan Petrowitsch Pawlow erforscht wurde, nutzt die Existenz einer bereits vorhandenen Abfolge von Reiz und Reaktion (schon das Riechen von leckerer Nahrung hat zur Folge, dass Speichelfluss einsetzt). Der Versuchsleiter bietet sodann parallel zum gewöhnlichen Reiz stets einen völlig andersartigen Reiz (zum Beispiel einen Glockenton), mit der Folge, dass nach erfolgreicher Konditionierung schon beim Ertönen der Glocke der Speichelfluss einsetzt.
Im Unterschied zur klassischen Konditionierung kommt bei der operanten Konditionierung ein weiteres Element hinzu: die der Reaktion folgende Konsequenz. Am wirkungsvollsten haben sich auch im Tierexperiment angenehme Konsequenzen („positive Verstärkung“) herausgestellt, also eine Belohnung zum Beispiel durch Futter. Allerdings können auch Vermeidungsreaktionen konditioniert werden, bei Katzen und anderen Haustieren zum Beispiel mit Hilfe einer negativen Verstärkung durch Wasserspritzer.
Während die klassische Konditionierung also stets auf einem bereits weitgehend vorhandenen Verhaltensrepertoir aufbaut und dieses im Grunde nur variiert, können mit Hilfe der operanten Konditionierung sehr vielfältige neue Verhaltensmuster erzeugt werden (gleichwohl müssen natürlich auch hier die grundlegenden Bewegungsabfolgen zumindest als physiologisch möglich schon vorher existieren). Das Abrichten von Pferden und das erfolgreiche Absolvieren einer „Hundeschule“ basiert seit langem schon vollständig auf den von Skinner systematisch erforschten Techniken der Verhaltensformung.
Formelhaft beschreiben kann man die beiden Varianten der Konditionierung so:
- S ⇒ R (Stimulus – Response; Reiz – Reaktion)
- S ⇒ R ⇒ C (hinzu kommt: Consequence; Konsequenz), wobei „C“ in jedem Fall zurückwirkt auf „R": entweder positiv oder negativ (entweder wird sich die Auftretenswahrscheinlichkeit für die Abfolge S-R-C dank einer Belohnung erhöhen und aufgrund einer Bestrafung vermindern)
Siehe auch
Literatur
- B. F. Skinner: A case history in scientific method. in: American Psychologist 1956,11, S. 221-33. (enthält eine Beschreibung seiner wissenschaftlichen Anfänge mit der „Skinner-Box“)
- B. F. Skinner: The Behavior of Organisms: An Experimental Analysis. 1938 erstveröffentlicht, 1991 und 1999 nachgedruckt durch die B. F. Skinner Foundation; Hardcover ISBN 1-58390-007-1, Paperback ISBN 0-87411-487-X (enthält eine Übersicht über seine frühen Studien in Harvard)
- B. F. Skinner: Verbal Behavior. 1957 erstveröffentlicht, nachgedruckt durch die B. F. Skinner Foundation; Hardcover ISBN 1-58390-021-7, Paperback ISBN 0-87411-591-X
- B. F. Skinner: The Technology of Teaching. 1968 erstveröffentlicht, 2003 nachgedruckt durch die B. F. Skinner Foundation; Library of Congress Card Number 68-12340 E 81290 (enthält eine Zusammenfassung seiner Schriften zum „programmierten Lernen“)
- B. F. Skinner: Futurum Zwei. (erste deutsche Fassung von Walden Two) 1994: Reinbek (Rowohlt-Taschenbuch), ISBN 3-803-20103-9 (inzwischen gleichfalls vergriffene Neuausgabe des Taschenbuchs von 1973)
- B. F. Skinner: Walden Two - die Vision einer besseren Gesellschaftsform. 2002: FiFa - Fiction & Fantasy Verlag. ISBN 3-934-43204-2 (Neuübersetzung)
- B. F. Skinner: Wissenschaft und menschliches Verhalten. Science and Human Behavior (Buch als downloadbare Pdf-Datei). 1973: München (Kindler), ISBN 3-463-00562-X
- B. F. Skinner: Die Funktion der Verstärkung in der Verhaltenswissenschaft. 1974: München (Kindler), ISBN 3-463-00587-5
- B. F. Skinner: Jenseits von Freiheit und Würde. (dt. Fassung von: „Beyond Freedom and Dignity") 1982: Reinbek (Rowohlt), ISBN 3-498-06101-1
- B. F. Skinner: Was ist Behaviorismus? (dt. Fassung von: "About Behaviorism") 1982: Reinbek (Rowohlt), ISBN 3-498-06124-0
Weblinks
- Vorlage:PND
- B. F. Skinner Foundation
- Arbeitsblätter zur Operanten Konditionierung
- Beschreibung der Experimente (mit Filmclips und Cartoons)
Personendaten | |
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NAME | Skinner, Burrhus Frederic |
KURZBESCHREIBUNG | Prominentester Vertreter des Behaviorismus in den USA, prägte den Begriff „operante Konditionierung“ |
GEBURTSDATUM | 20. März 1904 |
GEBURTSORT | Susquehanna (Pennsylvania), Pennsylvania |
STERBEDATUM | 18. August 1990 |
STERBEORT | Cambridge, Massachusetts |