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Hersbruck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Hersbruck Deutschlandkarte, Position von Hersbruck hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 338 m ü. NN
Fläche: 22,91 km²
Einwohner: 12.426 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 542 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91217
Vorwahl: 09151
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindekennzahl: 09 5 74 132
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Anschrift der
Stadtverwaltung:
Unterer Markt 1
91217 Hersbruck
Website: www.hersbruck.de
Politik
1. Bürgermeister: Wolfgang Plattmeier (SPD)

Hersbruck (fränk.: „Härschbrugg“) ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und Teil der Metropolregion Nürnberg.

Geschichte

Hersbruck wurde 976 erstmals urkundlich erwähnt, als an der Stelle einer Brücke eine Burg errichtet wurde. Der Name der Stadt leitet sich vermutlich von Haderihesprucga, die Brücke des Haderich, ab.

Die Stadt lag im Mittelalter an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. 1297 wurden Hersbruck die Stadtrechte verliehen. Im Spätmittelalter gehörte Hersbrucl zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Bayern-Landshut und fiel 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg an das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg und kam 1806 an wiederum an Bayern.

Während des Nationalsozialismus war in Hersbruck ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Das Lager befand sich zwischen der heutigen Amberger Straße und der Pegnitz. Etwa 4.000 Häftlinge starben unter anderem bei den Bauarbeiten am Doggerstollen, für einen Rüstungsbetrieb in der Houbirg, der nicht mehr fertig gestellt wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Hersbruck zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ein DP-Lager für lettische Displaced Persons angelegt. Das Lager wurde von der UNRRA (ab 1947 IRO) betreut.

Hersbruck war bis zur Gebietsreform 1972 Landkreissitz und beherbergt daher heute noch Amtsgericht, Finanzamt, Forstamt sowie Vermessungsamt.

Stadtteile

  • Altensittenbach war bis 1972 eine selbständige Gemeinde. Der Ort liegt an der Mündung des Sittenbachs in die Pegnitz.
Datei:01.08.2005.jpg
Blick vom Michelsberg (2005)
  • Kühnhofen
  • Ellenbach
  • Weiher
  • Leutenbach
  • Großviehberg

Sehenswürdigkeiten

Amtsgericht Hersbruck
  • Stadtkirche St. Maria: gotischer Chor aus dem späten 14. Jahrhundert, barockes Langhaus aus dem 18. Jahrhundert. Bedeutender spätgotischer Schreinaltar St. Maria und die vier Kirchenväter (um 1480).
  • Spitalkirche St. Elisabeth (15. Jh.), neben dem Spitaltor und dem Bürgerspital St. Elisabeth (um 1400 von Johann Polster gestiftet)
  • Schloss Hersbruck: bereits vor dem Jahr 1000 errichtet, 1517 Neubau durch die Reichsstadt Nürnberg, zwischen 1616 und 1622 durch Türme und Seitenflügel erweitert.
  • Deutsches Hirtenmuseum: einziges Spezialmuseum zum Hirtenwesen in Deutschland.
  • Rathaus: erstmals 1419 urkundlich erwähnt, liegt es als Mittelpunkt des historischen Stadtkerns zwischen dem Oberen und dem Unteren Markt. 1504 teilweise abgebrannt, musste es 1819 wegen Baufälligkeit eingerissen werden. Zwölf Jahre später erst stand der Neubau. Ein neuer Rathaussaal wurde 1937 geschaffen, die nördliche Außenseite des Turmes wurde mit umstrittenen Fresken verziert, die der aus Hörlbach bei Ellingen stammende Maler Eitel Klein angefertigt hatte. Am 19. April 1945, drei Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner, brannte das Rathaus aus ungeklärten Gründen bis auf die Außenmauern nieder. 1948 fand das Richtfest für den Neubau und 1951 für den wieder errichteten Turm statt. Zum Jahreswechsel 1951 / 1952 klangen erstmals wieder die Rathausglocken. Das Wappenrelief über dem Eingang schuf der Hersbrucker Steinmetz Ernst Kraut. 2002 fand eine umfassende Renovierung statt.

Politik

  • 1. Bürgermeister: Wolfgang Plattmeier (SPD, seit 1986, Wahl Frühjahr 2010), Stellvertreterin: Brigitta Stöber (SPD, seit 2005)
  • Stadtrat (2002-2008): Insgesamt 24 Sitze
    • CSU 10 Sitze (Sprecher: Peter Matzner)
    • SPD 8 Sitze (Sprecher: Guido Schmidt)
    • Freier Rathausblock (FRB) 4 Sitze (Sprecher: Robert Ilg)
    • Bündnis 90/Die Grünen - ÖDP 2 Sitze (Sprecher: Dieter Kuhn)
  • Ausschüsse: Hauptverwaltungsausschuss, Bauausschuss, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, Kulturausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss (nicht ständig)

Verkehr

Partnerstädte und Städtefreundschaften

Partnerstadt:

Nach Lossiemouth ist auch eine Brücke in Hersbruck benannt.

Städtefreundschaften:

Sehenswürdigkeiten

  • Stadtkirche St. Maria: gotischer Chor aus dem späten 14. Jahrhundert, barockes Langhaus aus dem 18. Jahrhundert. Bedeutender spätgotischer Schreinaltar St. Maria und die vier Kirchenväter (um 1480).
  • Spitalkirche St. Elisabeth (15. Jh.), neben dem Spitaltor und dem Bürgerspital St. Elisabeth (um 1400 von Johann Polster gestiftet)
  • Schloss Hersbruck: bereits vor dem Jahr 1000 errichtet, 1517 Neubau durch die Reichsstadt Nürnberg, zwischen 1616 und 1622 durch Türme und Seitenflügel erweitert.
  • Deutsches Hirtenmuseum: einziges Spezialmuseum zum Hirtenwesen in Deutschland.
  • Rathaus: erstmals 1419 urkundlich erwähnt, liegt es als Mittelpunkt des historischen Stadtkerns zwischen dem Oberen und dem Unteren Markt. 1504 teilweise abgebrannt, musste es 1819 wegen Baufälligkeit eingerissen werden. Zwölf Jahre später erst stand der Neubau. Ein neuer Rathaussaal wurde 1937 geschaffen, die nördliche Außenseite des Turmes wurde mit umstrittenen Fresken verziert, die der aus Hörlbach bei Ellingen stammende Maler Eitel Klein angefertigt hatte. Am 19. April 1945, drei Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner, brannte das Rathaus aus ungeklärten Gründen bis auf die Außenmauern nieder. 1948 fand das Richtfest für den Neubau und 1951 für den wieder errichteten Turm statt. Zum Jahreswechsel 1951 / 1952 klangen erstmals wieder die Rathausglocken. Das Wappenrelief über dem Eingang schuf der Hersbrucker Steinmetz Ernst Kraut. 2002 fand eine umfassende Renovierung statt.

Kultur

Blick auf die Altstadt von Hersbruck (2001)

Das Hersbrucker Altstadtfest findet immer am 1. Wochenende im August statt. Es wurde 1976 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Hersbruck ins Leben gerufen. Mehrere Musikgruppen unterschiedlichster Richtungen treten gleichzeitig an mehreren Stellen in der Altstadt auf. Zur den Veranstaltungen kommen jährlich mehr als 10.000 Gäste.

Weit bekannt ist auch das Hersbrucker Eselrennen. Der bekannteste Wettkampf dieser Art in Deutschland findet gleichzeitig zum Altstadtfest am 1. Sonntag im August auf der Anlage des 1. FC Hersbruck statt. Dabei versuchen die Eselführer vor 4.000 Zuschauern ihren Esel als ersten über die Ziellinie zu bringen.

Das Internationale Gitarrenfestival Hersbruck findet seit dem Jahre 2000 jährlich im August statt. Bekannte Virtuosen bieten Workshops und Kurse an und treten bei öffentlichen Konzerten auf.

Sowohl Kultur, als auch Wirtschaft, ist das Hersbrucker Unternehmen Bürgerbräu Hersbruck Deinlein & Co. KG. Die Brauerei stellt das Hersbrucker Bier her, dass auch in den umliegenden Gemeinden sehr beliebt ist.

CittaSlow

Hersbruck ist die erste von inzwischen drei deutschen CittaSlow. Die CittaSlow-Bewegung ist eine aus der Slowfood-Bewegung hervorgegangene „Vereinigung lebenswerter Städte“. Diese Vereinigung von (in der Mehrzahl italienischen) Kleinstädten bemüht sich um die Umsetzung der Prinzipien von Slowfood über den kulinarischen Aspekt hinaus in der Stadtplanung, der Umweltpolitik und der Förderung regionaler Traditionen und Spezialitäten. Das „SlowCitta“ steht nicht für „langsame Stadt“, sondern soll den Kontrast zum FastFood herausheben, und somit das Ziel der Slowfood-Bewegung - die Menschen wieder zu einem bewussteren und geschmackvollerem Essen zu führen - verdeutlichen.

Freizeit und Sport

2004 wurde die Frankenalbtherme Hersbruck eröffnet. Sie bietet neben einem Thermal- und einem Spaßbadebereich mit einer 82 Meter langen Rutsche und einem Beach Volleyballfeld auch einen großen Saunabereich inkl. mehrerer Außensaunen.

Der 1. FC Hersbruck spielt in der Bezirksliga Mittelfranken Nord. Neben der Fußballabteilung des 1. FC Hersbrucks, bietet der Verein auch eine Tennis-, Handball- und Kegelabteilung.

Persönlichkeiten

nicht in Hersbruck geboren, aber dort gewirkt:

Wirtschaft

Hersbruck ist eines von sechs Gebieten in Deutschland, in denen Hopfen angebaut wird. Außerdem industrielle Produktion von Haushaltsgeräten, Herrenanzügen, Messwerkzeugen und Folienverpackungen.

Schulen und Bildungseinrichtungen

  • Das Hersbrucker Gymnasium ist nach dem Kartografen Paul Pfinzing benannt.
  • Die Johannes-Scharrer-Realschule ist nach dem späteren Nürnberger Bürgermeister und Direktor der Ludwigseisenbahn benannt.
  • Grete-Schickedanz-Volksschule (siehe Erläuterungen oben unter Persönlichkeiten)
  • Bildungszentrum der AOK in dem regelmäßig die „Hersbrucker Gespräche“ stattfinden.

Träger des goldenen Ehrenrings der Stadt Hersbruck

  • Altbürgermeister Hans Endres (*1919, †1994) (1. Bürgermeister der Stadt Hersbruck von 1968 bis 1986)
  • Albert Höpfl (Mitglied des Stadtrates von 1972 bis 1996, 2. Bürgermeister von 1978 bis 1996).

Literatur

  • Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V. (Hg.): Sklavenarbeiter für den Endsieg: KZ Hersbruck und das Rüstungsprojekt Dogger, Eigenverlag, Hersbruck, 2003 ISBN 3-00-011024-0