Franz Martin Seuffert
Franz Martin Seuffert (* um 1772 in Würzburg; † 3. Juli 1847 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Orgel- und Klavierbauer.
Biographie
Martin Seuffert stammt aus einer bekannten mainfränkischen Orgelbauerfamilie. Sein Großvater Johann Philipp Seuffert erbaute die Orgeln im Kloster Banz und in der Würzburger Hofkapelle. Vater Franz Ignaz Seuffert war Würzburger Hoforgelmacher und bildete sich in Wien bei Anton Walter im Klavierbau weiter.
Martin Seuffert ergriff zunächst auch den den Beruf des Orgelbauers. Eine Orgel von ihm ist in der Volkacher Wallfahrtskirche Maria im Weingarten im Landkreis Kitzingen erhalten. 1804 übersiedelte er nach Wien und gründete dort eine eigene Werkstatt. Er gilt zusammen mit den Klavierbauern Wachtl und Jakob Bleyer als Erfinder des "Giraffenklaviers", eines aufrecht stehenden Hammerflügels. 1815 erwähnt Ludwig van Beethoven Seuffert in einem Brief an Joseph von Varena in Graz (siehe Weblinks). Beethoven hatte sich im Auftrag Varenas nach einem Klavier für dessen Tochter umgesehen und antwortet nun, man könne ein gutes sechs-oktaviges entweder bei Johann Schantz für 400 oder bei Seuffert für 460 Gulden bekommen.
Ab 1827 assoziierte sich Seuffert mit dem Klaviermacher Johann Seidler und führte die Firma unter dem Namen "Seuffert und Seidler". 1845 erhielt er auf der Wiener Gewerbs-Produkten-Ausstellung für seine Arbeiten eine goldene Medaille. In dieser Zeit trat auch sein Sohn Eduard Seuffert (1819-1855) in das Geschäft mit ein, sodass die Instrumente fortan mit "Seuffert Sohn und Seidler" signiert wurden. Nach Martin Seufferts Tod im Jahr 1847 übernahm sein Sohn das Geschäft als Alleininhaber. Und als auch Eduard Seuffert nur acht Jahre später starb, heiratete seine Witwe den Klavierbauer Friedrich Ehrbar, unter dessen Namen die Firma hohes Ansehen erlangte und bis in die 1980er Jahre bestand.
Quellen
- Katalog der Sammlung alter Musikinstrumente, I. Teil: Saitenklaviere, Wien: Kunsthistorisches Museum 1966