Lon Chaney junior
Lon Chaney jun. (* 10. Februar 1906 in Oklahoma City; † 13. Juli 1973 in San Clemente (Kalifornien); eigentlich Creighton Tull Chaney) war ein US-amerikanischer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler.
Leben und Werk
Er war der Sohn des Stummfilmstars Lon Chaney sen. Wie sein Vater wurde auch Lon Chaney jun. hauptsächlich durch seine Mitwirkung in Horrorfilmen bekannt.
Die Filmkarriere von Lon Chaney jun. begann erst nach dem Tod seines Vaters. Bekannt wurde er 1940 durch die Rolle des einfältigen Lennie in Of Mice and Men (Von Mäusen und Menschen), einer Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von John Steinbeck. Seinen ersten Horrorfilm drehte Lon Chaney jun. 1941; in Man Made Monster (Vom Menschen geschaffenes Monster) spielte er einen jungen Jahrmarktskünstler, der von einem verrückten Wissenschaftler in ein Monster verwandelt wird, das gegen Starkstrom immun ist. Den verrückten Wissenschaftler verkörperte Lionel Atwill.
Unsterblich wurde Lon Chaney jun. 1941 jedoch durch die Rolle des Larry Talbot, der sich in einen Werwolf verwandelt, in dem Horrorfilm The Wolf Man (Der Wolfsmensch), bei dem auch Bela Lugosi und Claude Rains mitwirkten. Lon Chaney jun. wiederholte die Rolle des Werwolfs auch in Frankenstein Meets the Wolf Man (1943), in House of Frankenstein (1944), in House of Dracula (1944) und Abbott and Costello Meet Frankenstein (Abbott und Costello treffen Frankenstein) (1948). Frankensteins Monster spielte Lon Chaney jun. 1942 in Ghost of Frankenstein.
Auch in den 1950er und 1960er Jahren trat Lon Chaney jun. immer wieder in Horrorfilmen auf. In The Black Castle (Das schwarze Schloss) war er an der Seite von Boris Karloff zu sehen; in The Black Sleep (Die Schreckenskammer des Dr. Thosti) an der Seite von Bela Lugosi, Basil Rathbone und John Carradine. Mit Vincent Price drehte er The Haunted Palace (Die Folterkammer des Hexenjägers) unter der Regie von Roger Corman. Allerdings wurde es für seine Kollegen und Regisseure seit Mitte der 1950er Jahre in zunehmenden Maße schwieriger, mit Chaney zu arbeiten, denn er litt unter einer schweren Alkoholsucht: "Holt bis mittags aus mir raus, was geht, danach garantiere ich für nichts", riet er den Filmteams. Für den leidenschaftlichen Schauspieler selbst war die krankheitsbedingte Einschränkung nur schwer zu ertragen, was wiederum zu neuer und schwererer Trinkerei führte.
Ansonsten übernahm Lon Chaney jun. kleine Nebenrollen als Schurke oder Kleinbürger in Western wie High Noon (Zwölf Uhr mittags) mit Gary Cooper und Grace Kelly, Only the Valiant (Bis zum letzten Atemzug) mit Gregory Peck, The Indian Fighter (Als Vergeltung sieben Kugeln) mit Kirk Douglas oder Welcome to Hard Times (Mordbrenner von Arkansas) mit Henry Fonda.
1973 starb Lon Chaney jun. wie sein Vater an Lungenkrebs. Nur wenige Monate forderte die gleiche Erkrankung auch das Leben von Glenn Strange, mit dem Chaney jun. in den 1940er Jahren mehrere Horrorfilme für die Universal Studios gedreht hatte. Der Tod beider Schauspieler kennzeichnete den endgültigen Abschluss der goldenen Ära des klassischen Horrorkinos.
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Chaney jun., Lon |
| ALTERNATIVNAMEN | bürgerlich: Creighton Tull Chaney |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler |
| GEBURTSDATUM | 10. Februar 1906 |
| GEBURTSORT | Oklahoma City |
| STERBEDATUM | 13. Juli 1973 |
| STERBEORT | San Clemente (Kalifornien) |