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Rautheim

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Wappen Karte
fehlt noch fehlt noch
Rautheim
Stadt: Braunschweig
Stadtbezirk: 213 - Südstadt-Rautheim-Mascherode
Einwohner: (31.12.2005)
Höhe: ca. m ü. NN
Postleitzahl: 38126
Vorwahl: 0531

Rautheim ist ein Stadtteil im Osten der Stadt Braunschweig.

Allgemeines

Rautheim ist Bestandteil des Stadtbezirkes Südstadt-Rautheim-Mascherode Rautheim bildet den statistischen Bezirk 70 der Stadt Braunschweig.

Rautheim liegt an der A39, Abfahrt Braunschweig-Rautheim.

Geschichte

Nach Bornstedt [1] bestand Rautheim bereits 300 v. Christi als als Rothna. Er argumentiert, dass die älteren überlieferten Namensformen Ruotnum, Ruothne oder Rothna auf Siedlungsnamen der 1. Siedlungsperiode vor der Völkerwanderungszeit, also vor 300 v. Chr. zurückzuführen seien.[2]. Auch sei die Besiedlung in Gegenden mit Lößlehmboden typisch.

Urkundlich wurde Rautheim erstmalig in der Gründungsurkunde der Magnikirche [1] erwähnt.

1150 bekam Rautheim eine eigene Kirche von Abt. Goswin von St. Ägidien, die 1158 durch Heinrich Abt. von Braunschweig das Tauf- und Begräbnisrecht und so die Selbstständigkeit erhielt.

Zur besondere Entwicklung der Rechte Bauern insbesondere der Meier im Braunschweigischen siehe Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel

Rautheim lag zunächst an der Straße über Schöppenstedt und Schöningen nach Magdeburg, die Wabe und die sie umgebende sumpfige Aue wurde durch einen Knüppeldamm überquert. Mit der Errichtung der Braunschweiger Landwehr wurde die Straße über den Schöppenstedt Turm umgeleitet. Der Schöppenstedter Turm gehörte früher zu Rautheim, heute zum Landkreis Wolfenbüttel.


Mühlen, Rüben und Industrie

1562 wird eine Wassermühle erwähnt, die möglicherweise älter ist und seit der Verlegung der Wabe stilliegt. Um 1800 besitzt Rautheim eine von einem Pferd angetriebene Ölmühle.

1864 wird errichtet die Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG eine Aktien-Zuckerfabrik am Schöppenstedter Turm. Die Rüben-Bauern sind Aktionäre. Nach einem Vertrag von 1897 ist jeder Rübenbauer pro Aktie 1/2 Hektar (6 Morgen) mit Zuckerrüben zu bestellen und sämmtliche darauf geerntete Rüben, mindestens 800 Center por 1 1/2 Hectar, an die Gesellschaft zu liefern." [2].

Im leider geschlossenen Rautheimer Bauernmuseum steht eine 1855 erfundene Rübendrillmaschine. Diese stammt von Kantor Ludwig Lüders aus Leiferde an der Oker (vermutlich also Braunschweig-Leiferde). Motiv der Erfindung war, seine Schülerinnen und Schüler von der Feldarbeit zu entlasten, so dass sie nicht schwänzen mussten.


alte Wüstungen

Zum (ehemaligen) Gebiet des Ortes Rautheim sind ehemalige Wüstungen aufgegangen: die in der Weiheurkunde der Magnikirche Fritherikesroth (bei Mastbruch–Elmaussicht) und Reindageroth) sowie Wolfshagen (siehe Südstadt).

Reindageroth lag nach Bornstedt [1] ref name="Bornstedt-Rautheim"/> etwa an der Helmstedter Straße gegenüber der Einmündung des Brodwegs bzw. im Nordteil der ehemalige Rosalieskaserne. Enstanden ist der Ort nach Bornstedt [1] 800 und wird erstmals 1007 in den Steterburger Annalen erwähnt. Der Orte hatte etwa 320 Morgen Ackerland, das auf 4-6 Kothöfe verteilt war.

Zugehörigkeit

Rautheim gehörte anders als seine Nachbarn Mascherode und Klein Schöppenstedt zunächst nicht zum Kloster oder Amt Riddagshausen [3] sondern als herzogliches Dorf zum Ober-, Landgericht bzw. Gerichtsamt Salzdahlum Während der französichen Besetzung gehörte es zum Département Oker, Untergliederung "Landkanton Braunschweig im Osten. Nach Gründung des Herzogstum Braunschweig gehörte es dann zum Amt Riddagshausen, das 1832 mit Vechelde (un der Stadt Braunschweig) zur Kreisdirektion Braunschweig zusammengefasst. Es entsteht der Landkreis Braunschweig, dem Rautheim als selbstständige Gemeinde angehört. 1974 kommt Rautheim mit eigenem Ortsrat zur Stadt Braunschweig. Nach Einführung der Stadtbezirke bilden zunächst nur Rautheim und die Südstadt einen gemeinsamen Stadtbezirk, durch freiwilligen Zusammenschluss wird 2001 der Stadtbezirk Südstadt-Rautheim-Mascherode.

Quellen

  1. a b c d siehe: Wilhelm Bornstedt: Zur Urkunde von 1031: Die Gründe des Eingehens der 11. Pfarrdörfer von St. Magni und ihre Lage im heutigen Stadtbilde. Eine Siedlungsgeographie; in: Kirchenvorstand zu Magni: St. Magni 1031-1981, Braunschweig 1981
  2. a b vgl. Bornstedt, Wilhelm: Aus der Geschichte von Rautheim an der Wabe
  3. vgl., Ernst Gäbler: "Das Amt Riddagshausen in Braunschweig", 1928