Herrenstrunden
Herrenstrunden ist ein Ortsteil von Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt fast im äußersten Osten des Stadtgebietes am Beginn des Strundetales. Der Name leitet sich ab von den "Herren von Strune", das sind die Herren des Johanniterordens, die an der Strunde (auch Strunder Bach) eine Komturei besaßen.
Geschichte, Sehenswürdigkeiten
Das Ortsbild von Herrenstrunden wird vor allem geprägt durch die ehemalige Komturei der Johanniter (heute Malteserkomturei genannt) und die alte Johanniterkirche. Erstmals wird die Komturei an der Quelle des Strunderbaches im Jahre 1300 unter dem Namen "Strune" urkundlich erwähnt. Errichtet wurde die Komturei aber wohl schon vor dem Jahr 1294. Durch zahlreiche Stiftungen und eine kontinuierliche Erweiterung des Landbesitzes gewannen die Johanniter zunehmenden Einfluss. 1328 wurde die Komturei bereits zur Ballei erhoben. 1802 fiel der Besitz der Johanniter, die sich seit 1530 Malteser nannten, der Säkularisierung zum Opfer. Das heutige Komturgebäude ist ein Wiederaufbau eines Gebäudes aus dem 16. und 17. Jahrhundert, das am Ende des 2. Weltkrieges komplett ausbrannte. Der Neubau wurde im Jahr 1950 errichtet. Heute befindet sich die Komturei in Privatbesitz. Zum ehemaligen Komtureigelände gehörte auch die an der Strunde gelegene Maltersermühle, die heute ebenfalls in Privatbesitz ist.
Die zur Komturei gehörende, im romanischen Stil gebaute Kirche wurde im Jahre 1345 vollendet. Sie ist dem Schutzheiligen des Johanniterordens Johannes dem Täufer geweiht. 1555 fand eine erste Renovierung statt. Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus dann Pfarrkirche der Kirchengemeinde Herrenstrunden, der auch die heute zur Gemeinde Odenthal zählenden Ortschaften Altehufe, Eikamp und Schallemich angeschlossen wurden. Da die Kirche für die neue Pfarrgemeinde bald zu klein war, wurde sie 1904 um ein im neugotischen Stil gebautes Querhaus und ein Chor, das als Altarraum dient, erweitert. 1911 erhielt der alte Teil der Kirche statt einer Flachdecke ein Holztonnengewölbe. In den 80-er und 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts fanden weitere Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten statt. Sehenswert sind vor allem die Glasfenster des Chores, die 1904 in der Glasmalerei Reuter und Reichard in Köln hergestellt wurden. Sie zeigen Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer, nämlich von links nach rechts den Besuch der Gottesmutter Maria bei Elisabeth, der Mutter des Johannes, dann die Enthauptung des Täufers und schließlich die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan. Ein Fenster im alten Teil der Kirche gibt ihr ursprüngliches Aussehen vor der neugotischen Erweiterung wieder.
Das ehemals zusammenhängende Komtureigelände wird heute durch die durch das Strundetal führende Hauptverbindungsstraße von Bergisch Gladbach nach Kürten durchschnitten.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Burg Zweiffel und das alte Freibad, dessen Eingangsbereich unter Denkmalschutz steht. Allerdings ist das Freibad heute nicht mehr in Betrieb und beherbergt eine Gastronomie.