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Köln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Basisdaten

Karte Köln in Deutschland

Wappen von Köln
Wappen von Köln


Wahlspruch
Et kütt wie et kütt
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk
Köln
Kreis
Kreisfreie Stadt
Fläche
405,15 km²
Einwohner
965.954 (31.12.2003)
inkl. Zweitwohnsitze:
1.020.603 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte
2.384 Einwohner/km²
Höhe
37,5 - 118,04 m ü. NN
Postleitzahlen
50xxx/51xxx
Vorwahlen
0221;
02203 (Stadtbezirk Porz ohne Poll);
02232 (Meschenich);
02233 (Rondorf);
02234 (Lövenich, Weiden);
02236 (Godorf, Hahnwald, Immendorf, Gewerbegebiet Rodenkirchen, Sürth, Weiß)
Geografische Lage
50° 57′ nördl. Breite
KFZ-Kennzeichen
K
Amtl. Gemeindeschlüssel
05 3 15 000
Webseite
http://www.stadt-koeln.de

Politik

Oberbürgermeister
Fritz Schramma (CDU)

Bevölkerung

(Stand: 31.12.02)

Schuldenstand
3,12 Mrd. € (Stand: 31.12.02)
Arbeitslosenquote
11,3 % (30.04.04)
Ausländeranteil
18,3 %
Altersstruktur
0-18 Jahre: 16,7 %
18-65 Jahre: 66,7 %
ab 65 Jahre: 16,6 %
Datei:Köln Rheinufer.jpg
Köln, Rheinufer

Köln (bis 1919 auch "Cöln"), ist die viertgrößte Stadt Deutschlands und die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Köln hat einen der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte (mit Rangierbahnhof Gremberg) und Binnenhäfen Europas. Die Stadt gilt als wirtschaftliche, kulturelle und historische Hauptstadt des Rheinlandes. Mit einem Ausländeranteil von 18,6% (189.030 Menschen) gilt Köln als multikulturelle Hochburg. Köln zählt zu den großen Universitätsstädten, der Anteil der Studenten in Köln liegt bei 8,3%, das sind über 85.000 Studenten.

Köln ist besonders stolz darauf, Millionenstadt zu sein. Im Zuge der letzten Eingemeindungen zum 1. Januar 1975 wurde dieses Ziel zunächst erreicht (vergleiche Einwohnerentwicklung). Nachdem die Stadt Wesseling jedoch zum 1. Juli 1976 wieder ausgegliedert wurde, sank die Einwohnerzahl wieder unter die Millionengrenze. In letzter Zeit zählt man bei der Stadtverwaltung alle Einwohner, die mit einem Zweitwohnsitz gemeldet sind, mit. So kommt die Stadt auf 1.020.603 Einwohner (31. Dezember 2003). Offiziell waren Ende 2003 mit Erstwohnsitz aber nur 965.954 Personen in Köln gemeldet.

Die wirtschaftliche Bedeutung Kölns liegt in ihrer Lage am Schnittpunkt des Rheins, mit einem der Haupthandelswege zwischen Ost- und Westeuropa, begründet.

Geografie

Das Stadtgebiet erstreckt sich über 405,15 km&sup2 (linksrheinisch 230,25 km&sup2, rechtsrheinisch 174,87 km&sup2). Köln liegt 50° 56′33" nördlicher Breite und 06° 57′32" östlicher Länge. Der höchste Punkt liegt 118,04 Meter, der niedrigste 37,5 Meter über dem Meeresspiegel.

Köln ist eine der flächengrößten Städte Deutschlands.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Köln. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten genannt:

Leverkusen, (kreisfreie Stadt), Bergisch Gladbach und Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis), Troisdorf und Niederkassel (Rhein-Sieg-Kreis), Wesseling, Hürth, Frechen und Pulheim (alle Rhein-Erft-Kreis), Dormagen (Rhein-Kreis Neuss) sowie Monheim (Kreis Mettmann).

Stadtbezirke

Die Stadt Köln gliedert in sich 88 Stadtteile (Veedel), die zu neun Stadtbezirken zusammengefasst sind:

  1. Innenstadt: Stadtteile: Altstadt Nord, Altstadt Süd, Neustadt Nord, Neustadt Süd (linksrheinisch), Deutz (rechtsrheinisch)
  2. Rodenkirchen: Stadtteile: Bayenthal, Godorf, Hahnwald, Hochkirchen, Immendorf, Marienburg, Meschenich, Raderberg, Raderthal, Rodenkirchen, Rondorf, Sürth, Weiß, Zollstock (linksrheinisch)
  3. Lindenthal: Stadtteile: Braunsfeld, Junkersdorf, Klettenberg, Lindenthal, Lövenich, Marsdorf, Müngersdorf, Sülz, Weiden, Widdersdorf (linksrheinisch)
  4. Ehrenfeld: Stadtteile: Bickendorf, Bocklemünd, Ehrenfeld, Mengenich, Neuehrenfeld, Ossendorf, Vogelsang (linksrheinisch)
  5. Nippes: Stadtteile: Bilderstöckchen, Longerich, Mauenheim, Niehl, Nippes, Riehl, Weidenpesch (linksrheinisch)
  6. Chorweiler: Stadtteile: Blumenberg, Chorweiler, Esch/Auweiler, Fühlingen, Heimersdorf, Lindweiler, Merkenich, Pesch, Roggendorf/Th., Seeberg, Volkhoven/Weiler, Worringen (linksrheinisch)
  7. Porz: Stadtteile: Eil, Elsdorf, Ensen, Gremberghoven, Grengel, Langel, Libur, Lind, Poll, Porz, Urbach, Wahn, Wahnheide, Westhoven, Zündorf (rechtsrheinisch)
  8. Kalk: Stadtteile: Brück, Höhenberg, Humboldt/Gremberg, Kalk, Merheim, Neubrück, Ostheim, Rath/Heumar, Vingst (rechtsrheinisch)
  9. Mülheim: Stadtteile: Buchforst, Buchheim, Dellbrück, Dünnwald, Flittard, Höhenhaus, Holweide, Mülheim, Stammheim (rechtsrheinisch)

Geschichte

Köln. Holzschnitt aus der "Chronica van der hilligen stat van Cöllen. Cöllen 1499.

Köln ist die älteste der deutschen Großstädte: Der Name Köln, zur Römerzeit Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA), geht auf die römische Kaiserin Agrippina zurück. Die Gattin von Claudius wurde am Rhein geboren und ließ "Colonia Agrippina" im Jahre 50 n. Chr. zur Stadt erheben. In der Römerzeit war es Statthaltersitz der Provinz Germania Inferior. Um 80 nach Chr. erhielt Köln mit der Eifelwasserleitung eine der längsten römischen Aquädukte überhaupt. Die Römer befestigten Köln mit einer Stadtmauer, deren Reste heute noch zu sehen sind.

Seit dem 12. Jahrhundert hat Köln neben Jerusalem, Byzanz und Rom die Bezeichnung "Sancta" im Stadtnamen: "Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia" -- Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter.

Mit der Besetzung durch die französischen Truppen 1794 während der Frz. Revolution endet die Geschichte des "Heiligen Köln". Im Jahre 1815 wird die Stadt Köln und das Rheinland dem Königreich Preußen einverleibt. Köln wird im Laufe der folgenden Jahrzehnte neben Berlin zur größten und wichtigsten Stadt in Preußen. Im Jahre 1880 wird der 632 Jahre andauernde Bau des Kölner Doms endlich abgeschlossen - zumindest vorübergehend, denn selbst heute noch sind Reparaturarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg und wegen Umweltschäden am Gestein erforderlich.


Köln 1945

Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt zu über 90% zerstört; die Einwohnerzahl ist von ehemals 800.000 auf 40.000 gesunken. Erst 1959 erlangt Köln wieder die Einwohnerzahl der Vorkriegszeit.

Im Jahr 1975 erreicht Köln durch die Gebietsreform eine Einwohnerzahl von mehr als 1.000.000 und ist für einige Zeit neben Berlin, Hamburg und München die vierte Millionenstadt Deutschlands. Mit der Ausgliederung Wesselings 1976 sinkt die Einwohnerzahl jedoch wieder unter die Millionengrenze.

Bis auf Deutz gehörten die rechtsrheinischen Stadtbezirke Kölns bis 1802 zum Herzogtum Berg; sie waren daher überwiegend reformierter Konfession. Die heutige Innenstadt (ohne Deutz) bildete die freie Reichsstadt Köln, die übrigen Stadtbezirke waren Teil des Kurfürstlichen Erzstifts Köln; beide blieben katholisch.

Siehe auch: Geschichte Kölns. Dieser Artikel enthält auch zwei Tabellen zu den Eingemeindungen und zur Einwohnerentwicklung der Stadt.

Religionen

Die Verteilung der Bevölkerung Kölns auf die einzelnen Bekenntnisse stellte sich am 31.12.2003 wie folgt dar:

  • Römisch-Katholisch: 433.905 (= 42,5%) Einwohner
  • Evangelisch: 183.509 (= 18,0%) Einwohner
  • Sonstiges: 402.702 (= 39,5%) Einwohner

Katholische Kirche

In Köln entstand wahrscheinlich bereits am Ende des 2. Jahrhunderts eine christliche Gemeinde. Doch wurde die Stadt nachweislich im Jahre 313 Sitz eines Bistums, das von Karl dem Großen zum Erzbistum erhoben wurde. Dieses Erzbistum war bis 1802 eines der geistlichen Territorien des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Der Erzbischof war zugleich einer der Kurfürsten. Daher hatte die Katholische Kirche in der Geschichte der Stadt Köln stets eine besondere Rolle. 1288 wurde Köln Freie Reichsstadt und gehörte danach nicht mehr zum Kurfürstentum. 1525 wurde der Sitz des Kurfürstentums nach Bonn verlegt. Die Reformation konnte keinen Fuß fassen, wenngleich es an verschiedenen Gegenden des Kurfürstentums reformatorische Tendenzen gab. Innerhalb der Stadt Köln konnten Protestanten im Gegensatz zum Kurfürst-Erzbistum Köln bis zum Einmarsch der Franzosen 1794 keinen öffentlichen Gottesdienst abhalten. Die katholischen Pfarreien der Stadt gehörten anfangs zum Archidiakonat des Dompropstes. 1802 wurde das Erzbistum Köln zunächst aufgehoben, die Pfarreien gehörten danach zum Bistum Aachen, doch wurde das Erzbistum 1821 beziehungsweise 1825 in anderem Zuschnitt neu errichtet. Köln wurde wieder Sitz eines Erzbischofs und ist somit bis heute Hauptort einer der 7 Kirchenprovinzen Deutschlands. Heute sind rund die Hälfte der Einwohner Kölns katholisch. Die Pfarrgemeinden der Stadt bilden das "Stadtdekanat Köln", das aus den Dekanaten Köln-Mitte, Dünnwald, Ehrenfeld, Lindenthal, Mülheim, Nippes, Porz, Rodenkirchen und Worringen besteht. Die über 300 Kirchen, Klöster und Stifte, wie auch die berühmte Gottestracht an Fronleichnam, zeugen auch heute noch von einem reichen und volkstümlichen katholischen Leben in Köln. Neben verschiedenen Museen unterhält die Katholische Kirche in Köln zahlreiche Schulen und soziale Einrichtungen. Vielfältige Konzerte, Ausstellungen und Fortbildungsmöglichkeiten bereichern das kulturelle Leben Kölns erheblich.

Siehe auch Kölner Alexianer, Cellitinnen, Liste der Erzbischöfe von Köln, Liste der Kölner Weihbischöfe, Liste der Kölner Generalvikare, Liste der Kölner Offiziale, Adolph Kolping

Evangelische Kirche

Wie bereits erwähnt wurden protestantische Bewegungen innerhalb der Stadt Köln stark unterdrückt. Dennoch gab es vereinzelt protestantische Gemeindeglieder, die von Pfarrern aus Mülheim seelsorgerlich betreut wurden. Nach Auflösung des Kurfürstentums Köln 1802 beziehungsweise Aufhebung der Reichsfreiheit konnte die erste evangelische Gemeinde gebildet werden. Sie erhielt die seinerzeit säkularisierte Antoniterkirche für ihre Gottesdienste. Später entstanden weitere evangelische Gemeinden. Nachdem Köln ab 1815 preußisch wurde, gehörten die Gemeinden zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren rheinischen Provinzialkirche. Aus dieser Provinzialkirche ging nach dem 2. Weltkrieg die Evangelische Kirche im Rheinland hervor. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Köln zu den Kirchenkreisen Köln-Mitte, Köln-Nord, Köln-Rechtsrheinisch und Köln-Süd. Die Kirchenkreise umfassen teilweise jedoch auch Gemeinden außerhalb der Stadt Köln.

Andere christliche Gemeinschaften

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Köln jedoch eine Vielzahl von Freikirchen und sonstigen christlichen Gruppierungen und Gemeinden. Viele davon sind Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Köln" oder haben dort zumindest Gaststatus. Mitglieder beziehungsweise Gäste sind unter anderem Alt-Katholiken [1], Apostelamt Christi, Armenisch-Apostolische Kirche, Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, Church of England (Anglikaner), Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten) und Brüdergemeinde, Evangelisch-methodistische Kirche, Evangelisch-lutherische Gemeinde (SELK), Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands, Freie evangelische Gemeinde Lindenthal und Mülheim, Griechisch-Orthodoxe Metropolie, Die Heilsarmee, Herrnhuter Brüdergemeine, Japanische Evangelische Gemeinde Köln/Bonn, Niederländisch-Reformierte Kirche in Deutschland, Römisch-Katholische Kirche, Ukrainisch-Orthodoxe Kirche und Ungarisch-Reformierte Gemeinde.

Islam

Wegen des hohen Anteils von Einwanderern aus der Türkei und ihren Nachkommen, sowie wegen der zentralen Lage in der Mitte der alten Bundesrepublik, richteten die wichtigsten türkisch-islamischen Organisationen ihren Sitz in Köln und Umgebung (Kerpen) ein. In Köln gibt es derzeit (Stand August 2004) 9 Moscheen. Siehe dazu auch Moscheen-Verzeichnis NRW.

Politik

In römischer Zeit leitete der Admiral der Rheinflotte die städtische Verwaltung. Später wurde die römische Munizipalverfassung eingeführt. Als Sitz des Erzbistums erlangte der Erzbischof später die vollständige Machtausübung in Köln. Doch versuchte die Stadt sich vom Erzbischof zu lösen, was ihr schließlich im 13. Jahrhundert gelang (ab 1288 Freie Reichsstadt). Bereits ab 1180 ist auch ein Rat der Stadt nachweisbar. Ab 1396 waren die 22 Gaffeln das politische Rückgrat der Stadtverwaltung. Sie wählten den 36köpfigen Rat, der wiederum 13 Personen hinzuwählen konnte. Die Zusammensetzung des Rates wechselte halbjährlich, in dem jeweils die Hälfte der Mitglieder ersetzt wurde. Der Rat wählte jährlich 2 Bürgermeister. Nach der französischen Besatzung 1794 wurde 1798 die Munizipalverfassung eingeführt. Nach dem Übergang an Preußen 1815 wurde Köln 1816 eine kreisfreie Stadt und gleichzeitig Sitz eines Landkreises, der erst bei der Kreisreform 1975 aufgelöst wurde. An der Spitze der Stadt stand seit 1815 ein Oberbürgermeister, ferner gab es weiterhin einen Rat. 1856 wurde die preußische Städteordnung der Rheinprovinz eingeführt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Dem Oberbürgermeister stehen vier weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zur Seite, die von den stärksten Fraktionen des Rates gestellt werden. Siehe auch Liste der Oberbürgermeister von Köln.

Rat der Stadt Köln

Im Kölner Stadtrat sitzen 94 Ratsfrauen und Ratsherren. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit sitzen im Kölner Rat die CDU (43 Mitglieder), SPD (29 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (14 Mitglieder), FDP (4 Mitglieder), PDS (2 Mitglieder), REP (1 Mitglied) sowie das Kölner Bürger Bündnis (1 Mitglied). Der Rat besitzt 19 Ausschüsse, eine Seniorenvertretung und einen Ausländerbeirat.

Dass der Kölner Klüngel im Dunstkreis des Kölner Rathauses erfunden wurde, lässt sich nur schwer belegen, obwohl es in der Kölner Politik zahlreiche Beispiele für seine Anwendung gegeben hat.

Bezirksvertretungen

In jedem der neun Stadtbezirke wird alle fünf Jahre eine Bezirksvertretung gewählt. Diese vertreten die Interessen der Bezirke und der dazu gehörenden Stadtteile gegenüber dem Stadtrat.

Wappen

Das Wappen von Köln zeigt den doppelköpfigen Reichsadler, der Schwert und Zepter hält. Der Adler hat zwei Köpfe, da der römische Kaiser zugleich der deutsche König war: Köln gehörte bereits seit 1475 zum Hl. Römischen Reich Deutscher Nation. Köln war neben Lübeck Mitbegründerin der Deutschen Hanse, der Schild trägt daher die Farben der Hanse: Rot und Weiß. Die drei Kronen sind seit dem 12. Jahrhundert das Hoheitszeichen der Stadt und erinnern an die Heiligen Drei Könige, deren Reliquien 1164 als Geschenk des Kaisers Friedrich I. Barbarossa nach Köln gebracht wurden. Die elf schwarzen Tropfen (oder Flammen) zieren seit dem 16. Jhdt das Stadtwappen und erinnern an die heilige Ursula, eine Engländerin, die der Legende nach zusammen mit ihren elf jungfräulichen Gefährtinnen auf der Rückfahrt von einer Pilgerreise nach Rom von Attila und den Hunnen in Köln ermordet wurde. Über die Jahre wurden alle Gebeine die in und um Köln gefunden wurden (in der Regel römische Grabmäler, die üblicherweise an Straßen angelegt wurden) zu den 11 jungfräulichen Gebeinen gelegt und somit hat Köln das größte Gebeinhaus nördlich der Alpen. Mann sprach deshalb von den 11.000 jungfräulichen Gefährtinnen.

Städtepartnerschaften

Durch die eingemeindeten Städte und Gemeinden übernahm Köln auch deren partnerschaftliche Beziehungen und zwar mit den Städten Benfleet (England), Igny (Frankreich), Brive la Gaillarde (Frankreich), Dunstable (England), Eygelshoven (Niederlande) und Hazebrouck (Frankreich).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Mittelalter wurde Köln zu einem bedeutenden kirchlichen und zu einem wichtigem künstlerischen und edukativen Zentrum. Der Kölner Dom, die größte gotische Kirche in Nordeuropa, wurde 1996 zum Weltkulturerbe erklärt; er ist das Hauptwahrzeichen der Stadt und dient als inoffizielles Symbol. Köln wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Heute ist Köln auch eine kulturelle Metropole mit vielen wichtigen Museen, Galerien, Kunstmessen sowie lebendigen Kunst- und Musikszenen.

Theater und Musik

In Köln sind zahlreiche Theater ansässig. Die Stadt ist Träger der "Bühnen der Stadt Köln" mit Schauspielhaus und Opernhaus (gegründet 1822). Weitere bekannte Bühnen sind: Arkadas Theater, ARTheater, Atelier Theater, Casamax Theater, Cassiopeia Theater, COMEDIA, Freies Werkstatt Theater, Gloria Theater, Horizont Theater, Kölner Künstler Theater, Musical Dome, Piccolo-Theater, Puppentheater Lapislazuli, Studiobühne Köln, Theater am Dom, Theater am Sachsenring, theater der keller, Theater im Bauturm, theater im hof, Theater Tiefrot, TheaterHaus Köln und das Volkstheater Millowitsch.

In Köln sind auch berühmte Sinfonie- und Kammerorchester zuhause. Das Gürzenich-Orchester wurde 1857 anlässlich der Einweihung des gleichnamigen Kölner Konzertsaals als Nachfolgeorganisation der "Musikalischen Gesellschaft" gegründet. Seit 1888 ist die Stadt Träger des Orchesters. Es spielt in der Oper Köln und gibt auch zahlreiche Konzerte, zum Beispiel in der Kölner Philharmonie. Bekannte Musikdirektoren des Orchesters waren Konradin Kreutzer, Hermann Abendroth und Günter Wand.
Das zweite berühmte Sinfonieorchester ist das "WDR-Sinfonie-Orchester". Dieses Orchester wurde 1945 als Nachfolgeeinrichtung des 1926 gegründeten Orchesters des Reichssenders Köln gegründet. An Kammerorchestern sind zu nennen: "Camerata Köln" (gegründet 1976), Capella Clementina (gegründet 1964 als "Kölner Kammerorchester"), "Cappella Coloniensis" (in Trägerschaft des WDR), "Collegium Aureum" (gegründet 1964), "Concerto Köln" (gegründet 1985) und "Musica Antiqua Köln" (gegründet 1973).

An berühmten Chören sind zu erwähnen: Kölner Kammerchor, gegründet 1970 von Peter Neumann und der Kölner Rundfunkchor, gegründet 1955.

Museen

Unter den zahlreichen Kölner Museen mit hochkarätigen Sammlungen sind insbesondere das Museum Ludwig (Gegenwartskunst), das Wallraf-Richartz-Museum (Kunst des Mittelalters bis 19. Jahrhundert) sowie das Römisch-Germanische Museum (Kunst-, Schmuck und Altagsgegenständen aus der römischen und merowingischen Epoche) zu erwähnen.

Weitere Museen in Köln:

  • Agfa Photo-Historama
  • Museum für Angewandte Kunst
  • Museum für Ostasiatische Kunst (Kunst und Kunsthandwerk aus Japan, China und Korea)
  • Museum Schnütgen (Kirchenschätze)
  • Kölnisches Stadtmuseum (Stadtgeschichte)
  • Rautenstrauch-Joest Museum (Völkerkunde)
  • Deutsches Sport- und Olympiamuseum [2]
  • Imhoff-Stollwerck-Museum (Schokoladenmuseum) [3]
  • Geldgeschichtliches Museum
  • Käthe Kollwitz Museum [4]
  • Diözesanmuseum Köln [5]

Weblinks zu Museen in Köln: http://www.museenkoeln.de/

Karneval

Der weltberühmte Kölner Karneval - die "fünfte Jahreszeit" - beginnt am 11.11. um 11:11 Uhr auf dem "Alter Markt" und geht bis zum Aschermittwoch mit der Nubbelverbrennung und dem traditionellen Fischessen. In dieser Zeit finden Sitzungen und Bälle mit ausgelassenem Karnevalprogramm statt. Neben diesem "offiziellen" Karneval, der seine Anhängerschaft überwiegend im älteren und konservativerem Publikum findet, gibt es den Straßen- und Kneipenkarneval mit überwiegend jüngeren Karnevalisten.

Bauwerke

Datei:Koelner Dom und Bruecke.jpg
Blick auf Kölner Dom und Hohenzollernbrücke bei Nacht

Bedeutende Kölner Kirchenbauwerke sind der Kölner Dom mit dem Dreikönigsschrein (spätes 12.Jh./1.H.13.Jh.) sowie zwölf romanische Kirchen (St. Severin, St. Maria Lyskirchen, St. Andreas, St. Aposteln, St. Gereon, St. Ursula, St. Pantaleon, St. Maria im Capitol, Groß-St. Martin, St. Georg, St. Kunibert und St. Cäcilien).

Reste römischer Bauwerke finden sich im gesamten Innenstadtbereich, teilweise unterirdisch in Parkhäusern, Kellern oder, mit einem Aufzug erreichbar, unter dem Kölner Rathaus. Oberirdisch können Reste der römischen Stadtmauer, zum Beispiel der Römerturm besichtigt werden.

Teile der mächtigen mittelalterlichen Stadtmauern sind ebenfalls erhalten, darunter auch mehrere Stadttore wie das Eigelsteintor, das Severinstor das Hahnentor oder die Ulrepforte. Die malerische Kölner Altstadt (Martinsviertel) besteht nur noch zum Teil aus mittelalterlicher Bausubstanz, viele Gebäude wurden mehr oder weniger stilgerecht wieder aufgebaut. Der mittelalterliche Straßenverlauf ist aber weitgehend erhalten, und die historischen Namen seiner Straßen und Plätze weisen auf die frühere Funktion der Orte hin.

Der Festungsring liegt in den heutigen äußeren Stadtbezirken und diente der Stadtbefestigung der preußischen Zeit.

Die beeindruckende Bogenbrücke Hohenzollernbrücke über den Rhein ist die am meisten befahrene Eisenbahnbrücke Europas. Weitere sehenswerte Rheinbrücken sind die

  • Rodenkirchener Brücke (Hängebrücke für die A 4)
  • Südbrücke (Bogenbrücke für Züge)
  • Severinsbrücke (Schrägseilbrücke für Stadtbahn, Autos und Fußgänger)
  • Deutzer Brücke (Balkenbrücke für Stadtbahn, Autos und Fußgänger)
  • Zoobrücke (Kastenträgerbrücke für Autos und Fußgänger)
  • Mülheimer Brücke (Hängebrücke für Stadtbahn, Autos und Fußgänger)

Ein modernes Wahrzeichen von Köln ist der Fernmeldeturm Colonius.

Parks

Datei:Koeln-Flora.jpg
Der botanische Garten Flora

Köln besitzt linksrheinisch zwei Grüngürtel - den inneren und den äußeren. Der innere Grüngürtel ist sieben Kilometer lang, mehrere 100m breit und hat eine Fläche von 120 ha. Der innere Festungsgürtel der Stadt musste nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen der Versailler Verträge abgerissen werden, so dass hier diese große städtische Grünanlage entstehen konnte. Durch Aufschüttung von Trümmern des Zweiten Weltkrieges entstand im inneren Grüngürtel der heute dicht bewachsene 25m hohe Herkulesberg - im Volksmund "Monte Klamott" genannt. Der innere Grüngürtel beherbergt 25 Baumarten, Wiesen und mehrere Wasserflächen.

Der äußere Grüngürtel entstand ebenfalls nach dem Wegfall einer militärischen Anlage, des äußeren Festungsringes. Die zum Teil bewaldete größte Kölner Grünanlage sollte ursprünglich fast die gesamte Stadt umschließen, was aus wirtschaftlichen Gründen nie realisiert wurde. Dennoch entstanden in den 20er Jahren 800ha Grünfläche.

Der 5 ha (ursprünglich: 11 ha) große Stadtgarten ist der älteste und sicher auch einer der schönsten Parks in Köln. Die 175 Jahre alte Anlage wurde als Landschaftspark angelegt und besitzt seit über 100 Jahren auch ein Restaurant mit Biergarten. Dort ist heute auch ein Jazzclub zu finden.

Im über hundert Jahre alten Volksgarten im Kölner Süden finden in der warmen Jahreszeit nächtelange Grill-Happenings statt, zu denen sich oft Trommler und andere Instrumentalisten einfinden. Auch Klein- und Straßenkünstler sind hier zu finden. Auch ist der Park Ort für kulturelle Veranstaltungen, so werden beispielsweise in der Orangerie Theaterstücke aufgeführt.

Sehenswert sind auch der Kölner Zoo, der Botanische Garten Flora sowie der Thurner Hof.

Sport

Kölnarena 2001.

Das RheinEnergieStadion (Müngersdorfer Stadion) ist Kölns Fußballarena.

Regelmäßige Veranstaltungen

Kulinarische Spezialitäten

Weitere Attraktionen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt Köln ist verkehrsmäßig gut angeschlossen. Im Südosten des Stadtgebiets, im Stadtbezirk Porz, befindet sich der Flughafen Köln-Bonn, einer der größten Flughäfen Deutschlands, der seit 1994 den Namen Konrad-Adenauer-Flughafen trägt.

Folgende Bundesautobahnen führen durch das Stadtgebiet oder dicht daran vorbei (Autobahnring):
A 1 Trier-Köln-Dortmund, A 3 Frankfurt am Main-Köln-Oberhausen, A 4 Aachen-Köln-Olpe, A 57 Köln-Duisburg, A 59 Bonn-Köln-Düsseldorf und A 555 Bonn-Köln. Durch das Stadtgebiet führen ferner die Bundesstraßen 8, 9, 51, 55, 59, 264 und 265.

Der Kölner Hauptbahnhof ist eine Drehscheibe des internationalen Schienenfernverkehrs. Von hier führen Bahnlinien in alle Richtungen und zwar nach Trier (Eifelbahn), Aachen, Mönchengladbach, Neuss (linksrheinisch), Düsseldorf (rechtsrheinisch), Wuppertal, Bergisch Gladbach, Gummersbach, Siegen und Frankfurt am Main sowie je eine linksrheinische (nach Bonn) und eine rechtsrheinische Bahnlinie in Richtung Süden.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen S-Bahn-Linien sowie Stadt- beziehungsweise U-Bahn- und Buslinien der Kölner Verkehrs-Betriebe AG sowie Buslinien anderer Verkehrsgesellschaften. Alle Verkehrsmittel in Köln sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) zu benutzen. Dieser ist auch verknüpft mit dem benachbarten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Eine Besonderheit ist die Rheinseilbahn, die einzige Seilbahn zur Überquerung eines Flusses in Deutschland.

Öffentliche Einrichtungen

Köln ist Sitz zahlreicher Institutionen, Einrichtungen und überregional bekannter Vereine sowie Behörden und Körperschaften des öffentlichen Rechts, darunter

Hochschulen

Forschung

Ansässige Unternehmen

Medien

Fernsehen

Köln ist auch eine bedeutende Medienstadt Deutschlands. Am Appellhofplatz in der Kölner City befindet sich der Sitz des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Seine Fernseh- und Hörfunkstudios befinden sich an mehreren Orten im Stadtgebiet. Das Kölner Funkhaus des DeutschlandRadio befindet sich am Raderberggürtel 40. Hier wird das Hörfunkprogramm Deutschlandfunk produziert und ausgestrahlt.

Auch die privaten Fernsehsender RTL Television und VIVA haben in Köln ihren Sitz und ihre Studios. Ferner bestehen die Kölner Journalistenschule und die RTL-Journalistenschule.

Des Weiteren haben die Produktionsfirmen Brainpool und Bonito TV ihre Studios in Köln. Weitere Studios, wie der der MMC Produktionsfirma, befinden sich in der Nachbargemeinde Hürth.

Bekannte Fernsehproduktionen:

Presse

An Tageszeitungen erscheinen der "Kölner Express" (mit Lokalausgaben in Bonn und Düsseldorf), der "Kölner Stadt-Anzeiger" und die "Kölnische Rundschau"; tägliche Kölner Lokalteile finden sich in der "taz" und der "Bild". Das "StadtRevue Köln Magazin" und die "Kölner Illustrierte" sind Monatszeitschriften.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Köln hat zur Zeit dreiundzwanzig Ehrenbürger. Siehe hierzu Liste der Ehrenbürger von Köln. Im Juni 2002 hat der "Initiativkreis alternative Ehrenbürgerschaft" mit dem katholischen Pfarrer Franz Meurer erstmals einen alternativen Ehrenbürger Kölns ernannt.

Söhne und Töchter der Stadt

Bedeutende Persönlichkeiten Kölns sind in der Liste der Söhne und Töchter der Stadt Köln und in der Liste der Erzbischöfe von Köln zu finden.

Literatur

  • Preußens Städte - Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808; hrsg. im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages von Prof. Dr. Heinrich Silbergleit, Berlin, 1908
  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956
  • Bernhard van Treeck, Street Art Köln, 1996, Edition Aragon (Deutschland) ISBN 3-89535-434-1

Siehe auch: Klingelpütz