Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein
Geschichte:
Der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) wurde am 23. Mai 1863 in Leipzig begründet und gilt als eine der Gründungsorganisation der späteren SPD. Gründervater, erster Präsident und Hoffnungsträger der jungen Partei war der Arbeiterführer und Intellektuelle Ferdinand Lassalle.
Der ADAV wurde am 16. September 1868 aus politischen Gründen aufgelöst und am 10. Oktober 1868 in Berlin neubegründet. Am 18. Juni 1869 vereinigte sich der ADAV mit dem Lasalleschen Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Verein (LADAV), diese trennten sich aber bald wieder. Später wurde der Sitz von Berlin nach Bremen am 10. Juni 1874 verlegt.
Auf einem Kongress vom 23. bis 27. Mai 1875 in Gotha schloss sich der ADAV mit der 1869 entstandenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SdAP) zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) zusammen. Am 28. Mai 1875 gab der letzte Präsident die offizielle Bekanntgabe der Auflösung an.
PRÄSIDENTEN
- 23. Mai 1863-31. August 1864 Ferdinand Lassalle
- 1. September 1864-2. November 1864 Otto Dammer (interimistisch nach dem Tod Lassalles)
- 2. November 1864-21. November 1865 Bernhard Becker (Rücktritt, danach amtieren die Vizepräsidenten Fritzsche und Hillmann bis zur Wahl Tölckes)
- 21. November 1865-30. November 1865 Friedrich Wilhelm Fritzsche (als amtierender Vizepräsident)
- 30. November 1865-31. Dezember 1865 Hugo Hillmann (amtiert als geschäftsführender Präsident)
- 1. Januar 1866-18. Juni 1866 Carl Wilhelm Tölcke (gewählt auf der Generalversammlung am 1. Dezember 1865)
- 18. Juni 1866-19. Mai 1867 August Perl
- 20. Mai 1867-30. Juni 1871 Johann Baptist von Schweitzer
- 24. Juni 1869-4. Juli 1869 Fritz Mende (Vereinigung mit dem LADAV)
- 1. Juli 1871-25. Mai 1875 Wilhelm Hasenclever
Die zentralen Forderungen des Programms waren das allgemeine Wahlrecht und staatliche Unterstützung für Produktivgenossenschaften.
Siehe auch: