Diskussion:Giacomo Casanova
Das Bild zeigt den Maler Casanova und nicht den venezianischen Abenteurer, deswegen entfernt. --Gregor Bert 22:13, 30. Jun 2006 (CEST)
- Ups... das alte war defekt, da habe ich mal ganz lockerflockig bei Commons danebengegriffen... Sorry. Volkrich 22:27, 30. Jun 2006 (CEST)
Casanova vs. Don Giovanni
Zum letzten Satz des Artikels :"Literarische Verarbeitung fand Casanova in der Figur des Don Giovanni."
Don Giovanni ist die italienische Bezeichnung (Mozarts Oper) für Don Juan und hat mit Casanova nichts zu tun.
Paste Meyers
Casanova Giacomo Girolamo , ital. Aben- teurer,
- geb. 2. April 1725 zu Venedig, †4. Juni 1798 in Dux
erhielt den ersten Unterricht in Padua, studierte anfangs die Rechte, wandte sich dem geistlichen Stand zu, und nachdem er vom Patriarchen von Venedig die niedern Weihen empfangen, predigte er mit Beifall; als er aber in seiner zweiten Predigt stecken blieb, war ihm die Kanzel auf immer verleidet.
Der ungebundene Geistliche schwärmte nun von Liebschaft zu Liebschaft. Nachdem er wegen toller Streiche einige Tage im Fort St. André gefangen gesessen, fand er nach manchen Kreuz- und Querzügen in Rom bei dem angesehenen Kardinal Aquaviva ein Unterkommen als Sekretär, ward aber bald wieder entlassen.
Endlich nahm er als Fähnrich venezianische Kriegsdienste und begleitete 1743 den Gesandten Venter nach Konstantinopel. Hier gewann ihm eine religiöse Unterhaltung mit dem edlen und weisen Jussus Ali dessen Zuneigung dergestalt, daß derselbe ihm seine reizende Tochter Zelmi zur Gattin anbot.
Aber der unruhige Mensch war nicht festzuhalten; er segelte reich beschenkt nach Korfu, wo sein Regiment lag, und spielte daselbst erst eine glänzende Rolle, verlor aber bald durch liederliches, ausschweifendes Leben alle Achtung.
Tief verschuldet und ohne Mittel reiste er nach Venedig zurück, erhielt den gesuchten Abschied und spielte arm und unbeachtet die Geige im Theater St. Samuel. Hier gewann er die Gunst eines reichen Senators durch erfolgreiche Dienstleistung bei einem Schlaganfall, von welchem derselbe auf einer Gondel betroffen worden, und ward sogar von demselben adoptiert.
Allein neue Thorheiten trieben ihn aus Venedig; Mailand, Mantua, Cesena und Parma wurden nun die Tummelplätze seiner Leidenschaften. Unter anderm lebte er hier mit einer reichen und vornehmen Französin, bis deren Verwandte das Verhältnis lösten.
Nach kurzem Aufenthalt in Paris ergab er sich wieder in Venedig einem zügellosen Lebenswandel, bis ihn hier der Rat der Zehn wegen Schwindelei und gotteslästerlich^Schriftstücke 1755 verhaften ließ und zu fünf Jähren Gefängnis in den Bleikammern verurteilte.
Nachdem er sich nach einer schweren Haft von 15 Monaten mit ebenso großer Kühnheit wie List selbst befreit hatte, warf er sich 1756 in Paris allen Zerstreuungen und Lüsten in die Arme. Finanzielle und magische Künste erwarben ihm Ansehen und Reichtum.
In Paris war es auch, wo er während seines langen Ausenthalts im Umgang mit den angesehensten Männern und Frauen des Tags (Herzog von Choiseul, Cré-billon, Madame Pompadour etc.) den freien Blick in das Getriebe des Staats und der Politik gewann, von dem seine Schriften zeugen. Von neuem aber unternahm er eine große Abenteurerfahrt über Stuttgart, Zürich, Solothurn, Bern, Laufanne, wo er Haller und Voltaire besuchte, durch Savoyen über Grenoble, Avignon, Marseille, Toulon, Nizza, Genua, Livorno, Pisa, Florenz, wo man ihn auswies, Rom, wo ihn der Papst zum Ritter vom Goldenen Sporn schlug, nach Neapel.
Hier hielt er sich längere Zeit auf und kehrte dann über Florenz, Bologna, Parma, Turin etc. nach Paris zurück. Abwechselnd lebte er hierauf in Paris, Süddeutschland, der Schweiz und London, ging dann nach Berlin, wurde Friedrich II. vorgestellt, fand jedoch keineswegs Behagen an der ihm zugedachten Gouverneurstelle bei der Kadettenanstalt und begab sich über Riga nach Petersburg, dann nach Warschau.
Hier lernte er den König Poniatowski persönlich kennen und konnte mit Zuversicht einer glänzenden Stellung entgegensehen, als ein Pistolenduell mit dem Kronmarschall Branicki alle seine Hosfnungen vernichtete. Nach einem kurzen Aufenthalt bei seiner Mutter in Dresden reiste er über Prag nach Wien und, da ihm hier die Sittenpolizei ein längeres Verweilen untersagte, über München, Augsburg, Lud-wigsburg, Aachen nach Paris, wo ihn eine Lettre de cachet zur eiligsten Flucht nach Spanien 1767 nö- tigte.
Auch in Madrid warteten seiner höchst anziehende Abenteuer und merkwürdigeBekanntschasten. Von hier bald verwiesen, begab er sich über Barcelona und Montpellier nach Aix, wo er Cagliostro kennen lernte, in welchem er schon damals den Betrüger erkannte. Mit einem neuen Aufenthalt in Italien (Rom und Neapel) schließen seine Memoiren 1774.
C. trat kurz darauf zu Venedig in den Dienst der Staatsinquisitoren als Polizeiagent oder Spion, bis ihn die Beleidigung eines Edelmanns, Grimani (dem er großen Dank schuldete), durch einen allegorischen Roman 1782 zwang , Venedig zu verlassen.
C. sprach einst zu Paris an der Tafel des venezianischen Gesandten über Kabbala und Alchimie mit einer so em-pfehlenden Sicherheit, daß ihn der anwesende Graf von Waldstein aus Dux in Böhmen 1785 mit sich nahm. So lebte C. , da das Alter seiner Abenteuerlust endlich ein Ziel setzte, auf dem Schloß Dux als Bibliothekar und widmete seine Muße wissenschastlicher Beschäftigung und dem Niederschreiben seiner Memoiren. Er starb 4. Juni 1798 in Dux. C. war ein Mann von Geist und umfassenden Kenntnissen.
Seine "Mémoires, écrits par luimème" erschienen Leipzig 1828-38, 12 Bde. (neuere Ausg., Par. 1843, 4 Bde.; .Brüss. 1859, 6Bde.; vollständig übersetzt von Buhl, Berl. 1850-51, 18 Bde.). Sie sind voll dra-matischen Juteresses, gut erzählt und mit philoso-phischen Reflexionen erfüllt. Der grenzenlose Cynismus, mit dem C. seine Liebesabenteuer erzählt, schmälert allerdings ihren künstlerischen Wert.
Geburtsdatum
ist der 2. April, nicht der 12.
Titel
Laut Microsoft Encarta Enzyklopädie 2002 trägt er den Titel "Chevalier de Seingalt". Kann das mal einer prüfen, der sich damit auskennt. -- Geo1860 15:22, 2. Apr 2006 (CEST)
Er trug in der Tat diesen Titel, auch wenn er nie in den Adelsstand erhoben wurde. Der Adel war damals das Maß aller Dinge und mit einem Titel konnte man einfach Eindruck schinden und das war auch nötig, da Casanova sich ständig in adeligen Kreisen bewegte. Nur wenige waren zu der Zeit so anmaßend, einen Titel in Frage zu stellen, oder nach einem Adelsbrief zu fragen.
- Könntest du das vielleicht passend einbauen. Du scheinst dich ja damit besser auszukennen. -- Geo1860 18:54, 8. Mai 2006 (CEST)
Casanova hat sich den Titel "Chevalier" erkauft, so wie es ja immer noch möglich ist sich heutzutage Adelstitel zu erkaufen - den "Seingalt" hat er sich laut eigener Aussage ausgedacht.
Filmliste sinnvoll?
Wäre es nicht ausreichend, einen zusammenfassenden Satz in der Art "Casanovas Leben diente seit der Stummfilmära als Vorlage und Inspiration für zahlreiche Filme" zu schreiben? Der Zusatznutzen der Filmliste ist meines Erachtens sehr begrenzt.
Als Vergleich: Ich sehe durchaus ein, daß z.B. beim Stichwort Hitler "Der große Diktator" von Chaplin aufgeführt wird; bei Columbus allerdings ist auch kein Hinweis auf "1492: Conquest of Paradise". Meinungen? -- Sflg 21:54, 6. Apr 2006 (CEST)
213.252.146.38 15:26, 14. Aug 2006 (CEST) Es geht hier um Wisssen. da ist eben manchmal war sinvoll und wird an anderer Stelle nicht erwähnt. Wäre auch müßig, zum Begriff Dracula oder Vampir alle derartigen Filme, Hörspiele, Comics, Rock-Musik-Platten, Zeichner,Autoren und so aufzulisten. Also schreibts rein, wenn´s gefällt. was nicht passt werden andere dann schon kundtun. Wenn´s zuviel wird sollte man sich allerdings tatsächlich auf einen direkten Bezug konzentrieren, was bei Casanova allerdings durch die Personnicht schwerfällt.
gruß
dennis
Index
Steht Casanova in Spanien und Portugal wirklich noch auf dem Index? '-129.247.247.238 14:33, 2. Mai 2006 (CEST)'
- ... stehen in Spanien und Portugal sogar auf dem Index ist äusserst schwammig formuliert; was für ein Index denn? Der berühmte Index Librorum Prohibitorum ist längst abgeschafft, das gilt auch für Spanien und Portugal. Verfügen diese Länder über so etwas wie die Liste der jugendgefährdenden Medien, die es in Deutschland gibt? Viele Länder jedenfalls haben nichts dergleichen. Wenn niemand genauere Angaben dazu machen kann, werde ich die Behauptung aus dem Artikel löschen. Gestumblindi 02:58, 19. Mai 2006 (CEST)
- Jetzt also mal entfernt. Gestumblindi 14:57, 20. Mai 2006 (CEST)
Literatur
Die schöne Biographie von Stefan Zweig sollte hier auch noch erwähnt werden.
Geliebten
War Casanova nicht bekannt für seine zahlreichen Liebschaften oder war das ein Gerücht, die sich mit der Zeit zu einer Legende entwickelt hat? In dem Artikel scheint es, dass er nur wenige Liebschaften hatte. - Purbon 19:39, 3. Nov. 2006 (CET)