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Königstein im Taunus

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Wappen Karte
Wappen Königstein im Taunus Deutschlandkarte, Position von Königstein im Taunus hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Kreis: Hochtaunuskreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 200 bis 410 m ü. NN
Fläche: 25,1 km²
Einwohner: 15.825 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 631 Einwohner je km²
Postleitzahl: 61462
Vorwahlen: 06174
06173 Mammolshain
Kfz-Kennzeichen: HG
Gemeindeschlüssel: 06 4 34 005
Hebesätze 2005: Gewerbesteuer: 345 %
Grundsteuer B: 260 %
Adresse der Stadtverwaltung: Burgweg 5
61462 Königstein im Taunus
Website: www.koenigstein.de
Politik
Bürgermeister: Leonhard Helm unabhängig aber (CDU)-Mitglied
Regierende Partei: CDU, FDP

Königstein im Taunus ist heilklimatischer Kurort und liegt an den waldreichen Hängen des Taunus. Aufgrund der landschaftlich und verkehrstechnisch günstigen Lage am Rande des Rhein-Main-Gebietes ist Königstein ein beliebter Wohnort. Nachbarorte sind Kronberg im Taunus, Glashütten, Bad Soden am Taunus sowie Kelkheim (Taunus).

Geografie

Nachbargemeinden und -kreise

Königstein grenzt im Norden an die Gemeinde Schmitten und die Stadt Oberursel, im Osten an die Städte Kronberg und Schwalbach, im Süden an die Städte Bad Soden und Kelkheim (alle drei Main-Taunus-Kreis), sowie im Westen an die Gemeinde Glashütten (Taunus).

Gliederung

Königstein hat außer der Kernstadt drei Stadtteile: Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain. Falkenstein ist seit 2001 ebenfalls mit dem Prädikat "Heilklimatischer Kurort" versehen; eine bundesweit einzigartige Konstellation, dass ein Stadtteil einer Kurstadt über eine eigenständige Prädikatisierung verfügt.

Politik

In der Stadtverordnetenversammlung ist neben den Parteien CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Grüne auch die Wählergemeinschaft ALK (Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein) vertreten. Momentan wird Königstein durch eine CDU/FDP-Koalition regiert. Bürgermeister ist seit 2006 der als unabhängiger Kandidat angetretene Leonhard Helm.

Wirtschaft

Kaufkraft

Königsteins Bevölkerung verfügt über eine weit überdurchschnittliche Kaufkraft. 1997/98 war der Kaufkraftindex von 235,9% (Bundesdurchschnitt = 100%) der höchste im Bundesland Hessen.

Verkehr

Königstein ist für Autofahrer verkehrsgünstig gelegen. Über die Bundesstraßen B8 und B455, die sich hier in einem Kreisel schneiden, erreicht man in wenigen Minuten die Autobahnen A 66 (Anschlussstelle Frankfurt-Höchst), A 661 (Anschlussstelle Oberursel) und A 3 (Anschlussstelle Niedernhausen). Die verkehrsgünstige Lage beschert Königstein allerdings auch regelmäßig morgens und abends im Berufsverkehr sehr lange Staus vor dem Kreisel. Der Kreisverkehr wird dafür mit Lichtzeichenanlagen und anderen baulichen Maßnahmen zu neuen Höchstleistungen gebracht. Die Baumaßnahmen werden noch bis November 2006 andauern.

Der nächste Flughafen ist der internationale Flughafen Frankfurt.

Über die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE) und Buslinien zu den S-Bahnhöfen Bad Soden (S3) und Kronberg (S4) ist Königstein an den Frankfurter Hauptbahnhof und das gesamte Schienennetz des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) angebunden und verfügt über Bahnhöfe in Königstein (Kernstadt) und Schneidhain. Die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn akzeptiert die Bahncard 100 als Fahrausweis bis nach Königstein im Taunus Bahnhof, der Rhein-Main-Verkehrsverbund jedoch nur im Tarifgebiet 5000 (Frankfurt am Main, ohne Flughafen).

Ansässige Unternehmen

Königstein im Taunus ist ein attraktiver Standort für Unternehmen. Die überdurchschnittlich hohe Kaufkraft der Königsteiner Einwohner kommt dem örtlichen Einzelhandel zugute. Entsprechend vielfältig ist das Angebot. Weiterhin gibt es recht viele selbständige Unternehmens- und Personalberater, oftmals ehemalige Führungskräfte aus der Wirtschaft. Durch die Übernahme der bekannten deutschen Personalberatung Hofmann Herbold & Partner war Königstein mehrere Jahre lang Sitz der größten internationalen Executive-Search-Firma Korn/Ferry. Mehrere Ableger ehemaliger Korn/Ferry-Mitarbeiter sind noch heute in Königstein ansässig. Die Dresdner Bank unterhält am Rande von Königstein ein großes Trainings- und Konferenzzentrum, welches auch für Dritte zugänglich ist. Auch die Deutsche Bank ist mit einem ähnlich gearteten Ausbildungszentrum zwischen dem Stadtteil Falkenstein und Kronberg ansässig.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Königstein im Taunus unterhält Städtepartnerschaften mit Le Cannet-Rocheville (Frankreich), Königstein in der Sächsischen Schweiz und seit Juli 2005 auch mit der polnischen Stadt Kórnik. Der Stadtteil Falkenstein hat zudem eine Partnerschaft mit dem normannischen Le Mêle-sur-Sarthe (Frankreich). Freundschaftliche Beziehungen bestehen darüber hinaus zu Königstein in der Oberpfalz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Koenigstein im Taunus Ansicht um 1900.jpg
Königstein Ende des 19. Jahrhunderts

Regelmäßige Veranstaltungen

Größtes Volksfest in Königstein ist das jährlich stattfindende Burgfest auf der Burgruine Königstein. Im Frühjahr und Sommer finden darüber hinaus weitere Veranstaltungen auf der Burg statt: Ritterturnier, Theater auf der Burg sowie verschiedene Musik- und Kinoveranstaltungen, der Verein Stadtwache e.V. versucht sich seit 2005 mit der Konzertreihe Mittelalter rockt die Burg. Als neues Open-Air-Highlight finden ab 2006 die Burgfestspiele Königstein statt und bringen ein abwechslungsreiches Kultur-Programm in der einmaligen Atmosphäre der Burgruine zur Aufführung: Anspruchsvolle Konzerte, Opern- und Musicalproduktionen in großer Besetzung unter freiem Himmel. Aber auch das gesellschaftliche Leben in den Stadtteilen ist geprägt von vielen Festen und Aktivitäten.

Bauwerke

Blick von der Burgruine Königstein auf die Stadt

Neben dem Wahrzeichen der Stadt, der Burgruine Königstein, sind vor allem die historische Altstadt mit dem Alten Rathaus sowie die Burg Falkenstein und das dortige Alte Rathaus sehenswert. Stadtbildprägend ist auch die in den 1890er Jahren erbaute Villa Andreae (von 1987 bis zu seiner Aufsehen erregenden Milliardenpleite 1994 Firmensitz von Jürgen Schneider) sowie das ehemalige Schloss des Herzogs Adolph von Nassau (heute 'Luxemburgisches Schloss' genannt).

In seiner Zeit architektonisch bedeutend ist das in den 50er Jahren errichtete Haus der Begegnung. Seinerzeit künstlerisch umstritten war 1977 beim Bau des Kurbades die blau-orange Farbgebung.

Am Fuß des Burgberges, umgeben von einem Park, durch den der Woogbach fließt und an den sich das weite Woogtal anschließt befindet sich das Ursulinenkloster St. Angela, welches 1884 gegründet wurde und zu dem eine gleichnamige staatlich anerkannte Privatschule gehört.

Königstein ist ebenfalls bekannt für seine idyllische Altstadt. Seine Villenviertel (auch im Stadtteil Falkenstein) sind in erster Linie durch den Jugendstil und dessen Heimatstil-beeinflusste Abweichung sowie den Chic der 60er Jahre (Bungalows) gekennzeichnet. Die Grundstücksgrößen sind aufgrund der Raumneuordnung und den daraus folgenden Bebauungsplänen jedoch nicht mit ähnlichen Wohnlagen in anderen Städten vergleichbar.

Museen

Das Burg- und Stadtmuseum befindet sich im historischen Alten Rathaus.

Bildung

Schulen

Es gibt in Königstein verschiedene Weiterbildungsinstitute und Schulen. Unter anderem auch drei Gymnasien, das staatliche Taunusgymnasium (bisher: Taunusschule), die private St. Angela Schule und die private Bischof-Neumann-Schule, welche beide unter dem Schirm des Bistums Limburg stehen.

Grundschulen

  • Grundschule Königstein
  • Grundschule Falkenstein
  • Grundschule Mammolshain
  • Grundschule Schneidhain

weiterführende Schulen

  • Taunusgymnasium Königstein, Gymnasium
  • Friedrich-Stoltze-Schule, Haupt- u. Realschule
  • Bischof-Neumann-Schule, Privatschule, staatlich anerkannt
  • St.-Angela-Schule, Privatschule, staatlich anerkannt

Philosophisch-Theologische Hochschule Königstein (1949 - 1978)

Am 29. April 1949 wurde in Königstein eine Philosophisch-Theologische Hochschule Königstein als selbständige katholische Universität offiziell gegründet und von der hessischen Landesregierung "zur Kenntnis genommen".

Der erste Vertriebenenbischof Maximilian Kaller berief den Philosophieprofessor Erich Kleineidam Ende Mai 1947 als Professor an die neu gegründete Philosophisch-Theologische Hochschule nach Königstein. 1948 wurde er zusätzlich Regens, 1949 Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein. Neben Kleineidam lehrten an der kirchlichen Universität anerkannte Professoren wie Anton Janko, Philipp Schäfer und Leo Scheffczyk. Zu den bekannten Absolventen gehört beispielsweise Karl Gabriel, Johannes Gründel und Gerhard Pieschl.

Aus der Hochschule sind 417 Priester hervorgegangen. Die Hochschule wurde am 15. Februar 1978 aufgelöst.

Literatur

Drei Jahre, von 1970 bis zu seinem Tode im Jahre 1973 lebte hier der Schriftsteller und Journalist Herbert Kranz (* 4. Oktober 1891 in Nordhausen; † 30. August 1973 in Braunschweig).

Das Buch Königstein im Taunus: Geschichte und Kunst von Beate Großmann-Hofmann und Hans-Curt Köster (erschienen 1998 im Verlag Langewiesche) bietet einen ausführlichen Abriss der Geschichte der Stadt, ihrer Burg und ihrer Stadtteile. Enthalten ist auch ein detaillierter Katalog vieler schutzwürdiger Gebäude und Objekte.

Von Bedeutung ist auch das Buch Juden in Königstein von Heinz Sturm-Godramstein (ISBN 3980079309). Die Dokumentation des früheren Stadtarchivars erschien erstmals 1983 und wurde 1998 in nahezu unveränderter Form neu aufgelegt.

Sonstiges

Vereine

In Königstein finden sich Gesangvereine, ein Mandolinenclub, Karate- und Tennisverein bis hin zu Freiwilligen Feuerwehren in allen Stadtteilen. Es werden insgesamt mehr als 100 Vereine gezählt.

Jeder Stadtteil Königsteins hat seinen eigenen Sport- bzw. Fußballverein. Der größte Sportverein in der Gesamtstadt ist hier die TSG Falkenstein, die Volleyball, Gymnastik, Leichtathletik, Gardetanz, Turnen sowie Fußball anbietet und mehr als 700 Mitglieder aufweist. Der erfolgreichste Fußballverein ist die Spielgemeinschaft des 1. FC-TSG Königstein (Fusion aus 1. FC Königstein und TSG Falkenstein), deren 1. Mannschaft seit Jahren in der Spitze der Bezirksoberliga spielt. Zusätzlich verfügt der Verein über 12 Jugendmannschaften. Ferner spielen in Königstein noch die SG Schneidhain und der FC Mammolshain Fußball, beide jedoch in unteren Klassen.

Die überregional erfolgreiche Musik- und Showband des Fanfarencorps 1966 Königstein errang Pfingsten 2006 die Deutsche Meisterschaft in der Brassbandklasse.

Gesundheit

Es gibt in Königstein ein umfangreiches Gesundheitsangebot. Dazu zählen neben dem Kurbad auch verschiedene Kliniken - unter anderem: Migräneklinik, Spezialklinik für psychosomatische Erkrankungen, Herzklinik, Neurologische Klinik. Und die beiden Kurorte Königstein und Falkenstein bilden seit kurzem ein Eingangsportal zum ersten Heilklimapark Deutschlands. Von hier aus gehen zahlreiche Wanderwege in die Wälder rund um Falkenstein bis hinauf zu den Höhen von Altkönig und Großem Feldberg (880m über NN).

Bekannte Persönlichkeiten

Commons: Königstein im Taunus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien