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Kawanishi N1K

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Die Kawanishi N1K war ein japanisches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs.

In der Version N1K1 "Kyofu" ("mächtiger Wind") war die N1K ein Katapult - und hochseefähiges Abfangjagdflugzeug. Von Anfang an als Schwimmerflugzeug ausgelegt, war sie keine Behelfslösung wie beispielsweise die Mitsubishi A6M2-N, welche nur ein auf Schwimmer gesetztes Trägerjagdflugzeug darstellte. Ihre Aufgabe sollte darin bestehen, die Marineinfanterie bei Seelandungen solange aus der Luft zu unterstützen, bis diese die küstennahen Flugplätze erobert hatte, so das landgestützte Lufteinheiten dorthin verlegt werden konnten. Der Erstflug fand am 6. Mai 1942 statt und schon bald nach ihrer Einführung bei der Truppe war klar, daß sie sich gegen die gegnerischen Jagdfliegerverbände nicht behaupten konnte, weshalb der Serienbau im März 1944 nach 105 Exemplaren eingestellt wurde. Bis Kriegsende wurden die verfügbaren Maschinen auf der Insel Honshu im System der Luftverteidigung eingesetzt. Der alliierte Codename lautete Rex.

1942 leitete man aus der N1K1 das landgestützte Abfangjagdflugzeug N1K1-J "Shiden" ("violetter Blitz") ab, das später zur N1K2-J "Shiden-KAI" weiterentwickelt wurde. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch die Versuche, das Schwimmwerk einziehbar zu gestalten, aufgrund von technischen Schwierigkeiten eingestellt.

Die N1K war ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit einem Zentralschwimmer und Normalleitwerk.

N1K1-J Shiden

Die landgestützte Weiterentwicklung der Kyofu startete am 27. Dezember 1942 zum Erstflug. Sie war mit dem gerade entwickeltem NK9H Homare - Triebwerk von Nakajima ausgerüstet worden, weshalb sie außerdem einen größeren Propeller erhielt, damit die höhere Motorleistung optimal ausgenutzt werden konnte. Die Shiden wurde ab Ende 1943 den Truppen zugeführt, wo sie sich durch die guten Leistungen sowie die sehr gute Manövrierfähigkeit bewährte. Als eines der besten japanischen Jagdflugzeuge des Krieges war sie der F6F Hellcat durchaus ebenbürtig. Von diesem Modell wurden einschließlich der Prototypen 1.007 Stück gebaut. Alliierter Codename: George

N1K2-J Shiden-KAI

Gut ein Jahr später hob die verbesserte N1K2-J am 31. Dezember 1943 zum Erstflug ab und wurde kurz darauf in die Serienproduktion übernommen. Von der N1K1-J unterschied sie sich vor allem durch ihre Auslegung als Tiefdecker, dem verändertem Leitwerk sowie einer verlängerten Rumpfsektion. Außerdem hatte man das Fahrwerk so gut es ging vereinfacht, da es beim Vorgängermodell des öfteren deswegen zu Problemen kam. Die Shiden-KAI wurde als Marine-Abfängjäger unter anderem in Formosa, Okinawa und auf den Philippinen eingesetzt. Einige wurden gegen Ende des Krieges auch zu Kamikaze - Einsätzen herangezogen.

Versionen

N1K1 Kyofu

  • N1K1: einzige Serienausführung als Schwimmer-Jagdflugzeug, die ab Frühjahr 1943 zum Einsatz kam
  • N1K2: reservierte Bezeichnung für eine vorgesehende Weiterentwicklung mit stärkerem Motor, nicht realisiert

N1K1-J Shiden

  • N1K1-J: erster Prototyp der Shiden bzw. die erste Serie, ausgerüstet mit Homare 11 Triebwerk, zwei 7,7-mm-MG und vier 20-mm-MK
  • N1K1-Ja: Variante mit reduzierter Bewaffnung (nur vier Maschinenkanonen)
  • N1K1-Jb: Ausführung mit überarbeiteten Tragflächen zur Aufnahme aller vier MK sowie mit Außenstationen für zwei 250-kg-Bomben
  • N1K1-Jc: Version mit vier Bombenaufhängungen mit insgesamt 1.000 kg Bombenlast zur Verwendung als Jagdbomber

N1K2-J Shiden-KAI

  • N1K2-J: weiterentwickeltes Serienmodell in Tiefdeckerauslegung und mit verlängertem Rumpf, als Abfangjäger 423mal gebaut
  • N1K2-K: zweisitzige Schulversion

weitere Versionen

  • N1K3-J: Variante mit nach vorne versetztem Motor zur Verbesserung der Längsstabilität; nur zwei Versuchsmuster gebaut
  • N1K3-A: geplante Ausführung zum Einsatz auf Flugzeugträgern, nicht realisiert
  • N1K4-J: leistungsstärkere Weiterentwicklung mit Homare 21 Triebwerk, zwei 13-mm-MG im Rumpf sowie vier 20-mm-MK in den Flügeln
  • N1K4-A: geplante, nicht gebaute Flugzeugträger-Ausführung
  • N1K5-J: Weiterentwicklung mit Mitsubishi MK9A Motor, nur in einem Exemplar gebaut

Technische Daten

N1K1 Kyofu

Datei:N1K1 Kyofu.jpg
N1K1 Kyofu Vierseitenansicht
  • Abmessungen
  • Gewicht
    • Leermasse: 2750 kg
    • Startmasse:
      • normal 3500 kg
      • maximal 3720 kg
  • Triebwerk:
    • ein 14-Zylinder-Doppelsternmotor Mitsubishi "Kasei" 13 (Startleistung 1.460 PS)
  • Leistungen
    • Höchstgeschwindigkeit: 482 km/h in 5700 m Höhe
    • Reisegeschwindigkeit: 350 km/h in 5700 m Höhe
    • Steiggeschwindigkeit: 600 m/min
    • praktische Gipfelhöhe: 10.560 m
    • Reichweite: normal 1060 km, maximal 1670 km
    • Aktionsradius: 670 km
    • Flugdauer:
      • normal 3 h
      • maximal 4,8 h
    • Seefähig bis Seegang 3
  • Bewaffnung
    • zwei starre 20-mm-MK Typ 99
    • zwei starre 7,7-mm-MG Typ 97
    • Zuladung von 60 - 100 kg Splitterbomben

N1K2-J Shiden-Kai

  • Abmessungen
    • Spannweite: 12,00 m
    • Länge: 9,35 m
    • Höhe: 3,96 m
    • Flügelfläche: 23,50 m²
  • Gewicht
    • Leermasse: 2.657 kg
    • maximale Startmasse: 4.860 kg
  • Triebwerk
    • ein Sternmotor Nakajima NK9H Homare 21 (1.484 kW / 1.990 PS)
  • Leistungen
    • Höchstgeschwindigkeit: 595 km/h in 5.600 m Höhe
    • Dienstgipfelhöhe: 10.760 m
    • Reichweite: 2.335 km mit abwerfbarem Zusatztank
  • Bewaffnung
    • vier 20-mm-MK in den Tragflächen
    • bis zu 500 kg Bomben an Unterflügel-Außenstationen

Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen