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ICE 2

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Baureihe 402
ICE 2 in Berlin-Grunewald
Anzahl 46
Nummerierung 402 001–046
Hersteller Siemens/Adtranz
Indienststellung 1995–1997
Achsformel Bo'Bo'
Leergewicht 77,5 t
Achslast 20 t
Gesamtlänge 20.560 mm
Sitzplatzanzahl – (kompletter Halbzug: 391)
Höchstgeschwindigkeit 280 km/h
Stromabnehmer einer
Stromsystem 15 kV, 16,7 Hz
Anzahl der Motoren 4
Antrieb Kardangelenk
Leistungskennziffer 61,9 kW/t
Dauerleistung 4.800 kW
Anfahrzugkraft 200 kN
Zugsicherung Sifa, PZB90, LZB
Bremsbauart KE R+E

Die Triebzüge der Baureihe 402, besser bekannt als ICE 2, ergänzen seit 1995 die InterCityExpress-Flotte der Deutschen Bahn.

Allgemeins

ICE 2 im Bahnhof Köln/Bonn Flughafen (Steuerwagen im Vordergrund des Bildes)

Zur besseren Anpassung an die Nachfrage wurde die Triebwagen der Baureihe 402, im Gegensatz zur Baureihe 401, als Halbzug konzipiert. Je zwei der 44 ICE-2-Halbzüge können untereinander gekuppelt werden. Beide Halbzüge besitzen je einen Triebkopf und einen Steuerwagen der Baureihe 808; die Mittelwagen haben die Baureihennummern 805 (erste Klasse), 806 (zweite Klasse) und 807 (BordRestaurant).

Prinzipiell ist ein 402-Halbzug ein ganz gewöhnlicher Wendezug mit einer Lokomotive und einem Steuerwagen. Wegen der betrieblich nicht trennbaren Wagen handelt es sich beim 402 um einen klassischen Triebzug. Steuerwagen voraus fahrende einzelne 402-Einheiten sind die schnellsten geschobenen Züge in Deutschland. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, gibt es an einigen deutschen Einsatzstrecken stationäre Seitenwindsensoren, die gegebenenfalls ein Verlangsamen vorschreiben können, wenn die Seitenwinde zu stark werden. Fährt der Zug mit Steuerwagen voraus auf LZB, ist eine spezielle Bremsart einzustellen, die abschnittsweise entsprechend niedrigere Höchstgeschwindigkeiten vorgibt.

Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (im Regelbetrieb) darf der ICE 2 nur fahren, wenn beide Triebköpfe nicht unmittelbar aneinander gekuppelt sind. Ansonsten ist die Höchstgeschwindigkeit auf Schnellfahrstrecken 200 km/h beschränkt, auf Altstrecken auf 160 km/h. Dadurch soll ein zu starkes Aufschaukeln der Oberleitung durch die beiden dann benachbarten Stromabnehmer (Kontaktabriss, Lichtbogenbildung) verhindert werden. Eine Ausnahme ist die Neubaustrecke Berlin–Oebisfelde. Hier darf der Zug mit einer Ausnahmegenehmigung des Eisenbahnbundesamtes geschoben bis zu 250 km/h fahren. Dort wurden besondere Vorkehrungen gegen Seitenwind getroffen.

Unterschiede zwischen ICE 1 und ICE 2

ICE 2 mit geöffneter Bugklappe, Scharfenbergkupplung

Der 402 sieht dem 401 von außen sehr ähnlich. Unterscheiden kann man die beiden Züge beispielsweise an der Bugklappe, die beim 402-Triebköpfen geteilt ist, beim ICE erster Generation jedoch nicht. Charakteristisch ist ein aus der Frontschürze des Triebkopfes herausstehender großer Holm („Greifer“ genannt), der ein Teil der Scharfenbergkupplung ist und zur Ausrichtung dieser dient, sowie das „flache“ Dach des BordRestaurant oder BordBistro. Der im 402 eingesetzte Steuerwagen unterscheidet sich vom Triebkopf dadurch, dass er einen Fahrgastraum enthält (meist ein Raucher-Abteil). Das Wageninnere unterscheidet sich deutlich vom ICE 1, obwohl die Wagen fast baugleich sind. Charakteristisch für den ICE 2 sind die – im Vergleich zur ICE-1-Ursprungsbestuhlung – komplett anderen Sitze in Leichtbauweise (Flugzeug-Sitzen ähnlich), die elektronischen Sitzplatzreservierungsanzeigen, sowie die großen Fahrgastinformationsanzeigen über den Türen zum Vorraum. Insgesamt wirkt der Innenraum der ICE-2-Wagen heller, großzügiger und freundlicher.

Einsatz

Baureihe 402 im Bonn Hbf

Durch das Flügelzugkonzept wird eine Flügelung ermöglicht, wie sie bei Zügen Berlin -Köln vorgenommen wird. In Hamm werden die beiden Halbzügen geteilt und fahren jeweils über DortmundEssenDuisburgDüsseldorf zum Flughafen Köln/Bonn bzw. über HagenWuppertalKöln nach Bonn. Das gleiche Konzept gilt auch bei einigen Zügen auf der Strecke von München nach Bremen und Hamburg. Hier werden die Züge in Hannover geteilt. In umgekehrter Richtung werden die Zugteile wieder verkuppelt.

Ab 1996 gab es die ersten Einsätze, meistens noch im Sonderzug- und Ersatzverkehr. Fahrplanmäßig wurden die ICE-2-Züge ab Juni 1997 zwischen Berlin und Köln eingesetzt. Weil aber die Lieferung und Erprobung der Steuerwagen bis 1998 andauerte, wurde je zwei Halbzüge als eine lange Zugeinheit – wie der ICE 1 – gefahren. Eine Trennung der Zugteile war damit nicht möglich. Dieses Konzept der Flügelung wurde erst zum Fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 wirksam.

Commons: ICE – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien