Wachtang VI.
Wachtang VI. (persisch: Hussein Kuli Khan, * 15. September 1675; † 27. März 1737 in Astrachan) war ein georgischer König unter persischer Herrschaft. Er herrschte mit Unterbrechungen von 1709 bis 1723 und profilierte sich vor allem als Wissenschaftler und Dichter.
1709 wurde Wachtang von den Persern zum König Georgiens ernannt. Nach langen Kriegsjahren stellte er wieder eine gewisse Ordnung im Lande her und einte die Provinzen. Straßen, Brücken und Kanäle wurden gebaut, das Münzwesen verbessert, Handel und Handwerk gestärkt. Außenpolitisch bemühte er sich um eine Annäherung an Russland.
Wachtang VI. verfaßte und gab verschiedene historische Abhandlungen heraus. Im Kodex des Wachtang legte er eine Anzahl von Straf- und Zivilgesetzen fest. 1709 führte er die erste Druckerei in Georgien ein. Zur 1712 gedruckten Ausgabe des Recken im Tigerfell schrieb er einen umfangreichen Kommentar, ließ das erste georgische Wörterbuch und La Fontaines Fabeln verlegen. Junge Georgier sandte er zum Medizinstudium nach Moskau und St. Petersburg.
1723 wurde Wachtang als König abgesetzt und emigrierte nach Russland. Er starb in Astrachan an der Wolga, wo er begraben liegt.
Literatur
Joseph Karst (Hrsg.): Le Code de Vakhtang VI [Kharthuli samarthali. Georg. u. frz.] Ed. en version franc. et annoté par Joseph Karst., Bd. 1.1 Strasbourg 1934 (= Corpus Juris Iberico-Caucasica)