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Laboe

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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Laboe Deutschlandkarte, Position von Laboe hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 5,23 km²
Einwohner: 5.316 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.016 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 24235
Vorwahl: 04343
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 043
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Reventloustr. 20
24235 Laboe
Website: www.gemeinde-
laboe.de
Politik
Bürgermeister: Sönke Körber
Bürgervorsteher: Klaus Schnoor
Lage der Gemeinde Laboe im Kreis Plön

Die Gemeinde Ostseebad Laboe ist eine amtsfreie Gemeinde in der Probstei im Kreis Plön in Schleswig-Holstein am Ostufer der Kieler Förde.

Geographie

Ostseestrand von Laboe(Siehe auch: Bild 2)

Laboe liegt 20 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Kiel. Vor der Haustür sozusagen liegt die Kieler Förde, eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Etwas entfernt beginnt um die dänischen Inseln Langeland und Aero die sogenannte "Dänische Südsee". Zum Hinterland gehört die historische Landschaft der Probstei mit Feld, Wald, Wiesen und Seen.

Nachbargemeinden

Zu den angrenzenden Nachbargemeinden gehört Brodersdorf, Stein und Heikendorf.

Gemeindepartnerschaften

  • Gemeinde Neumarkt im Hausruck in Oberoesterreich
  • Gemeinde Zingst in Mecklenburg-Vorpommern
  • Gemeinde Vihula in Estland

Geschichte

Im Jahre 1240 wird es erstmals als Lubodne urkundlich erwähnt. Der Name, der Schwanenort bedeutet, stammt aus dem Slawischen, wozu bemerkt werden sollte, dass Laboe in jenem Teil Holsteins liegt, der vormals slawisch besiedelt war. Der Schwan ist auch das Wappentier Laboes.

1226 kam das Gebiet zwischen dem Köhner Mühlbach im Osten und der Hagener Au im Westen sowie der angrenzende Wald in den Besitz des Klosters Preetz. Laboe wurde zwischen 1226 und seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1240 als deutsches Dorf gegründet, jedoch bestand vermutlich bereits vorher ein slawisches Fischerdorf namens "Lubodne", zu deutsch "Schwanenort"; das Wappentier Laboes, der Schwan, lässt sich also auf den alten slawischen Namen zurückführen.

Laboe war ursprünglich als Rundangerdorf ("Rundling") angelegt: Um den kreisförmigen Platz, den Dorfanger, waren die Bauernhäuser gruppiert.

1643 kam es auf dem "Rütersoll" - beim heutigen Friedhof - zu einer Schlacht zwischen den um die Vormachtstellung an der Ostsee kämpfenden Dänen und Schweden; Laboe wurde bei dem Gefecht fast vollständig niedergebrannt.Beim Mergelgraben wurden fünfzig in einem Massengrab liegende Skelette, Waffenteile und Münzen gefunden.

Das Wahrzeichen Laboes, die Mühle, dreht seit 1872 ihre Flügel. Der Müllermeister Merz hatte sie vom Flügelbauer Mai errichten lassen. 1904 brannte die Mühle ab, 1906 neu erbaut, 1914 wiederum abgebrannt (aus strategischen Gründen) und 1923 von Müller W. Thiessen nochmals aufgebaut. Vor Jahren gewährten die Gemeindevertreter und der Kreisausschuss des Kreises Plön für Erhaltung der Mühle einen namhaften Zuschuss, um sie vor dem angedrohten Abbruch zu retten.

Ortsteile

Das Ostseebad Laboe ist durch seine verschiedene Ortsteile mit unterschiedlichem Charme und Charakter geprägt, darunter das Ober- und Unterdorf. Das Laboe mit seinem Oberdorf noch sein altes dörfliches Zentrum bewahrt hat, das in seiner Grundstruktur als Anlage eines Runddorfes weitgehend unversehrt überliefert ist, dürfte nur wenigen Kundigen bekannt sein. Um ein ursprünglich als Anger ausgebildetes Zentrum gruppieren sich zur Mitte hin offene Hofanlagen. Dazwischen liegen noch eine ganze Reihe kleiner Katen und Nebengebäude. Die ursprünglich mit einer Baumreihe alleeartig betonte, sich ringförmig um das Zentrum legende Wegführung hat sich zum Großen Teil erhalten.

Tourismus

Laboe ist u.a. wegen seines ca.3 km langen hervorragenden Strandes berühmt als Badeort und aufgrund seiner Lage an der Kieler Förde ein beliebter Segelhafen und Ausflugsort.Als Ausweichmöglichkeit steht u.a. ein Meerwasserhallenbad zur Verfügung. Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen. Bekannt ist das Ostseebad auch für seinen Fisch und die dadurch zahlreiche angebotene Gastronomie. Die Gemeinde Ostseebad Laboe ist eine der beliebtesten und meist besuchten Tourismusgemeinden im Kreis Plön mit ca. 500.000 Tagesgästen und über 25.000 Übernachtungen pro Jahr.

Hafen

In Laboe gibt es zwei Yachthäfen mit über 700 Liegeplätzen sowie einen Fischerei- und Gewerbehafen.Auch das Angebot der Angelschiffahrt wird gerne angenommen. Daneben bestehen Möglichkeiten, Segelschiffe zu chartern oder die verschiedenen Segelscheine in Segelschulen zu erwerben. Eine Surfschule komplettiert das Angebot.

Bereits im Jahre 1817 nutzten Fischer eine Landungsbrücke die in nordwestliche Richtung in die Förde verlief. Im Laufe der Jahre wurde diese Landungsbrücke von den Fischern ausgebaut da die wachsenden Anforderungen stiegen. Durch Verlandung, bedingt durch Stürme und Sturmfluten konnte größere Boot und Kähne auch an diesem Anleger bald nicht mehr festmachen.

Im Jahre 1850 vereinigten sich deshalb die Schiffer, Fischer und Bootführer um einen Bootshafen bei Laboe zu bauen. Das Gelände hierfür wurde dem gegründeten Hafenverein vom Kloster Preetz pachtweise überlassen. Der Hafen wurde zu einem wichtigen Umschlagpunkt in der Kieler Förde, 1869 zählte der Hafenvorstand 3465 ein- und auslaufende Schiffe, fast der gesamte Umschlag der Region um Laboe lief über den Hafen.

Auch für die Kriegsmarine hatte Laboe eine gewisse Bedeutung, da der Hafen den Umschlag von Material für die Küstenbefestigung ermöglichte. In den letzten Kriegstagen suchten viele Schiffe aus dem Osten Zuflucht in den Häfen der westlichen Ostsee; nach Kriegsende blieb ein Teil der Besatzungen und verstärkten Laboes kleine Fischereiflotte.

Zur Segelolympiade 1936 wurde der Hafen an der Südmole ausgebaut, um die vielen Fahrzeuge der Regattasegler aufnehmen zu können.

Der Laboer Hafen, wurde seit 1988 in jedem Jahr mit der blauen Umweltflagge für saubere Meere ausgezeichnet. Diese Auszeichnung, die von der Stiftung für Umwelterziehung in Europa, den Haag, ausgeht und in der BRD durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung verliehen wird, erhalten Hafenträger, die sich in besonderem Maße für den Umweltschutz und die Aufklärung verdient gemacht haben.

Unübersehbar ist in Laboe das Marine-Ehrenmal für die gefallenen Seeleute beider Weltkriege und auf den Meeren gebliebene Seeleute. Am 08. August 1927 fand die Grundsteinlegung des 72 m hohen Turms durch Admiral Scheer statt. Über 341 Stufen gelangt man auf den Turm und hat einen kilometerweiten Ausblick, bei klarer Sicht sogar bis Dänemark. Der Delegiertentag des Deutschen Marinebundes fasste am 06. Juli 1925 den Beschluss für die gefallenen Kameraden ein Ehrenmal zu erbauen. Grundidee zum Bau des Marine-Ehrenmals, das in seiner Größe und Gestaltung einmalig ist, ging von Wilhelm Lammertz (Obermaat d. Kaiserlichen Marine) aus. Der Entwurf des Architekten Munzer aus Düsseldorf wird zur Ausführung bestimmt.

Ebenfalls kann in Laboe ein Propeller des Schweren Kreuzers Prinz Eugen besichtigt werden.

Das Boot U 995 vom Typ VII C wurde am 16. September 1943 bei Blohm & Voss, in Hamburg, erbaut. Am 25. April 1944 lief es nach Norwegen zum Einsatz ins Eismeer aus. U 995 wurde nach dem Krieg den Norwegern überlassen, die das Boot unter den Namen “Kaura“ in Dienst stellten.

Später wurde es der Bundesmarine zurückgegeben und mit deren Einverständnis als technisches Museum, welches besichtigt werden kann, am 13. März 1972 vor dem Marine-Ehrenmal in Laboe aufgestellt. Eigentümer ist der Deutsche Marinebund.

Politik

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ostseebad Laboe setzt sich nach der Kommunalwahl am 02. März 2003 wie folgt zusammen:

  • CDU (Christlich Demokratische Union): 6 Gemeindevertreter/ -innen
  • LWG (Laboer Wählergemeinschaft): 7 Gemeindevertreter/ -innen
  • SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands): 6 Gemeindevertreter/ -innen

Am 1. September 2004 wurde der Gemeindename „Laboe“ in „Ostseebad Laboe“, durch die Gemeindevertretung in der zwölften öffentlichen Sitzung nach der Kommunalwahl am 2. März 2003, umbenannt.

Im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform des Landes Schleswig-Holsteins wird die Gemeinde Ostseebad Laboe mit der gemeinde Schönberg und dem Amt Probstei eine gemeinsame Verwaltung mit Verwaltungssitz in Laboe und Schönberg bilden. Das „neue" Amt Probstei wird durch einen Amtsdirektor geleitet und erhält eine viergliedrige Organisationsform. Das dann mit einer Einwohnerzahl von ca. 22.5oo im „neuen" Amtes Probstei wird das größte Amt in Schleswig-Holstein und vorausichtlich am 01.01.2008 gegründet.

Verkehr

Laboe wird mehrmals täglich von den Schiffen der Förderrundfahrten aus Kiel angelaufen, die die direkteste Verbindung von Kiel nach Laboe darstellen, da Busse des ÖPNV zwangsläufig um die ganze Kieler Förde herumfahren müssen. Laboe ist von Kiel aus erreichbar über die B 502 bis zum Abzweiger Laboe.

Fotos von Laboe

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