Zum Inhalt springen

ASEAN

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2006 um 06:14 Uhr durch Sandrainoz (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox ASEAN

Die ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) ist eine politische, wirtschaftliche und kulturelle Vereinigung südostasiatischer Staaten. Jedes Jahr im November findet ein Gipfeltreffen der ASEAN-Staaten statt.

Mitgliedstaaten

Die ASEAN wurde am 8. August 1967 von Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Singapur mit dem Ziel gegründet, für wirtschaftlichen Aufschwung, sozialen Fortschritt und politische Stabilität zusammenzuarbeiten. Der Bund war von Anfang an klar gegen den Ostblock und gegen die kommunistische Volksrepublik China angelegt und sollte die Mitgliedsländer an den Westen heranführen. Die Gründung war der erste außenpolitische Erfolg des neuen indonesischen Staatspräsidenten Suharto. Erfolge der wirtschaftlichen Öffnungspolitik zeigten sich bald, die Mitgliedsländer zählen heute z.T. zu den sogenannten Tigerstaaten.

Seit 1984 ist auch das Sultanat Brunei Mitglied. In den Neunziger Jahren kamen Vietnam (1995), Myanmar und Laos (1997) sowie Kambodscha (1999) dazu. Papua-Neuguinea hat seit 1984 den Status eines Beobachters. Osttimor hat Beobachterstatus und einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.

In den Mitgliedstaaten leben rund 8 % der Weltbevölkerung und im Jahre 2003 lag das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Mitglieder bei rund 700 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts liegt bei 4 % pro Jahr.

Neben den eigentlichen Zielen, der verbesserten wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Zusammenarbeit werden über verschiedene Einrichtungen wie das 1994 eingerichtete ASEAN Regional Forum (ARF) auch Sicherheitsfragen diskutiert. Auf dem Bangkok-Gipfel im Dezember 1995 wurde außerdem beschlossen, bis 2003 eine Freihandelszone AFTA (ASEAN Free Trade Association) einzurichten. Neben der Aufhebung der Handelsschranken sollen bis 2010 auch die Investitionsschranken aufgehoben werden - dies soll in der ASEAN Investment AREA (AIA) verwirklicht werden.

China hat einen Handelsvertrag mit der ASEAN unterzeichnet, der die Handelsbeziehungen zwischen China und den ASEAN-Staaten stärken soll. Australien und Neuseeland haben Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der ASEAN aufgenommen. Dadurch sollen bis 2016 Handelsschranken deutlich abgebaut werden.

Dialogpartner

Die ASEAN-Staaten pflegen gute Kontakte zu ihren so genannten Dialogpartnern Australien, China, der Europäischen Union, Indien, Japan, Kanada, Südkorea, Neuseeland, Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika. So finden im Anschluss an die ASEAN-Außenministertreffen regelmäßig Post Ministerial Conferences (PMC) mit Außenministern der Dialogpartner statt.

Seit 1997 gibt es in dem Gremium ASEAN Plus Three regelmäßige Konsultationen mit ostasiatischen Ländern, nämlich der China, Japan und Südkorea. Die großen Unternehmen Japans und Südkoreas haben mit ihren Investitionen zum großen Wachstum in den ASEAN-Ländern beigetragen, daher wird von den meisten ASEAN-Ländern immer wieder der Wunsch geäußert, dass diese Staaten dem Bund beitreten. Bisher zeigen die beiden Länder jedoch keine Initiative in diese Richtung.

Siehe auch

Literatur

  • Acharya, Amitav, Constructing a Security Community in Southeast Asia, ASEAN and the problem of regional order, London/New York: Routledge 2001
  • Caballero-Anthony, Mely, Regional Security in Southeast Asia, Beyond the ASEAN Way, Singapur: Institute of Southeast Asian Studies 2005
  • Rother, Stefan, Normen, Identitäten und die Logik der Anarchie: Die ASEAN aus konstruktivistischer Perspektive, Freiburg i. Br.: Arnold-Bergstraesser-Institut 2004,ISBN 3-928597-41-8.
 Wikinews: ASEAN – in den Nachrichten