Alfons III. (Portugal)
Alfons III. (Portugal) der Wiederhersteller (o restaurador) (* 5. Mai 1210 in Coimbra; † 16. Februar 1279 in Lissabon) war der fünfte König von Portugal aus dem Hause Burgund.
Leben

Alfons III. wurde als jüngerer Sohn König Alfons II. und der Urraca von Kastilien geboren. Nach dem Tode seines Vaters übernahm zunächst sein älterer Bruder Sancho II. den portugiesischen Thron. Alfons geht deshalb zunächst an den französischen Königshof, wo seine Tante mütterlicherseits Blanche von Kastilien, die Witwe König Ludwig VIII., als Regentin und Königsmutter einen großen Einfluss hatte.
Durch Heirat erwarb er 1235 die Grafschaft Boulogne. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Portugal gerade in einem schweren Konflikt zwischen König Sancho II. und der katholischen Kirche. Blanca von Kastilien sah eine Chance, Portugal, den traditionellen Alliierten des damaligen französischen Erbfeindes England, ins pro-französische Lager zu ziehen und unterstützte deshalb Alfons III. im Kampf gegen seinen Bruder. Sie erreichte, dass Papst Innozenz IV. 1245 auf dem Konzil von Lyon Alfons III. zum Verwalter Portugals ernannte ("cura et administratio generalis et libera") und damit de facto die Absetzung Sancho II. verfügte. Alfons III. begab sich nach Portugal, nach einem Bürgerkrieg gelang es ihm seinen Bruder zu besiegen und die Regentschaft über Portugal zu übernehmen. Nach dem Tod seines Bruders 1248 bestieg er dann selbst den portugiesischen Thron.
Alfons III. gelingt 1250/1251 die Rückeroberung der Algarve. Damit ist die Reconquista in Portugal abgeschlossen, die Mauren sind aus dem Land vertrieben. Er verlegt 1256 die Hauptstadt von Coimbra nach Lissabon. Er trennte sich von seiner Ehefrau, da diese ihm nach zwei frühgestorbenen Söhnen keine Kinder mehr gebären konnte, wurde von der Kirche gebannt, da er seine zweite Frau heiratete, bevor die erste Ehe annulliert wurde, konnte sich jedoch wieder aus dem Bann lösen. Der erneute Versuch, die Rechte der Kirche zu beschneiden, zumindest deren massive Expansionsbestrebungen einzudämmen, führte zum großen Streit mit den Päpsten, die ihn wieder bannten und das Land mit dem Interdikt belegten. Er förderte weitblickend die Neubesiedlung der neueroberten Gebiete und die Landwirtschaft und genoss große Anhänglichkeit im Volk.
Alfons III. war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Mathilde eine geborene Gräfin der Boulogne. Nachdem er sich von ihr getrennt hatte, heiratete er Beatrix von Kastilien, eine Tochter des Königs von Kastilien und römisch-deutschen Kaisers Alfons X..
Familie
Kinder aus der ersten Ehe mit Gräfin Mathilde von Boulogne
- Robert (*1239)
Kinder aus der zweiten Ehe mit Beatrix von Kastilien
- Branca (* 28. Februar 1259 - † 25. April 1321), sie war Nonne.
- Ferdinand (* 1260 - † 1262).
- Dionysius (Dinis) (* 9. Oktober 1261 - † 7. Januar 1325).
- Alfons, Herr von Portalegre (* 6. Februar 1263 - † 2. Januar 1312).
- Sancha (* 2. Februar 1264 - † 1279).
- Maria (* 2. November 1264 - † 1284), auch sie wurde Nonne.
- Konstanze (* 1266 - † 23. November 1271).
- Vicente (* 22. Januar 1268 - † 1271).
Außerdem hatte er noch mindestens acht nichteheliche Kinder.
Siehe auch: Geschichte Portugals, Zeittafel der Geschichte Portugals, Portugal unter den Burgunderherrschern
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