Kapellenkreuzweg Kloster Altstadt

Die Kreuzbergschanze liegt bei Haselbach, einem Ortsteil von Bischofsheim an der Rhön, am Nordhang des Kreuzberges in der Bayerischen Rhön. Bei der Sprungschanze, die auf 600 Meter über NN liegt, handelt es sich um eine Schanzenanlage mit drei Mattenschanzen (K 16, K 30 und K 50) die den neuesten FIS Normen entspricht. Heute ist die Kreuzbergschanze die einzige Sprungschanze in der Rhön und Unterfranken und stellt damit das Zentrum des Skispringens des Skigau Unterfranken dar. Die Sprungschanzen werden gemeinsam von den zwei Vereinen RWV Haselbach und WSV Oberweissenbrunn betrieben.
Schanzenanlage

Die Kreuzbergschanze besteht aus drei Schanzen mit Mattenbelegung und einer Keramikanlaufspur für die K 16 und K 30 und einer Edelstahlanlaufspur für die K 50. Bei den drei Schanzen handelt es sich um komplette Naturschanzen, deswegen fehlt auch ein Anlaufturm. Die gesamte Sprungschanzeanlage, vom Anlaufbereich bis zum Aufsprungbereich wurde mittels Erdbewegungen der Natürlichen Umgebung angepasst. Das für das Springen im Sommer auf Matten benötigte Wasser wird mittels einer Sprengleranlage, die bei Bedarf aktiviert wird, bewerkstelligt. Auch der Anlaufbereich muss regelmäßig gewässert werden.
Schanzendaten

Schanzenprofil | K 50 | K 30 | K 16 |
---|---|---|---|
Anlauflänge | 50,92 Meter | 27,38 Meter | 16,36 Meter |
Schanzentischhöhe | 1,50 Meter | 0,90 Meter | 0,43 Meter |
Schanzentischwinkel | 10,5 Grad | 8,5 Grad | 8,5 Grad |
Aufsprungwinkel | 33,9 Grad | 32,8 Grad | 31,0 Grad |
Höhendifferenz (h), Tischkante bis K-Punkt | 23,00 Meter | 13,50 Meter | 7,02 Meter |
Längendifferenz (n), Tischkante bis K-Punkt | 44,40 Meter | 26,80 Meter | 14,40 Meter |
Verhältnis h/n | 0,518 | 0,504 | 0,488 |
Schanzenrekord | 54,5 Meter | 31,0 Meter | 16,5 Meter |
Geschichte
Das Skispringen hat in der Rhön und am Kreuzberg eine lange Tradition. Die erste Sprungschanze am Kreuzberg wurde Anfang der 1930er erbaut. 1950 wurde in Eigenregie von Vereinsmitglieder des RWV Haselbach eine Sprungschanze an der „Fischzucht“ erbaut.
Bei einer Tagung des Skibezirks Rhön am 20. Februar 1949 in Bad Kissingen begannen die Diskussionen über die Gründung des Skigau Rhön im Zusammenhang um den Bau einer großen Sprungschanze in der Bayerischen Rhön, da im Hessischen Teil der Rhön, in Gersfeld, bereits mit dem Bau einer Schanzenanlage begonnen wurde, der Reesbergschanze. Um mit der Planung für dem Bau einer Sprungschanze am Kreuzberg voranzukommen, wurde es nötig, im Bayerischen Skiverband mehr Eigenständigkeit zu bekommen, so wurde im November 1950 der Endschluss gefasst den Skigau Unterfranken Rhön zu gründen.
Alte Kreuzbergschanze
Der Bau der großen Kreuzbergschanze begann dann 1952 unter Adalbert Hüllmantel und stellte eine der größten Schanzen in Deutschland dar. Am 6. Januar 1953 fand die Einweihung mit dem Herbert Hoesch Eröffnungsspringen auf der neu erbauten Kreuzbergschanze, die einen K-Punkt von 70 Metern hatte, vor 8.000 Zuschauern statt. Die größte Weite wurde dabei mit 71 Metern erzielt, ein Sprung auf 75 Metern konnte nicht gestanden werden.
In den nächsten Jahren fanden verschiedene Wettkämpfe auf der Schanze statt. 1954 fanden die Deutsche Jugendmeisterschaften auf der Kreuzbergschanze statt. Vom 28. bis zum 30. Januar 1955 fanden die Bayerische Skimeisterschaften (Springen, Nordische Kombination und Langlauf) vor 12.000 Zuschauern statt. 1956 fanden die Bayerische Jugendmeisterschaften mit einer größten Weite von 68,5 Metern auf der Schanze statt. 1958 gab es ein Länderspringen. Ein Ländervergleichsspringen fand 1962 statt, mit einer größten Weite von 70 Meter.
Vom 24. bis zum 26. Januar 1964 fanden mit den Nordischen Winterspielen der bayerischen Ski-Jugend, bei dem 60 Springer teilnahmen, die bis dahin größte Veranstaltung vor 3.500 Zuschauern statt. Bei dieser Veranstaltung kam es zu schweren Stürzen, wobei die große Schanze wegen Gefährlichkeit aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Die größte Weite wurde mit 74 Metern erzielt.
1986 kamen die ersten Diskussionen zum Neubau einer Kreuzbergschanze. Im Februar 1988 findet schließlich das letzte Springen an der noch bestehenden Kleinen Kreuzbergschanze (K 38 m) statt. Ein weiteres Springen auf der kleinen Kreuzbergschanze musste wegen Schneemangels am 6. Januar 1990 (Dreikönigsspringen) abgesagt werden.
Neue Kreuzbergschanze


Durch den Bau der Schulsportanlage 1991 in Bischofsheim wurden mit dem gesamten Erdaushub der Gegenhang an der heutigen Sprungschanze angefüllt. Damit wurden bereits die Weichen für den Bau der heutigen Schanzenanlage gestellt. gestellt. Der Bau hat dann 1997 begonnen.
Die Einweihung der neugestallteten Kreuzbergschanzen für den sommer- und winterlichen Gebrauch fand am 25. Oktober 1998 durch Pater Alexander vom Kloster Kreuzberg statt. Eine moderne Schanzenanlage, die den neuesten Stand der Technik entspricht und durch die Belegung der K 16 und K 30 mit Matten ein ganzjähriges Training sowie Wettkämpfe erlaubt. Die K 50 war zunächst nur für den Winterbetrieb ausgelegt. Es waren über 100 Springer dabei, die meisten davon aus Thüringen. In den Jahren 1999 bis 2002 fanden dann mehrere Sprungturniere auf der K 16 und K 30 Schanze statt, teilweise vor bis zu 1.100 Zuschauern.
Am 5. Januar 2002 fand das Traditionelle Dreikönigsspringen zum ersten mal auf Schnee auf der K 50 statt. Vor 500 Zuschauern stellte Jens Greiner-Hiero vom WSV 08 Lauscha den heute noch auf Schnee gültigen Schanzenrekord mit 54 Metern auf.
Im Jahr 2005 wurde dann die K 50, nach jahrelangen hin und her wegen der Finanzierung, für 120.000 Euro mit 2.400 Matten belegt, die dann ab 2006 auch für den Sommerbetrieb genutzt werden kann. Aus finanziellen Gründen muss zunächst auf ein 15.000 Euro teures Schneenetz verzichtet werden, weshalb die Schanze derzeit nur im Sommer genutzt werden kann. Die beiden Vereine leisteten ehrenamtliche Arbeiten von insgesamt 3.300 Stunden. Damit fallen auch die bis dahin regelmäßigen Fahrten zum Trainieren nach dem thüringischen Oberhof für die Jugendliche, die schon über die K 30 hinausgewachsen sind, weg. Die K 50 dient jetzt als „Sprungbrett“ für die jugendlichen Skispringer von Unterfranken und der Rhön zum Sportgymnasium Oberhof.
Am 21. Mai 2006 wurde die K 50 bei strömenden Regen offiziell mit einem Eröffnungsspringen eingeweiht. Dabei stellte der 19 jährige Florian Enders mit 54,5 Meter einen Schanzenrekord auf. Am 30. September und 1. Oktober 2006 fanden die 5. Deutschen Meisterschaften der Masters im Spezialspringen auf der K 50 statt, mit 75 Teilnehmer aus 25 Skisprungvereinen, der bisherige Höhepunkt der neuen Sprungschanze.