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Bistum Münster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Karte
Karte des Bistums Münster
Basisdaten
Bischof: Dr. Reinhard Lettmann
(seit 1980)
Weihbischöfe: Heinrich Janssen
Friedrich Ostermann
Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst
Heinrich Timmerevers
Dr. Josef Voss
Alfons Demming (emeritiert)
Dr. Max Georg von Twickel (emeritiert)
Generalvikar: Norbert Kleyboldt
Personaldezernent: Theodor Buckstegen
Kirchenprovinz: Köln
Kreisdekanate: 7
Pfarreien: 682
Fläche: 15.268 km²
Einwohner: 4.311.000 (31. Dezember 2004)
Katholiken: 2.042.000 (31. Dezember 2005)
Anteil: 47,4 %
Anschrift: Domplatz 27
48143 Münster
Website: www.bistummuenster.de
E-Mail-Adresse: pressestelle@bistum-muenster.de

Das Bistum Münster (lat. Dioecesis Monasteriensis) ist eine flächenmäßig nicht zusammenhängende Diözese in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Es ist als Suffraganbistum dem Erzbistum Köln untergeordnet.

Gebiet

Das Bistum Münster umfasst

Mit dem Bischöflichen Stuhl von Münster war bis 1803 auch eine weltliche Herrschaft verbunden, das Fürstbistum Münster. Es teilte sich in das Oberstift, das etwa dem heutigen Münsterland entsprach, und das Niederstift, das dem heutigen Oldenburger Münsterland sowie dem heutigen Landkreis Emsland entsprach. Dabei war das Gebiet des weltlichen Bistums bis 1666 größer als das des geistlichen, da das Niederstift kirchlich zum Bistum Osnabrück gehörte.

Seit 1815 gehört der heutige Landkreis Emsland wieder zum Bistum Osnabrück, während das Oldenburger Münsterland Teil des Bistums Münster blieb.

Geschichte

Für das mittelalterliche und frühneuzeitliche Münster in Westfalen lassen sich zwei Entwicklungen, das Bistum und die Stadt betreffend, festhalten.

Das durch Ludgerus, auch Liudger gennante, geordnete und von Karl dem Großen begründete Bistum blieb zunächst in der Verfügung der liudgeridischen, mit Werden verbundenen Bischöfe Gerfrid (809-839) und Altfrid (839-849). Der Ausbildung einer umfassenden Pfarrorganisation bis zum 10. Jahrhundert standen adlige und königliche (Frauen-)Stifte wie das in Freckenhorst, gegründet um 856, gegenüber. Das Hochmittelalter sah die münsterischen Bischöfe weitgehend auf der Seite des deutschen Königtums.

Münster ist in den Wirren des Investiturstreits (1075-1122) Opfer eines Angriffs des sächsischen Herzogs (und späteren Königs) Lothar von Supplinburg (1106-1137) geworden (1121).

Im späteren Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Bischöfe zu Landesherren eines Territoriums zwischen Ems und Hünte, des (Hoch- und Nieder-) Stifts Münster, das auch die Grafschaft Ravensberg umfasste und mit der Unterordnung des stiftischen Adels und der Ausbildung der drei Landstände von Domkapitel, Rittern und Städten zunehmend fester organisiert war.

Erschütterungen blieben dennoch nicht aus, wie die Münsterische Stiftsfehde (1450-1458), bei der sich zwei Kandidaten und deren Parteien im Kampf um den Bischofsstuhl gegenüber standen, die Einführung der Reformation (1524) oder das Täuferreich von Münster (1533/1534-1535) zeigen.

In der frühen Neuzeit, nach Reformation und Gegenreformation, nach Dreißigjährigem Krieg (1618-1648) und Westfälischem Frieden (1648), ist der Bischofssitz Münster als Haupt-, Festungs- und Garnisonsstadt Zentrum eines Fürstbistums, eines katholischen Konfessionsstaates der absolutistisch regierenden Fürstbischöfe, u.a. eines Christoph Bernhard von Galen (1650-1678) oder eines Ferdinand II. von Fürstenberg (1678-1683).

Französische Revolution (1789) und Reichsdeputationshauptschluss (1803) beendeten dann die Existenz des bischöflichen Staates.

Siehe auch: Liste der Bischöfe von Münster

St.-Paulus-Dom

Der St. Paulus-Dom in Münster

Die Mutterkirche ist der St.-Paulus-Dom im Herzen Münsters. Er ist bereits der dritte Dom an dieser Stelle. 1225 war die Grundsteinlegung für den heutigen Dom, welcher 1264 geweiht werden konnte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er stark zerstört, besonders betroffen war das ehemalige Hauptportal, welches nicht wieder aufgebaut wurde, sondern durch eine neue Wand mit runden in einem Kreis angeordnete Fenster ersetzt wurde. Die Weihe für den wiederaufgebauten Dom fand 1956 statt. Alle wichtigen Gottesdienste (z.B. Priesterweihen) finden in dem Dom statt. 1987 betete Johannes Paul II. an dem Grab des ehemaligen Bischofs von Münster Clemens August Kardinal von Galen. Von Galen liegt in der Ludgerus-Kapelle des Doms begraben und ist Anlaufstelle für viele Gläubige.

Bistumsgliederung

Das Bistum Münster gliedert sich in 7 Kreisdekanate und ein Stadtdekanat in NRW, sowie das bischöfliche Offizialat Vechta in Niedersachsen (entspricht in etwa dem ehemaligen Freistaat Oldenburg).

Kirchliche Einrichtungen

Bistumsarchiv

Georgskommende 19
48143 Münster

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Büchereiarbeit

Die Büchereien im Bistum Münster stehen allen offen - unabhängig von Alter, Nationalität oder Konfession.

Im Bistum Münster gibt es zurzeit (Stand: 31. Dezember 2004) etwa 500 Büchereien:

  • Katholische Öffentliche Büchereien in den Pfarrgemeinden,
  • Katholische Büchereien in Krankenhäusern,
  • Katholische Büchereien in Altenheimen und Heimen.

Hier halten über 5.300 zumeist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein breitgefächertes Angebot bereit:

  • 2,3 Mio. Medien - vom Buch bis hin zur DVD,
  • 6.000 Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
  • Zeit und ein angenehmes Umfeld für Gespräche über Literatur und andere Themen.

Informationen:
Bischöfliches Generalvikariat Münster
Gruppe Buch und Büchereien
Fachstelle für Katholische Öffentliche Büchereien
http://www.bistummuenster.de/buechereien

Wallfahrtsstätten

Schließungen von Kirchen

Dramatisch rückläufige Kirchensteuermittel und Katholikenzahlen sowie Priestermangel zwingen dazu, nicht nur Pfarreien zu fusionieren, sondern auch Kirchen zu schließen. Die Gebäude werden für andere kirchliche Zwecke genutzt, evtl. auch als Wohnraum umgebaut, an andere christliche Glaubensgemeinschaften abgetreten oder abgerissen.

Ob sich diese Situation wieder verändern wird - für 2007 rechnet das Bistum Münster erstmals seit längerem mit einem Anstieg der Kirchensteuereinnahmen um etwa 10% - muss die Zukunft zeigen.

Siehe auch: Kirchensterben

Literatur

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