Oldsmobile Toronado
Der Oldsmobile Toronado war ein vom US-amerikanischen Automobilhersteller Oldsmobile von 1966 bis 1992 angebotenes Frontantriebs-Coupé der Luxusklasse und zählte zu den Personal luxury cars.
Gebaut wurde er in vier unterschiedlichen Serien.

Toronado (Modelljahre 1966-1971)
Der Toronado unterschied sich in vielerlei Hinsicht vom damals üblichen Angebot auf dem US-Markt. Der Toronado war das erste Fahrzeug der Welt, das aufgrund verschärfter US-Insassensicherheitsrichtlinien im Jahr 1973 mit dem Airbag-System ACRS (Air Cushion Restraint System) ausgestattet war. Es arbeitet mittels Luftdruck und war im Lenkrad integriert.
Außerdem war der Wagen mit einem Vorderradantrieb ausgestattet. Mit dem 4,2 Liter V8 Motor erreichte er eine für damals beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h. Im Vergleich zu anderen US-Amerikanische Autos aus der Zeit verfügte der Wagen auch über eine recht gute Straßenlage.
Auch die Technik des großen Olds war ungewöhnlich, Drehmomentwandler und Getriebe waren mit einem einzigartigen Kettenantrieb verbunden. Allerdings waren das Platzangebot im Fond und die Übersicht nach hinten durch die abfallende Coupé-Form etwas eingeschränkt.
Das Auto war anfangs bei amerikanischen Automobilkäufern sehr beliebt. Im Jahr 1966 wurden mehr als 40.000 Toronados verkauft. Der Toronado war zur damaligen Zeit eines der technisch beeinduckensten Fahrzeuge auf dem US-Amerikanischen Markt.
Zum Modelljahr 1970 erfolgte ein Facelift, das die Form des Toronado mit Stufenheck und freiliegenden Scheinwerfern dem Mainstream-Design annäherte.
Toronado (Modelljahre 1971-1978)
Der zweite Toronado trug ein konventioneller geformtes Blechkleid mit Stufen- anstelle des Fließhecks des Vorgängers, behielt aber den Frontantrieb bei.
Toronado (Modelljahre 1979-1985)
Zum Modelljahr 1979 wurden Toronado, Cadillac Eldorado und Buick Riviera auf eine gemeinsame technische und Karosserie-Basis gestellt, die sogenannte E-Plattform von General Motors. Im Vergleich zum Vorgänger war der neue Toronado fast einen halben Meter kürzer, 20 Zentimeter schmaler und gut 400 Kilogramm leichter.
Im Angebot stand der Toronado in einer einzigen, Brougham genannten Version; angetrieben wurde das Coupé von einem 5,7-Liter-V8, gegen Aufpreis gab es einen Diesel-V8 gleichen Hubraums.
Für das Modelljahr 1980 wurde der Kühlergrill geändert, dessen verchromte Querstreben jetzt bis zu den Fahrzeugecken durchliefen. Basismotor war nun ein Fünfliter-V8, der größere Achtzylinder und der Diesel blieben gegen Mehrpreis lieferbar, letzter in der Leistung auf 106 PS reduziert.
1981 ersetzte ein 4,1-Liter-V6 den Fünfliter als Grundmotorisierung, der 5,7-Liter entfiel.
Zum Modelljahr 1984 erschien als Luxusvariante der Toronado mit Caliente-Paket, das für 2195 Dollar Aufpreis ein Landau-Vinyldach mit breiter Chromzierleiste, Speichenradkappen, Ledersitze und elektronisches Armaturenbrett bot.
1985 entfiel der V6-Motor, das Caliente-Paket wurde dagegen weiterhin angeboten.
Vom Toronado der dritten Generation entstanden insgesamt gut 300.000 Stück.
Toronado (Modelljahre 1986-1992)
Im Herbst 1985 debütierte der letzte Toronado, nochmals deutlich auf eine Länge von reichlich 4,70 Meter verkleinert. Er basierte auf der neuen E/K-Plattform, derer sich auch der Buick Riviera, der Cadillac Eldorado und der [Cadillac Seville] bedienten.
Im Programm stand ein einziges Modell, der Toronado Brougham, angetrieben von einem eingespritzten 3,8-Liter-V6, der seine Kraft über ein Vierganggetriebe an die Vorderräder abgab. Im Frühjahr 1986 kam ein einmalig aufgelegtes Sondermodell zum 20. Geburtstag des Toronado hinzu, das sich durch Sonderlackierungen und umfangreichere Ausstattung vom regulären Modell abhob. Typisch für den Toronado dieser Generation waren die wiedereingeführten Klappscheinwerfer und, in den ersten beiden Jahren, die in Kontrastfarbe gehaltenen Stoßstangen und Schwellerpartien.
Für das Modelljahr 1987 gewann der V6 10 PS hinzu und leistete jetzt 152 PS. Im Frühjahr 1987 erschien erneut ein Sondermodell, der Toronado Trofeo, das mit schwarzem Kühlergrill, Nebelscheinwerfern und Schwellerschürzen einen sportlichen Einschlag aufwies.
Ab Modelljahr 1988 war der Trofeo Teil des regulären Toronado-Programms. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Leistung des Sechszylinders auf 167 PS erhöht.
Zum Modelljahr 1990 erhielt der Toronado eine, mit Ausnahme der Motorhaube, komplett neue Karosserie, die sich auf eine Länge von 509 Zentimetern streckte. Grund für diese Maßnahme war der im Vergleich zum Vorgänger stark zurückgegangene Absatz des Toronado, der allgemein auf seine für die Luxusklasse zu schmächtige Statur zurückgeführt wurde. Auch die Schwestermodelle, denen es auf dem Markt nicht besser ergangen war, wurden zu diesem Zeitpunkt wieder vergrößert.
1991 stieg die Leistung des 3,8-Liter-Motors auf 172 PS, 1992 ergänzten ABS und Beifahrerairbag die Serienausstattung.
Vom letzten Toronado wurden in sieben Jahren 86.700 Stück gebaut.
Quellen
- Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999. Krause Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0