Benutzer:Nico1995fcb/ArtikelentwurfNaturwald Irtenberger Wald
Naturwald Vierzehnheiligen
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![]() Naturwald | ||
Lage | Nördliche Frankenalb
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Fläche | 541,25 Hektar | |
Natura-2000-ID | 5932-372 | |
FFH-Gebiet | Waldgebiete Buchrangen und Spendweg | |
Geographische Lage | 50° 7′ N, 11° 5′ O | |
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Einrichtungsdatum | 2020 | |
Verwaltung | Bayerische Staatsforsten | |
Rechtsgrundlage | Art. 12a
Naturwaldreservate und Naturwaldflächen // Bayerisches Waldgesetz | |
Besonderheiten | strukurreicher Laubmischwald |
Der Naturwald Vierzehnheiligen ist ein ca. 541 Hektar großes Waldschutzgebiet in der nördlichen Frankenalb. Es liegt im unterfränkischen Landkreis Lichtenfels, nordöstlich des Ortes Vierzehnheiligen. Das Gebiet wurde 2020 als Schutzgebiet ausgewiesen.
Geographische Lage
Das Waldschutzgebiet in der nördlichen Teil der Frankenalb besteht aus zwei Gebieten, die durch den Ort Oberlangheim voneinander getrennt sind. Nördlich des Schutzgebietes befindet sich der Ort Vierzehnheiligen, östlich des Naturwaldes liegen die Orte Klosterlangeheim und Mistelfeld und südlich befindet sich Lahm bei Lichtenfeld. Der Naturwald Vierzehnheiligen liegt vollständig im FFH Gebiet Waldgebiet Buchrangen und Spendweg und gehört zu den größten Schutzgebieten Bayerns. Das Herzstück des Naturwaldes ist das Naturwaldreservat Kitschentalrangen.
Schutzstatus
Abgesehen von notwendigen Maßnahmen des Waldschutzes und der Verkehrssicherung findet in Naturwaldreservaten und Naturwäldern keine Bewirtschaftung und keine Holzentnahme statt[1]. Im Rahmen des Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen 2019“ kündigte die bayerische Staatsregierung an, Großschutzgebiete auszuweisen.[2] Im Juni 2020 erfolgte dann die Umsetzung des Großprojektes.
Charakteristik
Die Markeitheidenfelder Platte, die für ihre hohen Temperaturen und geringen Niederschläge bekannt ist, gedeihen auf den fruchtbaren Mischlehmböden Wälder mit Buchen und gelegentlich auch mit höheren Anteilen an Eichen. Einige Beispiele für diese Wälder sind Waldmeister-Buchenwälder, Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder und Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder. Die Laubwälder in dieser Gegend zeichnen sich durch ihre Vielfalt an Baumarten und Strukturen aus, die von der Wärme des Klimas geprägt sind. In diesen Wäldern leben viele heimische Tier- und Pflanzenarten, die an reife Naturwaldstadien angepasst sind. Einige dieser Arten sind die Bechsteinfledermaus, die Mopsfledermaus und verschiedene andere Waldfledermausarten. Der Naturwald ist auch überregional bedeutend für die Bechsteinfledermaus, da hier mehrere Kolonien dieser Art vorkommen. Weitere Arten, die in diesem Waldgebiet leben, sind die Hohltaube, verschiedene Spechtarten wie der Schwarz-, Mittel- und Kleinspecht, der Halsbandschnäpper, der Hirschkäfer und die Zauneidechse.[3]
Baumarten
Im Irtenberger Wald basiert die Vielfalt an Baumarten und der hohe Grad an biologischer Diversität auf einer langen Tradition der Laubwaldbewirtschaftung. Diese geht auf die Mittelwaldbewirtschaftung zurück, die bis ins 19. Jahrhundert praktiziert wurde, und auf die spätere forstliche Förderung von Mischbaumarten. Neben den Hauptbaumarten Buche und Eiche sind auch wärmetolerante Edellaubbaumarten wie Elsbeere, Speierling sowie verschiedene Wildobstsorten für den Waldaufbau prägend.Der Naturwald Irtenberger Wald setzt sich aus 59% Buche, 17% Eiche, 8% Edellaubholz, 5% sonstigem Laubholz, 5% Kiefer, 4% Lärche, 1% Douglasie und 1% Fichte zusammen.[4]
Altersstruktur
In der Tabelle ist die Altersstruktur des Waldes abgebildet. Mehr als die Hälfte des Waldes ist bereits über 100 Jahre alt, und etwa 20% davon sind sogar älter als 140 Jahre, obwohl ein Großteil des Waldes noch relativ jung ist und sich in der Wachstums- und Optimalphase befindet.[4]
Alter | Prozent ca. |
---|---|
<20 | 5-10 |
21-40 | 0-5 |
41-60 | 15-20 |
61-80 | 10-15 |
81-100 | 5-10 |
101-120 | 15-20 |
121-140 | 20-25 |
141-160 | 10-15 |
>160 | 5-10 |
Geschichte
Der Irtenberger Wald war bereits in der Hallstattzeit besiedelt und es gibt Hügelgräber aus dieser Zeit. Im Mittelalter waren die Siedlungen dichter besiedelt als heute und bestanden aus Kleindörfern. Im Jahr 1580 begann ein Wüstungsprozess, der zur Folge hatte, dass der Ort Irtenberg nicht mehr besiedelt wurde. Zwischen den Bistümern Würzburg und Mainz wurde im Jahr 1584 ein Grundstückstausch vereinbart, der zur Manifestierung der festgelegten Grenze durch die Errichtung von Hoheitssäulen führte. Der damals vereinbarte Grenzverlauf bildet bis heute die Grenze zwischen den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Heute existiert nur noch das Forsthaus Irtenberg als Überbleibsel der einstigen Siedlung.[4]
Tourismus
Im Irtenberger Wald werden zwei Rundwege auf bestehenden Forstwegen etabliert, um das Erholungsangebot zu verbessern. Die Rundwege sind für Spaziergänger und Radfahrer geeignet, aber nicht barrierefrei. Der südliche Rundweg ist 5,3 km lang und der nördliche Rundweg 4,9 km. Beide Rundwege haben eine Höhendifferenz von etwa 100 Metern. Es gibt verschiedene Erholungseinrichtungen und Informationen entlang der Wege. Die bereits bestehenden Wanderwege sind in die Rundwege integriert. Eine Naturwald App bietet Besuchern Wissenswertes entlang der Rundwege. Führungen und Veranstaltungen für verschiedene Organisationen sind geplant. Außerdem sollten auch Trekking-Plätze errichtet werden.[4]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ BayWaldG: Art. 12a Naturwaldreservate und Naturwaldflächen - Bürgerservice. Abgerufen am 25. Juni 2020.
- ↑ Urwald für Franken: Großes neues Schutzgebiet. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Irtenberger Wald. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ a b c d NATURWALDENTWICKLUNGSKONZEPT NATURWALD IRTENBERGER WALD. In: Bayerische Staatsforsten. Abgerufen am 11. Mai 2023.