Panzerspähwagen Sd.Kfz. 232
Die Bezeichnung Sd.Kfz 232 wurde für zwei unterschiedliche Panzerspähwagen der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg vergeben:
1. Sd.Kfz 232 (6-Rad ) Funk
2. Sd.Kfz 232 (8-Rad ) Funk
Wenn auch beide Fahrzeuge komplett unterschiedliche Konstruktionen und Konzepte darstelten, war der Einsatzzweck beider Fahrzeugtypen die Aufklärung. Beide Sd.Kfz. 232 waren Funk-Ausführungen der Sd.Kfz. 231.
Sd.Kfz.231 (6-Rad) und 232 (6-Rad)
Im Juni 1929 hatte man bereits Baubedingungen für einen 6-Rad-Wagen erlassen. Bei den drei Firmen Magisrus, Daimler-Benz und Büssing-NAG ging man von schon vorhandenen LKW-Fahrgestellen aus; die gleich großen Spähwagen unterschieden sich durch ihre Motoren und ihr Gewicht. Den schweren Panzerspähwagen mit der Bezeichnung Sd.Kfz. 231 gab es von der Firma Büssing-NAG mit einem Vierzylinder-Motor G, durch den das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 70 km/h erreichte. Von den vier Mann Besatzung war einer als Rückwärtsfahrer eingesetzt, hierbei konnte eine Geschwindigkeit von 32 km/h erreicht werden. Der Spähwagen war 5.570 mm lang, 1.820 mm breit, 2.250 mm hoch und wog 5,35 t. Die Bewaffnung bestand aus einer 2-cm-KwK mit 200 Schuß und einem MG 13 mit 1.300 Schuß. Der Kraftstoffvorrat betrug 90 1, der Verbrauch etwa 35 l auf 100 km.
Das Fahrzeug der Firma Magirus, ebenfalls ein Sd.Kfz. 231 , besaß einen Sechszylinder-Motor S 88, mit dem der Wagen vorwärts und rückwärts jeweils 62 km/h erreichte. Das 6 t schwere Fahrzeug verbrauchte etwa 40 l/100 km und trug deshalb einen auf 110 1 erhöhten Kraftstoffvorrat. Diese Firma hat auch das Sd.Kfz. 232, den gepanzerten Funkwagen, geliefert, der leicht an der großen, gewölbten Dachantenne erkennbar war. Die Gesamthöhe stieg dadurch auf 2.870 mm an. Diese beiden Typen wurden auch von Daimler-Benz geliefert. Hier war ein Sechszylinder-Motor M 09 von 68 PS Leistung eingebaut. Die Geschwindigkeiten waren mit denen des Büssing-Musters identisch. Der Kraftstoffvorrat von 105 1 reichte für eine Fahrstrecke von 300 km. Das Sd.Kfz. 263 war mit dem 232 weitgehend identisch. Hier waren ein Funkgerät von größerer Reichweite und zusätzlich eine Teleskopantenne eingebaut. Der Turm war hier nicht drehbar, ein MG 13 war in einer Kugelblende montiert.
Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden 123 6-Rad-Spähwagen Sd.Kfz. 231/232 produziert.
Sd.Kfz.231 (8-Rad) und 232 (8-Rad)
Die 6-Rad-Fahrzeuge erreichten nicht die notwendige Geländegängigkeit, so daß man nun zur Produktion von 8-Rad-Fahrzeugen überging. Diese erhielten die Sd.Kfz.-Nummern von den Fahrzeugen, die sie ersetzen sollten. Als erstes wurde das Sd.Kfz. 231 mit 8 t Gewicht entwickelt. Es war 5.850 mm lang, 2.200 mm breit und 2.350 mm hoch. Angetrieben von einem Achtzylinder-Motor Büssing-NAG L 8 V erreichten die Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von 90 km/h. Später erhielten sie den neuen 8,4-l-Motor mit 180 PS. Dieser erbrachte eine Geschwindigkeit von 100 km/h. Alle acht Räder wurden angetrieben, was den Fahrzeuge eine gute Beweglichkeit im Gelände verlieh. Die Fahrzeuge waren allerdings nur mit 10-14 mm vorne und 8 mm seitlich gepanzert, weswegen sie nachträglich 8 mm starke Zusatzpanzerungen erhielten. Bewaffnet mit einer 2-cm-KwK mit 180 Schuß und einem MG 34 mit 2.100 Schuß, führten die Fahrzeuge 150 l Treibstoff mit sich. Beim Sd.Kfz. 232 handelte es sich um das gleiche Fahrzeug, allerdings wieder mit Rahmenantenne. Außerdem war die Frontpanzerung auf 30 mm verstärkt worden. An Munition für das MG 34 wurden nur 1.500 Schuß mitgeführt.
Ergebnis der Entwicklung war der 8 Rad getriebene Typ GS. Die Besonderheit bei diesem Fahrzeug waren:
- - alle 8 Räder angetrieben und lenkbar
- - vorwärts und rückwärts gleich schnell fahrbar - Fähigkeit, in weniger als 10 Sekunden die Richtung zu wechseln - dies wurde ab 1927 für alle gepanzerten Fahrzeuge vorgeschrieben.
Die Serienproduktion begann 1936 und dauerte bis Dezember 1943, wobei 607 Stück produziert wurden, die an allen deutschen Fronten zum Einsatz kamen.
Der Panzerspähwagen Sd.Kfz. 232 (8 Rad) war mit einer großen Rahmenantenne für das Mittelstreckenfunkgerät ausgerüstet, wodurch er sich vom sonst identischen SdKfz 231 (8 Rad) unterschied.
Technische Daten
- Länge: 8,86 m
- Breite: 2,20 m
- Höhe 2,34 m ohne Funkantenne
- Gewicht: 8,3 t
- Geschwindigkeit: ca. 85 km/h
- Besatzung: 4 Mann
- Reichweite 300 km
- Hersteller: Büssing-NAG