Zum Inhalt springen

Grab von Kivik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. November 2006 um 11:06 Uhr durch 84.61.21.162 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Das Grab von Kivik

Das Grab von Kivik (schwed. Kivik- oder Kungagraven) in Bredarör nahe Kivik in der Gemarkung Österlen in Südost-Schonen in Schweden ist der heute gut restaurierte Überrest einer ungewöhnlichen Bestattung aus der Nordischen Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.). Trotz der Tatsache, dass die Röse nicht nur als Steinbruch genutzt, sondern zunächst auch nachlässig restauriert wurde, bleibt es ein einzigartiger Fund. Sowohl in der Konstruktion als auch in den Ausmaßen mit 75 Metern Durchmesser weicht es von den meisten nordeuropäischen Gräbern der Bronzezeit ab. Allerdings sind Steinkisten unter Steinhügeln eine für diese Zeit typische Form in Schweden und in abgeschwächter Dichte auch in Dänemark. Die einzigartigen Petroglyphen der Steinkiste zeigen Menschen, Schiffe, Luren, Symbole und einen Streitwagen mit zwei Pferden.

Es liegt etwa 320 Meter von der Küste entfernt. In der Nähe liegen die Felsritzungen von Simrishamn. In seiner Nachbarschaft liegen auch die beiden großen Steinsetzungen (Penninggraven -Münzengrab- und eine Schiffssetzung) auf dem Grabfeld von Bredarör.

Geschichte

Es wurde bis 1748 als Steinbruch für örtliche Bauarbeiten genutzt, wobei zwei Bauern eine 3,25 m lange Nordsüd-orientierte Grabkammer entdeckten, die aus zehn Steinplatten gebildet wurde. Sie gruben sie in der Hoffnung auf einen Schatz aus, ob sie diesen tatsächlich fanden ist unklar.

Es später wurde entdeckt, dass die Steinplatten Petroglyphen trugen. Dennoch wurden weiter Steine gebrochen und einige der Platten verschwanden.

19311933 wurde eine gründliche Ausgrabung durchgeführt und auch die Reste einer steinzeitlichen Siedlung unter dem Hügel gefunden, so auch große Mengen an Feuersteinabschlägen. Aus der Bronzezeit wurden lediglich Zähne, Fragmente aus Bronze und Knochensplitter gefunden.

Der Hügel enthielt nicht eine Grabkammer, sondern zwei. Auf der linken Seite des südlichen Endes der ersten wurden Steinplatten einer 1,2 m langen und 0,65 m breiten zweiten Kammer gefunden. Aufgrund seiner Größe wurde es Prinzengrab genannt. Da das Prinzengrab mehrfach geplündert worden war, wurden keine verlässlichen Funde gemacht, es wird aber angenommen, dass die beiden Gräber zur selben Zeit angelegt worden sind.

Nach der Ausgrabung wurde das Grab restauriert, aber man weiß nicht, inwiefern die Restaurierung dem Originalzustand entspricht. Ein Vergleich mit zeitgenössischen Gräbern legt die Vermutung nahe, dass das Grab dreimal so hoch sein müsste wie die jetzigen 3,5 m. Die Restaurierung stützte sich auf Radierungen des 18. Jahrhunderts und Vermutungen. Dabei wurde eine Kammer aus Beton hergestellt und nahe der Mitte ein kurzer Tunnel in die Grabkammer angelegt.

Das Grab und die Felszeichnungen der Kammer können besichtigt werden.

Literatur

Goldhahn, J. 2005. Bredarör i Kivik: nya analyser och dateringar av människoben. (Bredarör in Kivik: Neue Analysen und Daten der menschlichen Knochen), Stockholm.

Vorlage:Koordinate Artikel