Zerstörung des Kachowka-Staudamms

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms durch eine Explosion ereignete sich am 6. Juni 2023 im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine. Der Staudamm lag am Fluss Dnipro und bildete den Kachowkaer Stausee im Unterlauf des Flusses, der hier im Wesentlichen nach Südwest fließt. Durch den Dammbruch kam es zu großflächigen Überschwemmungen flussabwärts. Zum Zeitpunkt seiner Zerstörung befand sich der Staudamm – wie auch regional die Gebiete links des Stausees und Flusses – unter russischer Kontrolle; der Pegelstand im 18 Milliarden Kubikmeter Wasser fassenden Stausee lag zum Zeitpunkt der Zerstörung nahe seinem historischen Höchststand. Russland und die Ukraine bezichtigten sich gegenseitig, für die Explosion verantwortlich zu sein, die den Dammbruch und die folgenden Überflutungen bewirkte. Nach wenigen Wochen wies die Fakten- und Indizienlage bereits relativ klar darauf hin, dass die Verantwortung der russischen Seite zuzuschreiben ist.


Verlauf
Vorgeschichte
Im Zuge des russischen Rückzugs wurden die drei nordwestlichsten der 28 Teilstücke der über die Mauer geführten Straße und der Eisenbahnstrecke, die Segmente 26 bis 28 (Nummerierung von Südost nach Nordwest aufsteigend, am Krafthaus beginnend), am 11. November 2022 von der russischen Armee zerstört. Ein auf den 2. Januar 2023 datiertes Satellitenbild zeigt, dass nur wenig Wasser über die darunter befindlichen Schütze 26 bis 28 hinwegströmt. Über diesen fehlt auch die Kranbahn, so dass der Wasserdurchlauf dieser drei Schütze nicht mehr reguliert werden kann. Indes sollen die beiden auf der Mauerkrone laufenden Portalkräne, mit denen die Schütze gesenkt und gehoben werden, bei der Sprengung vom 11. November 2022 unbeschädigt geblieben sein. Die Kräne sind auf dem Satellitenbild im südöstlichen Bereich der Staumauer über den Schützen 3 und 8 zu sehen, die zwischen ihnen befindlichen Schütze 5 bis 7 sind maximal nach oben gezogen, unter ihnen fließt in vollem Strom Wasser aus dem Stausee. Auch die Schütze 1 bis 4 lassen Wasser durch, weiterhin ist auch aus den Turbinen ausströmendes Wasser zu sehen. Die Straße über die Staumauer weist auf diesem Satellitenbild im Bereich der Schütze 3 und 4 bereits Beschädigungen auf.[1] Diese Schäden entstanden im August 2022 durch ukrainische Angriffe mit HIMARS-Raketen.[2] Am 1. Januar 2023, also am Vortag dieser Satellitenaufnahme, lag der Stauseepegel bei 15,19 m, am 6. Januar bei 14,96 m.[3]
Der 2155 km² große Kachowkaer Stausee fasst 18,2 Mrd. m³ Wasser; er hatte am 21. Mai 2023 einen historischen Höchstpegelstand von 17,54 Metern und am Abend des 4. Juni 2023 von 17,26 Metern. Der Wasserspiegel war nach einer massiven Absenkung im Winter 2022/23 bis auf einen am 2. Februar 2023 erreichten Tiefstwert von 14,03 m im Verlauf des Frühjahres stark angestiegen[3] und lag zum Zeitpunkt der Zerstörung rund zwei Meter über dem langjährigen Mittelwert.[4] Im Januar 2023 zeigten Satellitendaten, dass am Staudamm Wasser abfloss, so dass der Wasserspiegel des Sees sank. Im Frühjahr sorgten Schneeschmelze und Regen für einen erhöhten Wasserzufluss. Satellitenbilder von Mitte Mai zeigten, dass sogar Wasser den Damm überspülte.[5] In der Ukraine gab es daher Spekulationen darüber, dass Russland – das die Ablässe kontrollierte – absichtlich Wasser zurückgehalten habe, um die Zerstörung durch die Flutwelle zu maximieren.[6]
Bruch des Dammes


Am 6. Juni 2023 gegen 02:50 Uhr Ortszeit (01:50 Uhr MESZ) wurde eine Explosion am Wasserkraftwerk Kachowka registriert. Das ukrainische Energieunternehmen Ukrhidroenerho gab an, die Explosion sei auf eine Sprengung des Maschinenraums durch die russischen Streitkräfte zurückzuführen.[7] In der Folge brach der aus Beton bestehende Mittelteil des 30 Meter hohen und 3,2 Kilometer langen Staudamms. Eine um 2:54 Uhr Ortszeit von norwegischen Seismologen registrierte Explosion wurde mit einer Stärke zwischen 1 und 2 auf der Richterskala gemessen, was einem Mikro-Erdbeben entspricht. Der Ort der Explosion konnte daraus nur mit einer Ungenauigkeit von 20 bis 30 Kilometern um den Staudamm bestimmt werden. Nach Einschätzung von Experten wäre es ein ungewöhnlicher Zufall […], wenn etwas anderes als eine Explosion den Energieimpuls verursacht hätte.[8] Die Explosion wurde auch von einer Messstation in der Bukowina in Rumänien festgestellt, die etwa 620 km entfernt liegt.[9] Eine Infrarot-Wärmesignatur, die mit der einer großen Explosion übereinstimmt, wurde kurz vor dem Einsturz von Spionagesatelliten der Vereinigten Staaten am Damm entdeckt.[10]
Laut dem Nachrichtenportal RBK Ukrajina sank der Pegelstand im See nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms anfangs um 15 Zentimeter pro Stunde.[11] Am 150 km von der Staumauer entfernten Kernkraftwerk Saporischschja sank der dortige, zum Zeitpunkt des Dammbruches 16,8 m anzeigende Pegel am 6. Juni zunächst um 5 cm/Stunde. Die Absinkrate stieg dann dort bis auf 11 cm/Stunde an und ging bis zum 7. Juni 2023, 18:00 Uhr Ortszeit auf 5 bis 7 cm/Stunde zurück.[12][13] Drohnenaufnahmen zeigen, dass die Wassermassen im Verlauf des Tages immer größere Lücken in den Staudamm rissen.[6] Es flossen mehr als 30.000 m³ Wasser pro Sekunde durch die geborstene Staumauer ab.[14] Zum 9. Juni, 19:00 Ortszeit meldete die IAEA einen Rückgang des Pegelstandes am KKW Saporischschja um 5 cm/Stunde auf 11,62 m, also schon um mehr als 5 m.[15]
Zwei Wochen nach dem Dammbruch ist das Wasser aus dem Stausee weitgehend verschwunden. Aufnahmen der europäischen Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2 zeigen mittlerweile weite ausgedehnte, trocken gefallene Flächen. Der verbliebene Flusslauf des Dnipro zieht sich mit zahlreichen Windungen durch das freigelegte Gebiet.[16] Mit dem Stand vom 20. Juni 2023 ist der Dnipro unmittelbar nördlich des zerstörten Kachowka-Staudamms an einzelnen Stellen nur noch knapp über 300 Meter breit. Vor der Dammsprengung am 6. Juni waren es an der gleichen Stelle noch etwas über vier Kilometer von einem Ufer zum anderen. Der freigelegte Boden des Stausees ist sehr locker und teilweise sehr schlammig, verfestigt sich aber mit der Zeit.[17] Es kamen Munition, Waffen und menschliche Skelette aus den Kämpfen des Zweiten Weltkriegs zum Vorschein.[18] Arne Schrader vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erklärte, es werde geprüft, ob Friedhöfe der Wehrmacht angelegt wurden, die bisher nicht erreichbar waren. Der „Umbettungsdienst“ in der Ukraine sei informiert worden und werde mit der Bergung der Überreste beginnen, sobald die Lage es zulasse. Der Kachowkaer Stausee entstand von 1955 bis 1958. Bereits 2017 wurden die Überreste von 154 deutschen Soldaten in Kachowka geborgen. Von August bis Dezember 1943 fand in der Gegend die Schlacht am Dnepr statt, die die Fortsetzung der sowjetischen Sommeroffensive darstellte.[19]
Schuldzuweisungen und militärische Auswirkungen
In den Tagen nach dem Dammbruch blieb die Ursache unklar.[veraltet] Die Ukraine und Russland bezichtigen einander gegenseitig, den Staudamm gezielt zerstört zu haben. Für beide Seiten ergeben sich Vor- und Nachteile in Bezug auf die Kriegsführung; ein größeres Interesse einer Zerstörung wird von westlichen Militärexperten bei Russland verortet.[20]
Der österreichische Generalmajor Bruno Hofbauer sagte am Abend des 9. Juni, infolge des vor allem am linken Ufer unpassierbar gewordenen Geländes habe die russische Seite bei der Verteidigung in den nächsten Monaten Vorteile. „Nachdem der Staudamm ja nicht einfach mit ein paar Kilo Sprengstoff in die Luft zu sprengen ist, sondern das entsprechend üblicherweise von innen gemacht wird, können wir schon davon ausgehen, dass das eher von der russischen Seite aus durchgeführt worden ist.“[21] Laut einem Bericht der New York Times vom 16. Juni 2023 gibt es Hinweise, die darauf hindeuten, „dass der Damm durch eine Explosion lahmgelegt wurde, die von der Seite ausgelöst wurde, die ihn kontrolliert: Russland“. Die Zeitung beruft sich auf Video- und Fotoaufnahmen, Infrarot-Satellitenbilder und seismische Messungen sowie Aussagen von Ingenieuren und Sprengstoffexperten. Laut diesen könne zwar nur eine vollständige Untersuchung des Damms ergeben, welche genaue Abfolge von Ereignissen zur Zerstörung geführt habe. Bereits ohne die Möglichkeit einer Inspektion vor Ort sei jedoch relativ klar, dass Explosionen innerhalb des Kraftwerkgebäudes und eines Wartungs- und Kontrollstollens im Innern des massiven Wehrkörpers der Staumauer für die Zerstörung ursächlich gewesen sein müssen. Hingegen konnten zuvor geäußerte Thesen, dass mögliche Gründe auch bei eventuellen schleichend vorangeschrittenen Vorschäden oder Mängeln bei Planung und Bau in den 1950er Jahren zu suchen seien, anhand der vorliegenden Faktenlage als unrealistisch ausgeschlossen werden.[22][23]
Associated Press veröffentlichte zwei Fotos,[24] welche ein mit Sprengstoff beladenes Auto auf dem Kachowka-Staudamm zeigen und von einer ukrainischen Drohne am 28. Mai aufgenommen worden sein sollen.[25] Nach Aussage des Wasserbauingenieurs Christopher Binnie von der Universität Exeter[26] weist die Tatsache, dass es zwei Brüche auf beiden Seiten des Bauwerks gab, darauf hin, dass natürliche Ursachen höchst unwahrscheinlich seien. „Wäre der Durchbruch durch einen zu hohen Wasserstand flussaufwärts verursacht worden, gäbe es nur einen.“ Er hält es auch für höchst unwahrscheinlich, dass der Damm durch ukrainischen Beschuss durchbrochen wurde; denn dazu müssten „massiv Sprengstoffe in die Nähe der Fundamente“ gebracht worden sein.[27] Sidharth Kaushal vom Londoner Forschungsinstitut RUSI erklärte, dass die Ukraine über keine einzige Rakete mit einer ausreichenden Sprengkraft verfüge, um den Damm zu zerstören. Auch dass ukrainische Soldaten Tausende Kilogramm Sprengstoff eingeschleust haben könnten, ohne dass die russischen Besatzungstruppen dies bemerkt hätten, sei kaum glaubhaft. Noch am Tag vor dem Bruch am 6. Juni hatten die Russen eine Feuerstellung im Maschinenraum des Damms eingerichtet, wo sich nach Angaben der ukrainischen Betreiberagentur Ukrhydroenergo die Explosion ereignete. Der ukrainische Kommandeur Illja Selinskyj bestätigte, dass die Explosion aus dem Bereich des Maschinenraums gekommen sei.[28] Ihor Syrota, der Generaldirektor von Ukrhydroenergo, wies die Möglichkeit, dass ein Beschuss oder ein katastrophales Strukturversagen den Dammbruch verursacht haben könnten, als russische Propaganda zurück: Die Anlage sei so konzipiert worden, dass sie einem Kernwaffenangriff standgehalten hätte. Um sie von außen zu zerstören, hätten mindestens drei Fliegerbomben von je 500 kg auf dieselbe Stelle abgeworfen werden müssen.[29]
Der österreichische Oberst und Militärexperte Markus Reisner vermutete, dass die russischen Besatzer den Staudamm gesprengt hätten, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Die Anlandung amphibischer Kräfte sei nicht möglich, so Reisner.[6] Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe die Zerstörung des Damms keine Auswirkungen auf die geplante Gegenoffensive seines Landes zum Zurückdrängen der russischen Armee.[30] Nach Darstellung Selenskyjs diente die Sprengung des Staudamms dazu, die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. „Wir werden trotzdem unser gesamtes Land befreien“, kündigte er an.[31] Der Gouverneur der russisch besetzten Gebiete der Oblast Cherson, Wolodymyr Saldo, sagte, er sehe nach der Zerstörung des Staudamms einen militärischen Vorteil für die eigene Armee: „Aus militärischer Sicht hat sich die operativ-taktische Situation zugunsten der Streitkräfte der Russischen Föderation entwickelt.“[32] Das Institute for the Study of War gibt an, die Flut habe eine russische Verteidigungslinie überschwemmt, die monatelang aufgebaut und verstärkt worden sei. Deshalb seien russische Soldaten gezwungen gewesen, die Posten zu verlassen und wahrscheinlich auch Kriegsgerät aufzugeben.[33]
Laut einer Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums habe Russland nach dem Dammbruch Teile seiner Dnipro-Kräftegruppe vom Ostufer des Dnipro abgezogen, um die weiter östlich liegenden Sektoren Saporischschja und Bachmut zu verstärken. Diese Verlegung „spiegelt wahrscheinlich die Einschätzung Russlands wider, dass ein größerer ukrainischer Angriff über den Dnipro nach dem Zusammenbruch des Kachowka-Damms und den daraus resultierenden Überschwemmungen nun weniger wahrscheinlich ist“, schrieb das Ministerium.[34] Wie der Konfliktbeobachter Nikita Gerasimov von der Freien Universität Berlin berichtete, mussten die Ukrainer die von ihnen gehaltenen Inseln im Unterlauf des Dnipro aufgrund der Flut verlassen. Gute Positionen auf den Inseln, über die sie ihre Landungsoperationen planten, seien damit verloren gegangen. „Die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive hätte somit einen ihrer wichtigsten Frontabschnitte verloren.“[35] Der Militärhistoriker Sönke Neitzel schätzt die Folgen des Dammbruchs für den weiteren Kriegsverlauf als gering ein. Im Zweiten Weltkrieg sei im ukrainischen Saporischschja von der Roten Armee ein Damm gesprengt worden. Die Deutschen hätten den Damm bis 1943 wieder aufgebaut und im Herbst 1943 bei ihrem Rückzug wieder gesprengt. Die Rote Armee habe durch die Damm-Sprengung 1941 den Vormarsch der Wehrmacht nicht wesentlich aufhalten können. Mögliche ukrainische Gegenoffensiven seien nicht wesentlich von den Folgen der Damm-Zerstörung betroffen. Durch die Überflutung in der Region sei das Vorankommen erschwert. Er sagte, dass aus dieser Region eigentlich keine wirklichen Operationen geführt würden.[36]
Auswirkungen und Folgen
Überschwemmungen, Evakuierungen und Opfer


Entlang des 85 Kilometer langen Flusslaufs vom Damm bis zur Mündung des Dnipro ins Schwarze Meer wurde nach Angaben der Chersoner Agrar- und Wirtschaftsuniversität voraussichtlich ein Gebiet von 100 Quadratkilometern Fläche überflutet. Am 8. Juni sprachen ukrainische Behörden von 600 Quadratkilometern Fläche, die unter Wasser stünden.[37] Der Hochwasserforscher Daniel Bachmann von der Hochschule Magdeburg-Stendal berechnete, dass von der Flutwelle die Wohnungen von bis zu 60.000 Menschen betroffen seien. Bei knapp einem Drittel davon, nämlich etwa 19.000 Menschen, könnte das Wasser so hoch steigen, dass sie in Lebensgefahr geraten.[11] In der ukrainischen Region Cherson haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von rund 17.000 Menschen in einer kritischen Zone eingeleitet. Für Gegenden mit insgesamt mehr als 40.000 Einwohnern bestehe nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms Überflutungsgefahr, erklärte der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin. Auf der von Russland besetzten linken Seite des Flusses Dnipro sollten weitere 25.000 Anwohner fortgebracht werden; bisher gebe es aber keine derartigen Maßnahmen.[38][39][40]
Rettungsdienste teilten der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge bis zum Mittag des 6. Juni mit, dass bereits 600 Häuser überflutet seien. Die am linken Ufer direkt am zerstörten Staudamm liegende Stadt Nowa Kachowka steht den Angaben zufolge – unter Bezug auf den von Russland eingesetzten Bürgermeister – unter Wasser. Der Wasserpegel sei dort um zwölf Meter angestiegen; die russischen Besatzer riefen für Nowa Kachowka den Notstand aus.[41] Die Ukraine ihrerseits ordnete eine Evakuierung der Bezirke Nowa Kachowka, Hola Prystan und Oleschky an. Insgesamt waren rund 80 Gemeinden von dem Zusammenbruch des Dammes betroffen.[42] Einsatzkräfte des ukrainischen Katastrophenschutzes haben offiziellen Angaben zufolge bis zum Nachmittag des 6. Juni etwa 1300 Menschen aus den Überschwemmungsgebieten am nordwestlichen Ufer des Dnipro evakuiert. Nach vorläufigen Informationen wurden 13 Siedlungen am rechten Ufer des Flusses überflutet.[43]
Teile der Gebietshauptstadt Cherson wurden großflächig überflutet; ganze Straßenzüge standen teilweise mehr als zwei Meter unter Wasser.[44] Im am stärksten betroffenen Stadtviertel Korabel stand das Wasser am 7. Juni bis zu 3,5 m hoch; mehr als 1000 Häuser seien überflutet.[45] Der ukrainische Militärgouverneur Olexander Prokudin nannte auch explizit den Inselbezirk Ostriw – gemeinsam mit weiteren Ortschaften in der Region. Erste Evakuierungszüge von Cherson nach Mykolajiw fuhren am 6. Juni ab.[43] Auch Oleschky am südlichen Flussufer des Dnipro war nach Angaben des von Russland eingesetzten Statthalters Andrei Alexejenko am Abend des 6. Juni nahezu vollständig überschwemmt. Er erklärte, eine Evakuierung sei nur unter Einsatz von Spezialgerät möglich.[43] Der ukrainische Generalstab warf den russischen Besatzern vor, in den besetzten Gebieten nur Personen mit russischen Pässen zu evakuieren.[46]
Von der Flut weggeschwemmte Landminen und nicht explodierte Bomben könnten eine weitere Gefahr für Zivilisten darstellen. Besonders die Menschen auf der russischen Seite des Flusses könnten davon betroffen sein, da Russland dort zahlreiche Landminen gegen eine ukrainische Offensive platziert hatte. Die Flut erschwerte auch Minenräumarbeiten.[47][48] Wie der im russisch besetzten Gebiet eingesetzte Gouverneur Wolodymyr Saldo berichtete, sei die russische Armee damit beauftragt worden, Häuser nach dem Abpumpen des Wassers zu desinfizieren. Nahrungsmittel und Trinkwasser in Flaschen würden an die Bevölkerung ausgegeben. Vorsorglich seien die Menschen in den betroffenen Gebieten aufgerufen worden, sich gegen Hepatitis impfen zu lassen.[49] Laut ukrainischem Militär hat sich die epidemiologische Situation in den betroffenen Gebieten durch die Verbreitung von Hepatitis A drastisch verschlechtert.[50]
Bis zum 21. Juni wuchs die Zahl der Toten auf mindestens 62. Russische Besatzungsbehörden sprachen von 41 Toten auf der von Russland okkupierten Südseite des Dnipros. Die ukrainischen Behörden gaben die Anzahl der Toten auf der anderen Seite mit mindestens 21 an. 16 ertranken demnach in den Fluten, fünf wurden während Rettungsmissionen erschossen; 31 Menschen gelten noch als vermisst. Zudem gebe es mindestens 500 Tote allein in der Stadt Oleschky am Ostufer des Dnipro. „Die Menschen starben, weil die Besatzer sich weigerten, diejenigen ohne russischen Pass zu evakuieren“, heißt es in einer Mitteilung des Nationalen Widerstandszentrums vom 20. Juni 2023.[51][52]
Nach dem Abfließen der Wassermassen wird der Boden Experten zufolge über Wochen oder Monate sumpfig bleiben.[53]
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Sektor der ukrainischen Wirtschaft und auf den Staudamm angewiesen. Das ukrainische Agrarministerium rechnet ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro. Im russisch besetzten Gebiet am südlichen Ufer werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet. Zudem werde „die von Menschen verursachte Katastrophe die Wasserversorgung von 31 Feldbewässerungssystemen in den Gebieten Dnipropetrowsk, Cherson und Saporischschja zum Erliegen bringen“, so das Ministerium. Und weiter: „Die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka wird dazu führen, dass sich die Felder im Süden der Ukraine bereits im nächsten Jahr in Wüsten verwandeln könnten.“[30][54] Das Ministerium geht von mindestens 5000 Quadratkilometern Land aus. Die Ukraine rechnet mit einem Ernteausfall von mehreren Millionen Tonnen.[55][56] Oleksandr Krasnoluzkyj, stellvertretender Minister für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine,[57] erklärte, dass das Hochwasser die Mutterbodenschichten von Tausenden Hektar Ackerland weggespült habe. Er sagte: „Wir werden auf diesem Boden noch viele Jahre lang keine landwirtschaftlichen Pflanzen anbauen können.“[58] Das Überschwemmungsgebiet in der Oblast Cherson hatte 2021 einen Anteil von 21 Prozent an der Gesamtproduktion von Treibhausgemüse wie Tomaten, Gurken oder Melonen in der Ukraine.[59]
Der Nothilfekoordinator der Vereinte Nationen Martin Griffiths warnte vor weitreichenden Folgen des Bruches des Kachowka-Staudamms für die Weltbevölkerung. Das ganze Gebiet, das bis zum Schwarzen Meer und zur Krim reicht, sei eine Kornkammer nicht nur für die Ukraine, sondern für die ganze Welt. Griffiths zeigte sich sicher, dass die Lebensmittelpreise steigen würden, da es durch den Dammbruch riesige Probleme bei der Ernte und Aussaat für die nächste Erntezeit geben werde. Das werde enorme Auswirkung auf die globale Ernährungssicherheit haben.[60] In der Ukraine selbst bestehe keine Gefahr einer Hungersnot. Vor dem Krieg erntete die Ukraine 50 Millionen Tonnen Getreide, aber der Inlandsbedarf betrug nur 20 Millionen Tonnen.[61] Georg Guggenberger, Leiter des Instituts für Bodenkunde an der Universität Hannover, erklärte, dass Böden „Lebewesen“ sind, die sich „heilen“ können. Voraussetzung sei, dass das ins Schwarze Meer abfließende Wasser aus dem Stausee die Erde nicht wegspült. Die jetzigen Ackerbaukulturen seien zerstört, wie es auch bei anderen Überschwemmungen der Fall sein kann. Der Melonenanbau sei nicht mehr möglich. Prinzipiell sollten sich die Böden regenerieren, wenn das Wasser relativ rasch wieder abfließt. Wahrscheinlich müsse mit großen Erosionserscheinungen gerechnet werden. Das Ausmaß der chemischen Belastung sei noch im Unklaren, doch könne auch diese wieder abgebaut werden.[62] Der Dammbruch hat für die ukrainischen Landwirte aufgrund der verschwemmten Landminen gefährliche Folgen. Auf Feldern in den betroffenen Gebieten wird mithilfe von Unkrautvernichtern die Bodenbedeckung entfernt, um Minen sichtbar zu machen.[63]
Fischerei
Der Kachowkaer Stausee war Lebensraum für mindestens 43 Fischarten, von denen 20 kommerzielle Bedeutung haben (mit jährlichen Fängen von bis zu 2.600 Tonnen). Die Wiederherstellung dieser Bestände wird mindestens 7–10 Jahre dauern. Sämtliche Laichplätze wurden zerstört.[64] Der Verzehr von Fischen wurde verboten, um das Risiko von Botulismus zu minimieren.[65]
Ökosystem

Mindestens 150 Tonnen Maschinenöl sind nach ukrainischen Angaben aufgrund der Sprengung des Kachowka-Staudamms in den Fluss gelangt. Weitere 300 Tonnen Öl befinden sich noch in der Kraftwerksanlage und könnten ebenfalls ausgeschwemmt werden.[66] Nach Aussage des ukrainischen Zoologen und Direktors des ukrainischen Natur- und Vogelschutzverbands, Oleh Dudkin, wird in der Region unter Einsatz von Pestiziden unter anderem Reis angebaut. Des Weiteren gebe es in der Region durch die intensive Bewässerung ein Problem mit Versalzung bis in das Grundwasser. Pestizide, Salz und riesige Mengen an Öl vermischten sich mit dem sauberen Wasser aus dem Stausee zu einer giftigen Brühe, die weite Flächen überschwemme.[67] Die Auswirkungen der Überschwemmungen auf das Ökosystem des Dnipro sind noch nicht absehbar, es werden allerdings katastrophale Folgen befürchtet. Anton Heraschtschenko, Berater der ukrainischen Regierung, rechnet damit, dass tausende Tonnen Fische durch die Sprengung des Staudammes sterben werden. Ebenso sei die Vogel-Population in den umliegenden Sumpfgebieten gefährdet; ihre Nester wurden weggespült. Es sei das Ende einer „einzigartigen Biosphäre“, so Heraschtschenko. Die ukrainische Regierung sprach von einem Ökozid.[42][68]
Zusammen mit den Informationen über das Einbrechen der Fischbestände ergibt sich, dass die überwiegende Mehrheit aller lebenden Organismen, die den Kachowka-Stausee bewohnten, bereits ausgestorben sind oder in absehbarer Zeit aussterben werden; als Beispiele werden Muscheln und verschiedene Mückenarten genannt, die eine wichtige Nahrungsquelle für Fische, Vögel, Amphibien und andere Tiere darstellen. Diese Auswirkungen sind auch auf den Verlust des benthischen Schlamms zurückzuführen, der durch den Dammbruch an der Mündung des Dnipro ins Schwarze Meer binnen weniger Stunden weggespült wurde. Infolge des Absinkens des Wasserspiegels im Stausee werden Wasser- und Uferpflanzen des Kachowkaer Stausees verschwinden. Es wird eine Ausbreitung invasiver gebietsfremder Pflanzen befürchtet.[64] Der Lebensraum von 70 Prozent des weltweiten Bestands der Birkenmaus (Sicista loriger) ist laut UNCG (Ukrainian Nature Conservation Group) überflutet und damit verloren, was nun zum Aussterben der Art führen könne. Auch die Hälfte der Population der Sandblindmaus (Spalax arenarius) sei zerstört. Seltene Populationen von Ameisen, Reptilien und Amphibien seien vernichtet worden.[69] Etwa 300 Tiere in einem westlich (flussabwärts) des Damms gelegenen Zoo ertranken bei der Katastrophe.[70]
Wolodymyr Selenskyj warnte davor, die Chemikalien und Landminen könnten möglicherweise ins Schwarze Meer gespült werden und das dortige Ökosystem und die Schifffahrt beeinflussen.[47] Der ukrainische Umweltminister Ruslan Strilets prognostizierte, dass Trümmer in andere Länder geschwemmt werden: „Europa wird russische Minen an seinen Stränden finden.“[71] Der ehemalige Umweltminister Ostap Semerak bezeichnete den Dammbruch als die größte Umweltkatastrophe in der Ukraine seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986.[72] Anders als Selenskyj spricht Wladimir Putin von „Problemen“, die lösbar seien. Fragen der „ökologischen und sanitären“ Sicherheit müssten ernsthaft angegangen werden.[73]
Kernkraftwerk Saporischschja

Die UN-Atomaufsicht IAEO geht davon aus, dass es, sollte der Wasserstand im Stausee zu weit absinken, für die Nachkühlung des in den Kaltabschaltzustand versetzten Kernkraftwerks Saporischschja ausreichend Wasser aus anderen Quellen gibt. Bei einem Wasserstand unter 12,7 m ist die Kühlung der Reaktoren, Brennelementelager und Dieselgeneratoren mit Wasser aus dem Stausee nicht mehr möglich. Am 6. Juni um 8 Uhr lag der Wasserstand noch bei 16,4 m, von der IAEO wurde tagsüber ein Absinken um 5 cm/Stunde gemeldet und somit ein mögliches Ende der Kühlwasserentnahme aus dem Stausee in einigen Tagen erwartet. Da die letzten aktiven Reaktoren vor einigen Monaten heruntergefahren wurden und nur noch vergleichsweise wenig Wärme produzieren, sollte stattdessen ein oberhalb des Stauseespiegels liegendes Kühlwasserbecken beim AKW selbst, das laut einem Appell von IAEA-Generaldirektor Grossi unbedingt intakt bleiben müsse, für einige Monate ausreichen.[12][74] Nachdem die bislang als kritisch geltende Marke von 12,7 m am Abend des 8. Juni erreicht wurde, stellte man fest, dass die Kühlwasser-Ansaugpumpen mit deutlich niedrigeren Wasserständen als erwartet zurechtkommen und voraussichtlich sogar noch bei Pegeln bis 11 m oder etwas darunter funktionieren.[75] Da das Stauseewasser die für den Normalbetrieb erforderlichen ca. 12 GW Kühlleistung erbrachte, ist das Werk nach Ansicht des Leiters der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) für die Stromproduktion durch das Auslaufen des Stausees quasi unbrauchbar geworden.[76] Das Kernkraftwerk Saporischschja ist nach Aussage des Atomtechnik-Experten Sebastian Stransky von der GRS durch einen getrennten Kühlkreislauf und eine besondere Schutzschicht besser geschützt als das Kernkraftwerk Tschernobyl und das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (bei denen es zu einer Katastrophe kam), so dass hier ein Beschuss der Anlage nicht zwangsläufig zu einem kerntechnischen Unfall führen müsse.[77]
Wasserversorgung

Der Dammbruch hat zur Folge, dass die Wasserversorgung der Landwirtschaft im besetzten Süden der Ukraine sowie der Landwirtschaft auf der Krim stark beeinträchtigt wird. Durch das Absinken des Wasserpegels im Kachowkaer Stausee wird der Nord-Krim-Kanal, der 85 Prozent des Frischwasserbedarfs der Halbinsel abdeckte, nicht mehr nutzbar sein. Die Trinkwasserversorgung der Menschen auf der Halbinsel ist zwar nicht betroffen, es wird aber Bewässerungswasser für die Felder fehlen. Auch auf der von der Ukraine gehaltenen Seite des Dnipro wird die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigt sein.[6] Ihor Syrota, der Chef des ukrainischen Wasserkraftunternehmens Ukrhydroenergo, prognostizierte am 12. Juni 2023, dass „mindestens ein Jahr lang“ kein Wasser durch den Nord-Krim-Kanal auf die Krim fließen werde.[78] Als Reaktion auf die russische Annexion der Krim im Jahr 2014 riegelte die Ukraine den Kanal ab. Wenige Tage nach dem Russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 besetzten russische Soldaten den Kachowka-Staudamm und stellten die Wasserzufuhr wieder her.[79] Seit der Zerstörung des Damms kommt es in der Region sowie in Teilen der rund 50 km nordwestlich liegenden Großstadt Krywyj Rih zu Wasserengpässen. Nach Aussage der Ökologin Anna Ambrasova leidet die Stadt wegen des hohen Bedarfs der Industrie seit Jahren im Sommer an Wassermangel. Sie hält die Pläne zur Erschließung neuer Quellen für verspätet und nicht durchdacht, wie etwa die Wasserversorgung durch den Fluss Inhulez. „Ein großer Teil des Flusses fließt durch das Industriegebiet. Er hat eine hohe Konzentration chemischer Stoffe. Um das dortige Wasser stärker zu nutzen, müssen wir die Aufbereitung verbessern.“ Des Weiteren sei die Wassermenge des Inhulez stark begrenzt.[80]
Ukrhydroenergo kündigte an, an einem Projekt zum Bau einer „Überlagerung“ über dem Damm und dem Wasserkraftwerk zu arbeiten, um den Wasserstand wieder auf das Niveau vor der Zerstörung zu bringen. Das Projekt würde beginnen, sobald die russischen Streitkräfte die Ostseite des Dnipro verlassen, und voraussichtlich zwei Monate dauern.[81] Umgekehrt werden nach Angaben des Gouverneurs des russisch besetzten Teils der Oblast Cherson, Wolodymyr Saldo, jegliche Restaurierungsarbeiten am Damm und am Kraftwerk von russischer Seite erst durchgeführt, nachdem die ukrainischen Truppen in eine sichere Entfernung zurückgedrängt sein werden.[82]
Energieversorgung
Durch die Zerstörung der Staumauer und das Auslaufen des Stausees sind enorme Kraftwerkskapazitäten verloren gegangen: Neben den 357 MW des Wasserkraftwerks Kachowka können auch die 5700 MW des Kernkraftwerks Saporischschja und die 3600 MW des Wärmekraftwerkes Saporischschja nicht genutzt werden, da beiden die leistungsfähige Kühlmöglichkeit durch Wasser des Stausees verloren ging.[83][76] Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko bat europäische Partner, größere Mengen Strom an sein Land zu liefern, insbesondere die Obergrenze für Stromimporte aus der EU von derzeit einem Gigawatt auf zwei Gigawatt zu erhöhen.[84] Der zuständige ukrainische Wasserkraftversorger kündigte an, dass künftig mehr Wasser am Oberlauf des Dnipros angestaut werde, um die Region mit Strom zu versorgen.[85] Der Dnipro hat insgesamt zwischen Kiew und dem Schwarzen Meer sechs Staudämme. Der Kachowka-Staudamm gelangte schon kurz nach Kriegsbeginn im Februar 2022 unter russische Kontrolle, die fünf anderen werden nach wie vor von der Ukraine kontrolliert.[86]
Kulturgüter
Vermutlich sind etwa 15 Museen und historische Stätten direkt von der Flut betroffen.[87] Das ehemalige Wohnhaus der ukrainischen Künstlerin Polina Rajko, welches mit diversen Wandgemälden von ihr ausgestattet ist und als Museum für die Öffentlichkeit geöffnet war, wurde überschwemmt.[88] Die Tjahynka-Festung aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurde überschwemmt. Zudem liegen diverse skythische und kosakische Kurgane (Grabhügel) im Überschwemmungsgebiet.[89]
Schifffahrt
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms war der als wichtige Exportroute für Agrarprodukte genutzte Fluss Dnipro streckenweise unpassierbar. „Er ist die Hauptverkehrsader der Flussschifffahrt in der Ukraine. Und die Kachowka-Schleuse war die letzte Dnipro-Schleuse, die alle Schiffe auf das offene Meer hinausließ“, erklärte die staatliche Schifffahrtsverwaltung der Ukraine. Nun sei das Tor für ukrainische Exporte blockiert.[90] Weggeschwemmte Landminen und Chemikalien sind weitere Gefahren für die Schifffahrt.[47]
Schätzung des Gesamtschadens
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni hat nach ukrainischer Darstellung Schäden für die Umwelt von ca. 1,5 Milliarden Dollar (knapp 1,4 Milliarden Euro) verursacht. Diese „vorläufigen Schätzungen“ umfassten keine „Verluste für die Landwirtschaft, Infrastruktur, Unterkünfte, und die Kosten für den Wiederaufbau des Kraftwerks selbst“, sagte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bei einer internationalen Wiederaufbaukonferenz in London am Mittwoch.[91]
Reaktionen
Ukraine
Die Ukraine macht für die Zerstörung Russland verantwortlich und hat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats und einen Ausschluss Russlands aus diesem gefordert.[92] Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erklärte, die ukrainische Regierung wolle „die Frage des russischen Terroraktes“ zudem vor den Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) bringen. Er forderte die EU und die G7-Staaten auf, „neue, verheerende Sanktionen gegen Russland zu verhängen.“[93] Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verglich die Zerstörung des Staudamms mit dem Einsatz einer Massenvernichtungswaffe: „Das ist die größte menschengemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten. Russland hat eine ökologische Massenvernichtungswaffe gezündet.“[94] Selenskyj erklärte auch, dass es physisch unmöglich sei, diesen Damm durch Beschuss zu zerstören.[95]
Russland
Dimitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, machte ukrainischen Beschuss für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich.[96] Wladimir Putin nannte die Zerstörung einen „barbarischen Akt“ seitens der Ukraine.[97] Laut dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu wolle die Ukraine damit die russische Offensive in diesem Teil der Front aufhalten.[98] Der in der Oblast Cherson eingesetzte russische Gouverneur sagte allerdings, der zerstörte Damm würde der russischen Armee nützlich sein.[99]
Die russische Besatzung verwehrt UN-Beobachtern den Zugang und begründet dies mit Sicherheitsproblemen: Es sei unter anderem schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten, sagte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow. Auch angeblichen ukrainischen Beschuss gab er als Grund an.[100]
Internationale Reaktionen
Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte die Zerstörung des Kachowka-Staudamms: „Die heutige Zerstörung des Kachowka-Staudamms gefährdet Tausende Zivilisten und verursacht schwere Umweltschäden. Das ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität des russischen Krieges in der Ukraine zeigt.“[101] Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in dem Angriff auf den Staudamm „eine neue Dimension“ des Krieges. Die Beschädigung sei etwas, „das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt“.[101] Der EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte auf Twitter, er sei „schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Nowa-Kachowka-Staudamm.“ Und weiter: „Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt eindeutig als Kriegsverbrechen – und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Rechenschaft ziehen.“[101] Der tschechische Außenminister Jan Lipavský warf der Führung in Moskau vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. „Der Angriff auf den Staudamm von Nowa Kachowka oberhalb von bewohnten Gebieten ist vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten“, schrieb er auf Twitter.[102]
Humanitäre Hilfe
In Folge der Katastrophe kündigte Martin Griffiths, Leiter des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), einen Drei-Stufen-Plan an, der sich zunächst der Evakuierung und Versorgung unmittelbar Betroffener widmen soll. Anschließend solle die Trinkwasserversorgung für etwa 700.000 Betroffene bereitgestellt und Folgeschocks auf die Nahrungsmittelversorgung und Ernährungssicherheit weltweit gelindert werden.[103]
Staatliche und private Hilfsorganisationen begannen Hilfsgüter und technisches Gerät zu entsenden. Europäische Staaten stellten dem ukrainischen Staatlichen Dienst für Notfallsituationen (DSNS) Güter durch den EU-Zivilschutzmechanismus bereit. Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) lieferte Stromerzeuger, Wasserfilter und Unterkünfte.[104][105] Österreich lieferte unter anderem Tauchpumpen, IBCs und Boote (Stand: 13. Juni 2023).[106]
Laut Wolodymyr Selenskyj beschossen „russische Terroristen“ ukrainische Rettungskräfte. Er beschuldigte auch das Rote Kreuz, zu wenig gegen die humanitäre Katastrophe zu unternehmen. Das Rote Kreuz wies die Vorwürfe zurück; es seien hunderte Rettungskräfte im Einsatz.[107]
Literatur
- Ihor Pylypenko, Daria Malchykova: Der Kachovka-Stausee – Wirtschaftsmotor und Kriegsschauplatz. In: Osteuropa 1–2/2023, S. 53–60 (PDF).
Weblinks
- Kaspar Manz, Forrest Rogers: Ein dreidimensionales Modell zeigt, wie der Kachowka-Staudamm zerbrach. In: Neue Zürcher Zeitung, 13. Juni 2023.
- Why the evidence suggests that Russia blew up the Kakhovka Dam. New York Times, 16. Juni 2023.
Einzelnachweise
- ↑ Geoff Brumfiel, Connie Hanzhang Jin, Jacob Fenton, Meredith Rizzo, Julian Hayda: Russia is draining a massive Ukrainian reservoir, endangering a nuclear plant. In: npr.org. 10. Februar 2023, abgerufen am 11. Juni 2023.
- ↑ James Glanz, Marc Santora, Pablo Robles, Haley Willis, Lauren Leatherby, Christoph Koettl, Dmitriy Khavin: Why the Evidence Suggests Russia Blew Up the Kakhovka Dam. In: The New York Times. 16. Juni 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 19. Juni 2023]).
- ↑ a b Pegelstandsaufzeichnungen des Stausees seit 2016
- ↑ Satellitenbilder zeigen die Flutzone am Dnipro. In: n-tv Nachrichten. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Kachowka-Katastrophe – Stausee-Pegel stieg innerhalb von Wochen – Russland kontrollierte Regelung am Damm. In: dpa / factchecking. 19. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ a b c d Nils Metzger, Jan Schneider: Staudamm gesprengt: Flutkatastrophe im Süden der Ukraine. In: zdf_heute. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Ярослав Прищепа: Жертв немає: уряд провів засідання комісії ТЕБ та НС через підрив Каховської гідроелектростанції. In: Suspilne novini. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Zum Vergleich: Die Explosionskatastrophe in Beirut im Jahr 2020 wurde auf der seismischen Skala mit einer Stärke von 3,3 registriert. Jan Schneider: Damm-Zerstörung: Was auf Russland hindeutet. In: ZDF. 20. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Seismologen bestätigen Staudamm-Explosion. In: ZDF. 9. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Eric Schmitt: U.S. Spy Satellites Detected Explosion Before Ukraine Dam Collapse, Official Says. In: The New York Times. 9. Juni 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ a b Alexander Eydlin, Linda Fischer, Christian Endt, Paul Blickle: Kachowka-Staudamm bei Cherson: Gesprengt, beschossen – oder eingestürzt? In: Zeit Online. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ a b IAEA Director General Statement to the IAEA Board of Governors. International Atomic Energy Agency, 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Update 162 – IAEA Director General Statement on Situation in Ukraine. 7. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Frank Aischmann: Evakuierungen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms. In: tagesschau.de. 7. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
- ↑ Update 163 – IAEA Director General Statement on Situation in Ukraine. 8. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Martin Morcinek: So schnell trocknet der Kachowka-Stausee aus. In: N-TV. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Kevin Schulte: Kann die Ukraine den Dnipro passierbar machen? In: N-TV. 20. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Christian Gehrke: Kachowka-Staudamm zerstört: Skelette von deutschen Wehrmachtssoldaten aufgetaucht. In: Berliner Zeitung. 13. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Maria Kotsev: Nach Explosion des Kachowka-Staudamms: Möglicherweise Schädel deutscher Wehrmachtssoldaten aufgetaucht. In: Tagesspiegel. 13. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023.
- ↑ Simon Binz: Ukraine Krieg: So kann Russland von Damm-Sprengung profitieren. In: Nau.ch. 8. Juni 2023, abgerufen am 9. Juni 2023.
- ↑ Generalmajor Hofbauer zum Dammbruch. (Video) In: ZiB 2. Österreichischer Rundfunk, 9. Juni 2023, abgerufen am 11. Juni 2023 (Minute 16:00).
- ↑ Bericht der „New York Times“: Russland sprengte wohl den Kachowka-Staudamm. In: Der Tagesspiegel, 18. Juni 2023.
- ↑ Why the Evidence Suggests Russia Blew Up the Kakhovka Dam. In: New York Times, 16. Juni 2023.
- ↑ Mystyslav Chernov, Lori Hinnant: Russia had means, motive and opportunity to destroy Ukraine dam, drone photos and information show. In: apnews.com. Associated Press, 18. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ Daniel Boffey: Kakhovka collapse: image emerges of apparently explosive-laden car at dam. In: theguardian.com. The Guardian, 19. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ Abingdon Reservoir – About GARD – Christopher Binnie. In: Abingdon Reservoir. Abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ expert reaction to reported attack on Ukraine’s Kakhovka dam. In: Science Media Centre. 6. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Spurensuche am Kachowka-Damm. In: Rheinische Post. 20. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023.
- ↑ Julian Borger, Pjotr Sauer: Seismic data adds to evidence Ukraine’s Kakhovka dam was blown up. In: The Guardian. 9. Juni 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ a b Ukraine: Dammbruch trifft besonders russisch besetzte Seite. In: n-tv Nachrichten. 7. Juni 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Ministerium: Felder könnten nach Dammbruch Wüsten werden. In: Frankfurter Allgemeine (faz.net). 7. Juni 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Krieg in der Ukraine im Live-Ticker: Selenskyj macht UN nach Dammbruch Vorwürfe: „Sie sind nicht da!“ In: web.de. 7. Juni 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Emma Graham-Harrison: Kakhovka dam collapse unlikely to hurt Ukraine counteroffensive but will have long-term impact. In: The Guardian. 8. Juni 2023, abgerufen am 11. Juni 2023.
- ↑ Wohl Verletzte bei Autoexplosion auf Krim. 19. Juni 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
- ↑ Anne-Kathrin Hamilton: Ukraine: Wer steckt hinter der Sprengung des Kachowka-Staudamms? In: Watson. 11. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Dalia Antar: Wie Wasser als Waffe eingesetzt wird. In: ZDF heute. 7. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023.
- ↑ Russland-Ukraine-News am Donnerstag: Selenskyj besucht das Flutgebiet in der Südukraine. In: Der Spiegel. 8. Juni 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. Juni 2023]).
- ↑ Ukraine-News: Dammbruch laut Selenskyj ohne Auswirkungen auf Gegenoffensive. In: Der Spiegel. 6. Juni 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. Juni 2023]).
- ↑ Andrij Kostin: Tweet von Andriy Kostin. In: Twitter. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Nachrichten im Ukraine-Krieg: Flusspegel steigt bei Cherson. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Juni 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).
- ↑ Dammbruch bei Cherson: Was bisher bekannt ist. In: tagesschau.de. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ a b Aaron Baumgart: Flut-Apokalypse in der Ukraine? Was nach der Stausee-Sprengung jetzt passiert. In: Focus online. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ a b c News zum zerstörten Kachowka-Staudamm: Ukraine meldet Beschuss trotz Evakuierungsmaßnahmen. In: Der Spiegel. 6. Juni 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).
- ↑ „Im besetzten Teil haben die Russen die Menschen einfach im Stich gelassen“. 7. Juni 2023, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Nach Dammbruch: Verheerende Folgen für Menschen und Natur. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Jens Kiffmeier, Nadja Zinsmeister, Nail Akkoyun, Stefan Krieger, Christian Stör: Kachowka-Staudamm: Sorge um AKW Saporischschja wächst. Merkur.de, 6. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ a b c Patrick Smith: Mines, disease and more: The dangers in Ukraine’s floodwaters. In: NBC News. 9. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ Ukraine warnt vor Minengefahr in Staudamm-Gebiet. Liveblog 7. Juni 2023, 16:52. In: tagesschau.de. 7. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ Stephan Laack: Russland zum Staudamm-Bruch: „Cherson – ohne Bewässerung quasi eine Wüste“. In: Tagesschau. 13. Juni 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ „Leichen einsammeln und vernichten“: Selenskyj wirft Russland Vertuschungspläne am Kachowka-Damm vor. In: Tagesspiegel. 23. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Wagner-Chef wirft Moskau Lügen über Ukraine-Offensive vor. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Opferzahl nach Staudamm-Zerstörung gestiegen. In: Ukraine-News: EU beschließt elftes Sanktionspaket gegen Russland. MDR Aktuell, 21. Juni 2023, 18:58 Uhr, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Kachowka-Staudamm: Wer profitiert von der Zerstörung? In: Upday News. 12. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Ukraine-Krieg: Kachowka-Damm-Explosion macht aus Feldern Wüsten. In: FAZ.NET. 7. Juni 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Juni 2023]).
- ↑ Ukraine fears losing millions of tons of crops after dam collapse. In: Reuters. Abgerufen am 10. Juni 2022 (englisch).
- ↑ Katja Guttmann: Ukraine droht nach Staudamm-Bruch erheblicher Ernteausfall. Liveblog, 8. Juni 2023, 14:57 Uhr (am unteren Ende „Mehr Laden“ anklicken). In: Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de). 8. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023 (offensichtlicher Schreibfehler: „Milliarden“ statt Millionen Tonnen).
- ↑ Antonia Cundi: Dead dolphins: how nature became another casualty of the Ukraine war. In: The Guardian. 7. Juni 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
- ↑ Miryam Naddaf: Ukraine dam collapse: what scientists are watching. In: nature. 9. Juni 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
- ↑ Martin Böhmer: Belegt dieses „Bomben-Auto“ russische Sabotage am Kachowka-Staudamm? In: Kölner Stadt-Anzeiger. 20. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ 11:01 Uhr – UN warnen vor Lebensmittelkrise durch Dammbruch. In: tagesschau.de. 13. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Katerina Sergatskova: Aftermath of the Kakhovka Dam Collapse. In: Wilson Center. 20. Juni 2023, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Ulf Mauder: Flut im Kriegsgebiet: Ukraine kämpft mit Umweltkatastrophe. In: Esslinger Zeitung. 16. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Evelyn Laverick: Schäden durch Kachowka-Dammbruch auf 1,2 Milliarden geschätzt, Wiederaufbau-Konferenz in London. In: Euronews. 21. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2013.
- ↑ a b The consequences of the Russian terrorist attack on the Kakhovka Hydroelectric Power Plant (HPP) for wildlife. In: UNCG. Abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Raffaela Angstmann, Michele Coviello: Seuchenwarnung und erste Tote: die wichtigsten Antworten nach der Zerstörung des Damms. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Kiew: Mindestens 150 Tonnen Maschinenöl im Dnipro. In: Handelsblatt. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Thomas Krumenacker: »Wir sehen eine ökologische Katastrophe riesigen Ausmaßes«. In: Spektrum. 7. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ Staudamm-Bruch in der Ukraine: Tausende Tiere ertrinken in der Flut – „Ökozid“. In: t-online. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Ulf Mauder: Flut im Kriegsgebiet: Ukraine kämpft mit Umweltkatastrophe. In: Mindener Tageblatt. 16. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ Rachel Panett: A Ukrainian zoo survived through war. The Kakhovka flood ended it. In: The Washington Post. 7. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Kiew: 1,2 Milliarden Euro Schaden durch Zerstörung des Kachowka-Staudamms. In: MDR aktuell. 20. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Jonathan Watts: Dam breach could be Ukraine’s ‘worst ecological disaster since Chornobyl’. In: The Guardian. 6. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Ulf Mauder: Flut im Kriegsgebiet: Ukraine kämpft mit Umweltkatastrophe. In: Esslinger Zeitung. 16. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ News zum Ukraine-Krieg | Ukraine: Diese russische Brigade soll den Damm gesprengt haben. In: t-online. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Update 163 – IAEA Director General Statement on Situation in Ukraine. 8. Juni 2023, abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
- ↑ a b AKW Saporischschja: „Kühlung nicht infrage gestellt“. 9. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ Markus Braue: Der Staudamm vor und nach der Sprengung. In: Stuttgarter Zeitung. 9. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Kate Tsurkan: Ukrhydroenergo head: Kakhovka dam destruction cut off water supply to Crimea for ‘at least a year’. In: The Kyiv Independent. 13. Juni 2023, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Uladzimir Zhyhachou: Lässt Moskau die Krim verdursten. In: N-TV. 7. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023.
- ↑ Peter Sawicki: Krywyj Rih sitzt teilweise auf dem Trockenen. In: Tagesschau. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Ukraine warns over reservoir level after Kakhovka dam collapse. In: Reuters. 8. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Over half of Ukrainian troops lost in South Donetsk: Russia MoD. In: Al Mayadeen English. 19. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Ihor Pylypenko, Daria Malchykova: Der Kachovka-Stausee – Wirtschaftsmotor und Kriegsschauplatz. In: Osteuropa, 1–2/2023, S. 53–60 (Online).
- ↑ USA und Großbritannien sichern langfristige Hilfe zu. In: tagesschau.de. 8. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ Pegel von Stausee unter messbares Niveau gefallen. In: Kleine Zeitung. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Kevin Schulte: Kann die Ukraine den Dnipro passierbar machen? In: N-TV. 20. Juni 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Potential Long-Term Impact of the Destruction of the Kakhovka Dam: UNCT Joint Analytical Note (9 June 2023). Abgerufen am 10. Juni 2023.
- ↑ Museum and home of famous Ukrainian painter flooded. 7. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Unique cultural heritage sites destroyed by Kakhovka flooding. 6. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch).
- ↑ USA und Großbritannien sichern langfristige Hilfe zu. In: tagesschau.de. 8. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
- ↑ Wagner-Chef wirft Moskau Lügen über Ukraine-Offensive vor. 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Juri Auel, Nadja Lissok, Katja Guttmann, Oliver Klasen, Theresa Parstorfer, Kassian Stroh, Julia Hippert, Carina Seeburg, Philipp Saul, Martin Tofern: Ukraine News: Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus UN-Sicherheitsrat. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Reaktionen auf die Sprengung des Kachowka-Staudamms: „Neue Dimension russischer Gräueltaten“. In: Der Tagesspiegel Online. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Ukraine-News: Olaf Scholz sieht gezielte Aktion Russlands auf Staudamm. In: Der Spiegel. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Nach Dammbruch: Zehntausende müssen in Sicherheit gebracht werden. Abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ »Das ist eine ungeheuerliche Tat«. Der Spiegel, 6. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
- ↑ Vladimir Putin calls Kakhovka dam attack ‘barbaric act’ in first reaction. In: wionews.com. Abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Эксперты – о возможных последствиях диверсии киевского режима на Каховской ГЭС. In: news.rambler.ru. Abgerufen am 8. Juni 2023 (russisch).
- ↑ Сальдо: в военном отношении ситуация после ЧС на Каховской ГЭС сложилась в пользу сил РФ. In: TASS. Abgerufen am 8. Juni 2023 (russisch).
- ↑ Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen. In: Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 25 im Rückblick. Montag, 19. Juni 2023, 15.50 Uhr; BR24, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ a b c Reaktionen auf die Sprengung des Kachowka-Staudamms: „Neue Dimension russischer Gräueltaten“. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).
- ↑ Reaktionen auf Staudamm-Sprengung in der Ukraine: „Kriegsverbrechen“ und eine „abscheuliche Tat“. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 6. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ ‘We stand by you’ declares UN relief chief, outlining emergency plan for Ukraine dam disaster. In: UN News. 9. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW sendet Stromerzeuger. Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, 7. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW-Hilfsgüter angekommen. Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, 12. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Notstand in Kachowka: Österreich entsendet Spezialgerät und Hilfe. Bundesministerium Inneres, 13. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Ukraine aktuell. In: dw.com. Abgerufen am 10. Juni 2023.