Lorazepam
Lorazepam (Handelsname TavorVorlage:Reg,TemestaVorlage:Reg etc.) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, der als hochwirksames Anxiolytikum und Sedativum in der Intensivmedizin und Psychiatrie eingesetzt wird.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Lorazepam wird verabreicht zur:
- Behandlung von Unruhestörungen (speziell Panikattacken)
- Kurzzeitsbehandlung von Insomnie, besonders wenn diese mit starken Unruhezuständen verbunden sind
- Behandlung von Symptomen verbunden mit Alkoholentzügen
- Als eine Vormedikation,
- um unangenehme Eingriffe wie bei der Endoskopie und Zahnchirurgie zu erleichtern
- um die Wirkung des Haupt Anästhesie Medikamentes zu erhöhen
- um eine Anterograde Amnesie für den Zeitraum des Eingriffes zu erreichen
- Langzeitbehandlung von sonst resistanten Formen der Epilepsie
- Intensive Therapie von status eplepticus
- Intensive Therapie von katatonen Zuständen alleine/oder mit Haloperidol (gefährliche Behandlungsweise, Lorazepam kann paradoxe Effekte auslösen)
- Behandlung von einem akutem delirium, bevorzugterweise zusammen mit Haloperidol (gefährliche Behandlungsweise, Lorazepam kann paradoxe Effekte auslösen)
- Unterstützende Therapie bei Unwohlsein/Erbrechen häufig in Verbindung mit einer Krebs Chemotherapie, gewöhnlich zusammen mit Firstline Antiemetika wie 5-HT3-Antagonisten
- Unterstützende Therapie gegen Übelkeit mit regelmäßigem Erbrechen
Dosierung, Art & Dauer der Anwendung
Die tägliche Dosis variert stark, von 0.5 mg vor dem Schlafgehen bei Schlaflosigkeit bis zu 2.5 mg alle 6 Stunden bei intensiver Behandlung von Manie bevor Firstline (erste Substanz) Medikamente (wie Lithium oder Valproinsäure) der Lage Herr werden.
Katatonie mit der Unfähigkeit zu sprechen spricht sehr auf eine Dosis von 2 mg Oral oder langsam intravenös injiziert an. Die Katatonie kann wiederkehren und eine Behandlung über ein paar Tage könnten notwendig sein. Mitunter wird Haloperidol begleitend verabreicht.
Die Kontrolle von status elepticus benötigt langsame intravenöse Injektionen von 2 bis 4 (oder sogar 8) mg. Patienten sollten genauestens ob des auftretens von Atemnot und hypotonischen Auswirkungen beobachtet werden.
In jedem Fall muss die Dosierung auf jeden Patienten individuel erfolgen, speziell bei älteren und geschwächten Patienten wo die Gefahr größer ist den Patienten zu stark ruhig zu stellen. Die Sicherheit und Effektivität von Lorazepam bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht gut erforscht, wird aber benutzt um aufeinander folgende Krampfanfälle zu behandeln. Bei höherern Dosierungen (bevorzugterwiese intravenös) ist der Patient häufig nicht in der Lage sich an unschöne Ereignisse (Anterograde Amnesie) wie therapeutische Eingriffe (Endoskopien, etc.) zu erinnern. Dieser Effekt ist erwünscht.
Nach der Injektion von Lorazepam sollte der Patient normalerweise nicht bevor 24 Stunden vorüber sind ohne eine Person die sich um ihn kümmert (Familie, Freunde, etc.) aus dem Krankhaus entlassen werden, wegen den Effekten des Medikaments wie Müdigkeit, Schwindelgefühle und niedrigem Blutdruck. Auch sollte der Patient 24 Stunden nach dem verabreichen des Medikaments weder Auto fahren noch Maschinen bedienen.
Handelsnamen und Darreichungsformen
| Wichtiger Hinweis: Handelsnamen und Darreichungsformen von Arzneistoffen unterliegen keiner Standardisierung. Sie können sich daher in einzelnen Ländern unterscheiden. |
Lorazepam wird unter anderem unter den Handelsnamen Tavor® (D), Ativan®, Temesta® (CH), Laubeel®, Lorazepam dura® etc. vertrieben.
Für Patienten, die unzureichend schlucken können, und in der Notfallmedizin gibt es mit TavorVorlage:RegExpidet und TemestaVorlage:RegExpidetVorlage:Reg eine sublinguale Verabreichungsform. Die Sofortlöslichkeit verhindert bei Non-Compliance Patienten ein Zurückhalten im Mund. Die sublinguale Form wird aber nicht schneller resorbiert als die herkömmlichen Tabletten.[1]
Pharmakologische Eigenschaften
Toxikologie
Der LD50 beträgt für die Maus 3178 mg/kg und für die Ratte >5000 mg/kg bei oraler Applikation (Owen).
Sonstige Informationen
Literatur
Quellen
- ↑ "Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie", Benkert&Hippius, 5. Auflage, 2005, ISBN 3-540-21893-9
Weblinks
- IPCS InChem: Lorazepam Toxikologische Fachinformation