Hersbruck
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Hersbruck | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Landkreis: | Nürnberger Land |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 338 m ü. NN |
Fläche: | 22,91 km² |
Einwohner: | 12.426 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 542 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 91217 |
Vorwahl: | 09151 |
Kfz-Kennzeichen: | LAU |
Gemeindekennzahl: | 09 5 74 132 |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile |
Anschrift der Stadtverwaltung: |
Unterer Markt 1 91217 Hersbruck |
Website: | www.hersbruck.de |
Politik | |
1. Bürgermeister: | Wolfgang Plattmeier (SPD) |
Hersbruck (fränk.: „Härschbrugg“) ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und Teil der Metropolregion Nürnberg.
Geschichte
Hersbruck wurde 976 erstmals urkundlich erwähnt, als an der Stelle einer Brücke eine Burg errichtet wurde. Der Name der Stadt leitet sich vermutlich von Haderihesprucga, die Brücke des Haderich, ab.
Die Stadt lag im Mittelalter an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. 1297 wurden Hersbruck die Stadtrechte verliehen. Im Spätmittelalter gehörte Hersbrucl zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Bayern-Landshut und fiel 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg an das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg und kam 1806 an wiederum an Bayern.
Während des Nationalsozialismus war in Hersbruck ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Das Lager befand sich zwischen der heutigen Amberger Straße und der Pegnitz. Etwa 4.000 Häftlinge starben unter anderem bei den Bauarbeiten am Doggerstollen, für einen Rüstungsbetrieb in der Houbirg, der nicht mehr fertig gestellt wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Hersbruck zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ein DP-Lager für lettische Displaced Persons angelegt. Das Lager wurde von der UNRRA (ab 1947 IRO) betreut.
Hersbruck war bis zur Gebietsreform 1972 Landkreissitz und beherbergt daher heute noch Amtsgericht, Finanzamt, Forstamt sowie Vermessungsamt.
Stadtteile
- Altensittenbach war bis 1972 eine selbständige Gemeinde. Der Ort liegt an der Mündung des Sittenbachs in die Pegnitz.
- Kühnhofen
- Ellenbach
- Weiher
- Leutenbach
- Großviehberg
Sehenswürdigkeiten

- Stadtkirche St. Maria: gotischer Chor aus dem späten 14. Jahrhundert, barockes Langhaus aus dem 18. Jahrhundert. Bedeutender spätgotischer Schreinaltar St. Maria und die vier Kirchenväter (um 1480).
- Spitalkirche St. Elisabeth (15. Jh.), neben dem Spitaltor und dem Bürgerspital St. Elisabeth (um 1400 von Johann Polster gestiftet)
- Schloss Hersbruck: bereits vor dem Jahr 1000 errichtet, 1517 Neubau durch die Reichsstadt Nürnberg, zwischen 1616 und 1622 durch Türme und Seitenflügel erweitert.
- Deutsches Hirtenmuseum: einziges Spezialmuseum zum Hirtenwesen in Deutschland.
- Rathaus: erstmals 1419 urkundlich erwähnt, liegt es als Mittelpunkt des historischen Stadtkerns zwischen dem Oberen und dem Unteren Markt. 1504 teilweise abgebrannt, musste es 1819 wegen Baufälligkeit eingerissen werden. Zwölf Jahre später erst stand der Neubau. Ein neuer Rathaussaal wurde 1937 geschaffen, die nördliche Außenseite des Turmes wurde mit umstrittenen Fresken verziert, die der aus Hörlbach bei Ellingen stammende Maler Eitel Klein angefertigt hatte. Am 19. April 1945, drei Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner, brannte das Rathaus aus ungeklärten Gründen bis auf die Außenmauern nieder. 1948 fand das Richtfest für den Neubau und 1951 für den wieder errichteten Turm statt. Zum Jahreswechsel 1951 / 1952 klangen erstmals wieder die Rathausglocken. Das Wappenrelief über dem Eingang schuf der Hersbrucker Steinmetz Ernst Kraut. 2002 fand eine umfassende Renovierung statt.
Politik
- 1. Bürgermeister: Wolfgang Plattmeier (SPD, seit 1986, Wahl Frühjahr 2010), Stellvertreterin: Brigitta Stöber (SPD, seit 2005)
- Stadtrat (2002-2008): Insgesamt 24 Sitze
- CSU 10 Sitze (Sprecher: Peter Matzner)
- SPD 8 Sitze (Sprecher: Guido Schmidt)
- Freier Rathausblock (FRB) 4 Sitze (Sprecher: Robert Ilg)
- Bündnis 90/Die Grünen - ÖDP 2 Sitze (Sprecher: Dieter Kuhn)
- Ausschüsse: Hauptverwaltungsausschuss, Bauausschuss, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, Kulturausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss (nicht ständig)
Verkehr
- Autobahn A9 München - Nürnberg - Berlin, Ausfahrt Lauf/Hersbruck
- Bahnhof Hersbruck links der Pegnitz (Bahnstrecke Nürnberg - Amberg)
- Bahnhof Hersbruck rechts der Pegnitz (Bahnstrecke Nürnberg - Bayreuth)
Partnerstädte und Städtefreundschaften
Partnerstadt:
- Lossiemouth (Schottland) seit 1972
Nach Lossiemouth ist auch eine Brücke in Hersbruck benannt.
Städtefreundschaften:
- Grebin (Schleswig-Holstein, Deutschland)
- Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen, Deutschland)
- Plau (Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland)
- Zella-Mehlis (Thüringen, Deutschland)
- Hilterfingen-Hünibach (Schweiz)
- Pavia (Italien)
- Chiba (Japan)
- Les Sables d'Olonne (Frankreich)
- Nowaja Uschiza (Ukraine)
- Voitsberg (Österreich
Sehenswürdigkeiten
- Stadtkirche St. Maria: gotischer Chor aus dem späten 14. Jahrhundert, barockes Langhaus aus dem 18. Jahrhundert. Bedeutender spätgotischer Schreinaltar St. Maria und die vier Kirchenväter (um 1480).
- Spitalkirche St. Elisabeth (15. Jh.), neben dem Spitaltor und dem Bürgerspital St. Elisabeth (um 1400 von Johann Polster gestiftet)
- Schloss Hersbruck: bereits vor dem Jahr 1000 errichtet, 1517 Neubau durch die Reichsstadt Nürnberg, zwischen 1616 und 1622 durch Türme und Seitenflügel erweitert.
- Deutsches Hirtenmuseum: einziges Spezialmuseum zum Hirtenwesen in Deutschland.
- Rathaus: erstmals 1419 urkundlich erwähnt, liegt es als Mittelpunkt des historischen Stadtkerns zwischen dem Oberen und dem Unteren Markt. 1504 teilweise abgebrannt, musste es 1819 wegen Baufälligkeit eingerissen werden. Zwölf Jahre später erst stand der Neubau. Ein neuer Rathaussaal wurde 1937 geschaffen, die nördliche Außenseite des Turmes wurde mit umstrittenen Fresken verziert, die der aus Hörlbach bei Ellingen stammende Maler Eitel Klein angefertigt hatte. Am 19. April 1945, drei Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner, brannte das Rathaus aus ungeklärten Gründen bis auf die Außenmauern nieder. 1948 fand das Richtfest für den Neubau und 1951 für den wieder errichteten Turm statt. Zum Jahreswechsel 1951 / 1952 klangen erstmals wieder die Rathausglocken. Das Wappenrelief über dem Eingang schuf der Hersbrucker Steinmetz Ernst Kraut. 2002 fand eine umfassende Renovierung statt.
Kultur

Das Hersbrucker Altstadtfest findet immer am 1. Wochenende im August statt. Es wurde 1976 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Hersbruck ins Leben gerufen. Mehrere Musikgruppen unterschiedlichster Richtungen treten gleichzeitig an mehreren Stellen in der Altstadt auf. Zur den Veranstaltungen kommen jährlich mehr als 10.000 Gäste.
Weit bekannt ist auch das Hersbrucker Eselrennen. Der bekannteste Wettkampf dieser Art in Deutschland findet gleichzeitig zum Altstadtfest am 1. Sonntag im August auf der Anlage des 1. FC Hersbruck statt. Dabei versuchen die Eselführer vor 4.000 Zuschauern ihren Esel als ersten über die Ziellinie zu bringen.
Das Internationale Gitarrenfestival Hersbruck findet seit dem Jahre 2000 jährlich im August statt. Bekannte Virtuosen bieten Workshops und Kurse an und treten bei öffentlichen Konzerten auf.
Sowohl Kultur, als auch Wirtschaft, ist das Hersbrucker Unternehmen Bürgerbräu Hersbruck Deinlein & Co. KG. Die Brauerei stellt das Hersbrucker Bier her, dass auch in den umliegenden Gemeinden sehr beliebt ist.
CittaSlow
Hersbruck ist die erste von inzwischen drei deutschen CittaSlow. Die CittaSlow-Bewegung ist eine aus der Slowfood-Bewegung hervorgegangene „Vereinigung lebenswerter Städte“. Diese Vereinigung von (in der Mehrzahl italienischen) Kleinstädten bemüht sich um die Umsetzung der Prinzipien von Slowfood über den kulinarischen Aspekt hinaus in der Stadtplanung, der Umweltpolitik und der Förderung regionaler Traditionen und Spezialitäten. Das „SlowCitta“ steht nicht für „langsame Stadt“, sondern soll den Kontrast zum FastFood herausheben, und somit das Ziel der Slowfood-Bewegung - die Menschen wieder zu einem bewussteren und geschmackvollerem Essen zu führen - verdeutlichen.
Freizeit und Sport
2004 wurde die Frankenalbtherme Hersbruck eröffnet. Sie bietet neben einem Thermal- und einem Spaßbadebereich mit einer 82 Meter langen Rutsche und einem Beach Volleyballfeld auch einen großen Saunabereich inkl. mehrerer Außensaunen.
Der 1. FC Hersbruck spielt in der Bezirksliga Mittelfranken Nord. Neben der Fußballabteilung des 1. FC Hersbrucks, bietet der Verein auch eine Tennis-, Handball- und Kegelabteilung.
Persönlichkeiten
- Nikolaus Selnecker (1530–1592), deutscher Kirchenliederdichter und -komponist
- Christoph Althofer, (1606]], † [[1660) lutherischer Theologe
- Jacob Paul von Gundling (1673–1731), Historiker
- Johannes Scharrer (1785–1844), Erbauer der ersten deutschen Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth
- Günther Beckstein (* 1943), Bayerischer Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident von Bayern
nicht in Hersbruck geboren, aber dort gewirkt:
- Grete Schickedanz (1911–1994) und Gustav Schickedanz (1895–1977) starteten nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau des Quelle Versandhauses mit einem Verkaufsladen im Eisenhüttlein in ihrem Wohnort Hersbruck. Noch heute gibt es das Kaufhaus Schickedanz, welches als einziges des Unternehmens noch an seine Gründer erinnert. 2005 wurde die Volksschule Hersbruck, die auch von der Tochter, Madeleine Schickedanz, besucht wurde, nach Grete Schickedanz benannt.
- The Robocop Kraus, fünfköpfige Post-Punk-Band (gegr. 1998)
Wirtschaft
Hersbruck ist eines von sechs Gebieten in Deutschland, in denen Hopfen angebaut wird. Außerdem industrielle Produktion von Haushaltsgeräten, Herrenanzügen, Messwerkzeugen und Folienverpackungen.
Schulen und Bildungseinrichtungen
- Das Hersbrucker Gymnasium ist nach dem Kartografen Paul Pfinzing benannt.
- Die Johannes-Scharrer-Realschule ist nach dem späteren Nürnberger Bürgermeister und Direktor der Ludwigseisenbahn benannt.
- Grete-Schickedanz-Volksschule (siehe Erläuterungen oben unter Persönlichkeiten)
- Bildungszentrum der AOK in dem regelmäßig die „Hersbrucker Gespräche“ stattfinden.
Träger des goldenen Ehrenrings der Stadt Hersbruck
- Altbürgermeister Hans Endres (*1919, †1994) (1. Bürgermeister der Stadt Hersbruck von 1968 bis 1986)
- Albert Höpfl (Mitglied des Stadtrates von 1972 bis 1996, 2. Bürgermeister von 1978 bis 1996).
Literatur
- Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V. (Hg.): Sklavenarbeiter für den Endsieg: KZ Hersbruck und das Rüstungsprojekt Dogger, Eigenverlag, Hersbruck, 2003 ISBN 3-00-011024-0