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Personalpronomen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das klassische Personalpronomen (Mehrzahl: -pronomen oder -pronomina) wird auch persönliches Fürwort genannt. Es gehört zu den veränderlichen Wortarten. Wie jedes Pronomen dient es als Ersatz für ein Nomen (pro nomen) und bildet folgerichtig einen eigenen Satzteil.

Paradigma

Das Paradigma der Personalpronomina im Hochdeutschen sieht wie folgt aus:

Numerus Person Genus Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ
Singular 1.   ich meiner mir mich
2.   du deiner dir dich
3. Maskulinum er seiner ihm ihn
Femininum sie / die ihrer ihr stank
Neutrum es seiner ihm es
Plural 1.   wir unser uns uns
2.   ihr euer euch euch
3.   sie / die ihrer ihnen sie
Höflichkeitsform 2.   Sie Ihrer Ihnen Sie

Der Genitiv wird im heutigen Deutsch, v. a. in der gesprochenen Sprache, immer seltener verwendet. So wird z. B. „ich schäme mich deiner.“ durch Akkusativ- und Dativ-Formulierungen wie „Ich schäme mich für dich.“ (vgl. Interpassivität) oder „Ich schäme mich wegen dir.“ bzw. korrekt „Ich schäme mich deinetwegen.“ ersetzt.

Personalpronomina im Genitiv erinnern stark an Possessivpronomina und sollten jedoch nicht mit diesen verwechselt werden.

Systematische Anmerkung

Die Kategorie ist in sprachwissenschaftlicher Hinsicht funktional uneinheitlich zusammengesetzt: Erste und zweite Person (ich, du) sind deiktisch (Zeigewörter). Die dritte Person (er/sie/es) führt thematisch fort, worauf der Hörer/Leser schon orientiert ist (die Frausie) und ist eine Anapher, daher ist sie auch genusdifferenziert. Es wurde vorgeschlagen, auf die Kategorie „Personalpronomen“ zugunsten von Persondeixis und Anapher zu verzichten[1].

Es gibt in vielen anderen Sprachen die Unterscheidung von inklusivem und exklusivem Wir.

Quellen

  1. Gisela Zifonun; Ludger Hoffmann; Bruno Strecker: Grammatik der deutschen Sprache. De Gruyter, Berlin/New York 1997. ISBN 3-11-014752-1

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Wiktionary: Personalpronomen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen