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Justine Henin

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Justine Henin-Hardenne anhören/? (* 1. Juni 1982 in Lüttich, Belgien) ist eine Tennisspielerin. Aus dem wallonischen Teil des Landes stammend, ist ihre Muttersprache französisch. Bis zu ihrer Hochzeit am 16. November 2002 mit Pierre-Yves Hardenne war sie unter ihrem Mädchennamen Justine Henin bekannt. Mittlerweile lebt sie in Monte Carlo, Monaco. Ihre größten sportlichen Erfolge sind der Gewinn von fünf Grand-Slam-Titeln im Einzel sowie der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Athen. Sie stand mehrere Monate an der Spitze der WTA-Weltrangliste und wurde 2003 zur besten Spielerin des Jahres gewählt. Auch abseits des Tennisplatzes sorgt die 1,66 m große Belgierin für positive Schlagzeilen, im Dezember 2003 gründete sie eine Stiftung zugunsten krebskranker Kinder, Les 20 Coeurs de Justine. Im Alter von 12 Jahren verlor sie ihre Mutter, die an dieser Krankheit starb.

Auf dem Tennisplatz begegnet sie ihren oftmals größer gewachsenen und physisch stärkeren Gegnerinnen mit einem sehr variablen und konzentrierten Spiel. Mit druckvollen Grundschlägen kann sie das Spiel bestimmen, dank ihrer exzellenten Beinarbeit zählt sie aber auch zu den besten Defensiv-Spielerinnen auf der Tour. Bekannt ist Henin-Hardenne vor allem für die einhändig gespielte Rückhand, von den Zuschauern gleichermaßen bewundert wie von ihren Kontrahentinnen gefürchtet. Wenngleich sie auch durchaus über gute Volleys verfügt, unterstreichen die teilweise überhastet wirkenden Netzangriffe, dass sich die Belgierin an der Grundlinie wohler fühlt. Elemente wie der Slice, extreme Winkel oder gefühlvolle Stopbälle ergänzen ihr umfangreiches Schlagrepertoire. Probleme bereitete ihr in den vergangenen Jahren am ehesten der Aufschlag, den sie jedoch verbesserte und der trotz ihrer geringen Körpergröße hohe Geschwindigkeiten erreicht.

Steckbrief Justine Henin-Hardenne
Land Belgien
Geburtsdatum 1. Juni 1982
Größe 166 cm
Gewicht 57 kg
Spielhand Rechts  (Rückh. einhändig) 
Profi seit 1. Januar 1999
Trainer Carlos Rodriguez
Einzeltitel 28
Karriere-Preisgeld 12.573.319 $
Aktuelles Ranking 3  (WTA-Weltrangliste)
Höchstes Ranking 1  (20. Oktober 2003)
Grand Slam-Titel (5)
Australian Open 2004
French Open 2003, 2005, 2006
Wimbledon
US Open 2003


Profi-Karriere

Die Anfänge (1996–2000)

Die ersten Schritte auf internationaler Bühne machte Justine Henin Ende 1996 bei einem ITF-Turnier auf Mallorca. Im folgenden Jahr gewann sie bereits zwei ITF-Veranstaltungen und wurde zudem im Alter von 15 Jahren jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. 1998 kam sie zu drei weiteren Erfolgen auf der ITF-Tour und wurde auch erstmals in der Weltrangliste geführt, zum Jahresende rangierte sie auf Position 226. Ihre Profi-Karriere begann schließlich 1999 und als fünfte Spielerin überhaupt gewann sie im Mai in Antwerpen auch gleich das erste WTA-Turnier, das sie bestritt. Die erste Grand Slam-Teilnahme endete bei den French Open nach der erfolgreich absolvierten Qualifikation in der zweiten Runde, in der sie Lindsay Davenport erst nach drei Sätzen unterlag. Aufgrund von Verletzungsproblemen konnte sie 2000 nicht die komplette Saison bestreiten und blieb ohne Turniererfolg auf der WTA-Tour. Ihr bestes Resultat erzielte sie bei den US Open, wo sie im Achtelfinale erneut gegen Davenport das Nachsehen hatte.

Die Jahre 2001 und 2002

Mit zwei Turniersiegen in Australien startete die Belgierin in die Saison 2001, in der sie den Sprung in die erweiterte Weltspitze schaffen sollte. Nach den French Open, wo sie gegen Kim Clijsters den Finaleinzug verspielte, wurde sie erstmals in den Top 10 der Weltrangliste geführt und sorgte anschließend auf Rasen für Furore. Mit dem Erfolg vom Vorbereitungsturnier in s'Hertogenbosch im Gepäck kämpfte sich Justine in Wimbledon in ihr erstes Grand Slam-Endspiel und schaltete dabei im Halbfinale mit Jennifer Capriati die amtierende Australian und French Open-Siegerin aus. Zum Titelgewinn reichte es nicht, gegen Venus Williams verlor sie in drei Sätzen. Ebenfalls gegen Williams musste Henin im Frühjahr 2002 drei weitere Finalniederlagen einstecken, bevor sie schließlich in Berlin ihren ersten großen Turniersieg verbuchen konnte. Ihre Endspielgegnerin Serena Williams revanchierte sich eine Woche später im Finale von Rom für die Dreisatz-Niederlage. Als Mitfavoritin scheiterte sie bei den French Open grippegeschwächt in der ersten Runde, in Wimbledon unterlag sie im Halbfinale einmal mehr Venus Williams. Zusätzlich zu den beiden einzigen Doppeltiteln ihrer Laufbahn gewann sie im Herbst noch das Hallenturnier von Linz.

Das Jahr 2003

2003 gelang der kleinen Belgierin dann endgültig der große Durchbruch. Nach Erfolgen in Dubai und Charleston und der erfolgreichen Titelverteidigung in Berlin gewann sie im Stade Roland Garros bei den French Open ihren ersten Grand Slam-Titel. Nachdem sie im Halbfinale den Siegeszug von Serena Williams gestoppt hatte, die die letzten vier Grand Slam-Turniere in Folge für sich entschieden hatte, bezwang sie im Finale ihre Landsfrau Kim Clijsters klar in zwei Sätzen. Von der Halbfinal-Niederlage gegen Serena Williams in Wimbledon wurde sie nur kurzzeitig gebremst, ihren nächsten Erfolgen in San Diego und Toronto ließ sie schließlich den Triumph bei den US Open folgen. Weniger als 24 Stunden nach dem dreistündigen Halbfinal-Klassiker gegen Jennifer Capriati, in dessen Endphase sie unter Krämpfen litt, besiegte sie im Endspiel wiederum Kim Clijsters in zwei Sätzen. Mit dem Turniersieg in Zürich wurde Justine Henin-Hardenne im Oktober die 13. Spielerin an der Spitze der Weltrangliste, zunächst für eine Woche. Mit dem Erreichen des Halbfinals bei den WTA-Championships in Los Angeles gelang ihr dann zum Saisonende erneut der Sprung auf Position eins.

Das Jahr 2004

Auch die ersten Monate des Jahres 2004 verliefen noch sehr erfolgreich. Nach dem Sieg beim Vorbereitungsturnier von Sydney gewann sie die Australian Open in der dritten Auflage des rein belgischen Endspiels gegen Kim Clijsters, diesmal deutlich umkämpfter in drei Durchgängen. Nach ihrem zweiten Erfolg in Dubai siegte sie auch in Indian Wells und stellte mit 7626 Zählern in der Weltrangliste einen neuen Punkterekord auf. Das Pfeiffersche Drüsenfieber zwang sie allerdings kurze Zeit später zu einer mehrwöchigen Turnierpause, der Versuch der Titelverteidigung bei den French Open endete schon in Runde zwei. Es folgte wieder eine längere Auszeit, ehe sie bei den Olympischen Spielen von Athen einen weiteren Comeback-Versuch unternahm und im Finale gegen Amelie Mauresmo die einzige Goldmedaille für Belgien gewann. Nach wie vor nicht vollständig genesen schied sie bei den US Open im Achtelfinale gegen Nadia Petrova aus und verlor dadurch auch nach 44 Wochen die Führung in der Weltrangliste. Sie entschied sich schließlich dafür, die Saison vorzeitig zu beenden.

Justine Henin-Hardenne

Das Jahr 2005

Zu Beginn des Jahres musste Henin-Hardenne einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen, noch in der Vorbereitung erlitt sie eine Knieverletzung und musste zwei weitere Monate pausieren, ehe sie nach insgesamt einem halben Jahr Auszeit in Miami auf die Tour zurückkehrte. Es wurde vor allem wegen der folgenden Sandplatzsaison ein beeindruckendes Comeback, trotz der langen Pause gewann die Wallonin Titel in Charleston, Warschau und zum dritten Mal in Berlin. Bei den French Open hatte sie in den ersten Runden große Probleme und musste im Achtelfinale gegen Svetlana Kuznetsova sogar Matchbälle abwehren, danach stürmte sie unaufhaltsam zum zweiten Triumph in Paris und ließ Mary Pierce im Finale beim 24. Sieg in Serie nicht den Hauch einer Chance. Wegen muskulärer Probleme im rechten Oberschenkel musste sie auf ein Vorbereitungsturnier auf Rasen verzichten und scheiterte auch deshalb in Wimbledon schon in der ersten Runde. Nach einer mehrwöchigen Pause spielte sie in Toronto (Finalniederlage gegen Kim Clijsters) und bei den US Open, dort revanchierte sich Mary Pierce im Achtelfinale für die Niederlage im French Open-Endspiel. Immer noch angeschlagen scheiterte Justine in Filderstadt im Auftaktmatch und beendete daraufhin wie schon im Vorjahr frühzeitig die Saison.

Das Jahr 2006

Justine startete glänzend in die Saison, sie gewann in Sydney und kämpfte sich ins Endspiel der Australian Open, das sie aber gegen Amelie Mauresmo wegen heftiger Magenkrämpfe aufgab. Mit dem dritten Sieg in Dubai meldete sie sich zunächst erfolgreich zurück, bevor es etwas wechselhafter weiterging: in Indian Wells und Charleston scheiterte sie im Halbfinale, dazwischen verlor sie in Miami sogar ihr Auftaktmatch. Gegen Nadia Petrova verpasste Henin-Hardenne knapp den vierten Titelgewinn in Berlin, den dritten Triumph bei den French Open ließ sie sich hingegen auch von Finalgegnerin Svetlana Kuznetsova nicht nehmen und wiederholte ohne Satzverlust den Vorjahreserfolg. Ihr Siegeszug setzte sich über Eastbourne, wo sie gegen Anastasia Myskina den zweiten Turniersieg auf Rasen feierte, bis ins Endspiel von Wimbledon fort, wo er schließlich von Amelie Mauresmo gestoppt wurde. Wegen einer Knieverletzung konnte Justine nicht wie vorgesehen in San Diego und Montreal antreten, sie kehrte stattdessen nach sechswöchiger Pause in New Haven mit dem fünften Saisonerfolg zurück. Bei den US Open erreichte sie trotz Rückenproblemen zum zweiten Mal das Finale, musste sich dort aber Maria Sharapova geschlagen geben. Wegen einer eine Woche später im Fed Cup-Finale erlittenen Knieverletzung musste Henin-Hardenne erneut pausieren und lange um ihre Teilnahme an den WTA Tour-Championships in Madrid bangen.

Aktuelles Geschehen

Nächstes Turnier

Sony Ericsson Championships in Madrid

  • Termin: 7. bis 12. November 2006
  • Belag: Hartplatz (Halle)
  • Preisgeld: 3.000.000 $
  • Titelverteidigerin: Amelie Mauresmo (5:7 7:6 6:4 gegen Mary Pierce)
  • Internet: www.sonyericsson-championships.com

Wenige Tage vor Beginn der WTA Tour-Championships hat Justine über ihre offizielle Homepage ihre Teilnahme am letzten großen Event bestätigt. Neben ihr sind auch Amelie Mauresmo, Maria Sharapova, Svetlana Kuznetsova, Nadia Petrova, Elena Dementieva, Martina Hingis sowie Kim Clijsters für den Aufgalopp der besten acht Spielerinnen der Saison qualifiziert. Das Turnier beginnt am kommenden Dienstag mit den Gruppenspielen, die bis einschließlich Freitag andauern. Pro Tag sind drei Matches angesetzt, Spielbeginn des ersten Matches ist um 18 Uhr MESZ. Die zweite Partie des Tages beginnt jeweils nicht vor 20 Uhr, das dritte Match folgt dann unmittelbar. Die Halbfinals beginnen Samstag um 14 bzw. 16 Uhr, das Finale am Sonntag steigt um 16 Uhr.

Runde Gegnerin Ergebnis
1. Gruppenspiel steht noch nicht fest 7. oder 8.11.
2. Gruppenspiel steht noch nicht fest 8. oder 9.11.
3. Gruppenspiel steht noch nicht fest 9. oder 10.11.

Titel und Finalteilnahmen

Grand Slam

Grand Slam (5)
  French Open 2003
Kim Clijsters (BEL)
6:0 6:4
  US Open 2003
Kim Clijsters (BEL)
7:5 6:1
  Australian Open 2004
Kim Clijsters (BEL)
6:3 4:6 6:3
  French Open 2005
Mary Pierce (FRA)
6:1 6:1
  French Open 2006
Svetlana Kuznetsova (RUS)
6:4 6:4
   

WTA-Tour

WTA-Tour (22)
  Antwerpen 1999
Sarah Pitkowski (FRA)
6:1 6:2
  Gold Coast 2001
Silvia Farina-Elia (ITA)
7:6 6:4
  Canberra 2001
Sandrine Testud (FRA)
6:2 6:2
  s'Hertogenbosch 2001
Kim Clijsters (BEL)
6:4 3:6 6:3
  Berlin 2002
Serena Williams (USA)
6:2 1:6 7:6
  Linz 2002
Alexandra Stevenson (USA)
6:3 6:0
  Dubai 2003
Monica Seles (USA)
4:6 7:6 7:5
  Charleston 2003
Serena Williams (USA)
6:3 6:4
  Berlin 2003
Kim Clijsters (BEL)
6:4 4:6 7:5
  San Diego 2003
Kim Clijsters (BEL)
3:6 6:2 6:3
  Toronto 2003
Lina Krasnoroutskaya (RUS)
6:1 6:0
  Zürich 2003
Jelena Dokic (SCG)
6:0 6:4
  Sydney 2004
Amelie Mauresmo (FRA)
6:4 6:4
  Dubai 2004
Svetlana Kuznetsova (RUS)
6:3 7:6
  Indian Wells 2004
Lindsay Davenport (USA)
6:1 6:4
  Charleston 2005
Elena Dementieva (RUS)
7:5 6:4
  Warschau 2005
Svetlana Kuznetsova (RUS)
3:6 6:2 7:5
  Berlin 2005
Nadia Petrova (RUS)
6:3 4:6 6:3
  Sydney 2006
Francesca Schiavone (ITA)
4:6 7:5 7:5
  Dubai 2006
Maria Sharapova (RUS)
7:5 6:2
  Eastbourne 2006
Anastasia Myskina (RUS)
4:6 6:1 7:6
  New Haven 2006
Lindsay Davenport (USA)
6:0 1:0 (Aufgabe)
       

Fed Cup / Olympia

Fed Cup (1) / Olympia (1)
  Fed Cup 2001
Belgien - Russland
2:1
  Olympische Spiele 2004
Amelie Mauresmo (FRA)
6:3 6:3
   

Doppel

Doppel (2)
  Gold Coast 2002
Partnerin: Meghann Shaughnessy (USA)
Asa Svensson (SWE) / Miriam Oremans (NED)
6:1 7:6
  Zürich 2002
Partnerin: Elena Bovina (RUS)
Jelena Dokic (SCG) / Nadia Petrova (RUS)
6:2 7:6

Finalteilnahmen

Finalteilnahmen (14)
Grand Slam (4) Wimbledon 2001 Venus Williams (USA) 1:6 6:3 0:6
Australian Open 2006 Amelie Mauresmo (FRA) 1:6 0:2 (Aufgabe)
Wimbledon 2006 Amelie Mauresmo (FRA) 6:2 3:6 4:6
US Open 2006 Maria Sharapova (RUS) 4:6 4:6
WTA-Tour (11) Hawaii 2001 Sandrine Testud (FRA) 3:6 0:2 (Aufgabe)
Filderstadt 2001 Lindsay Davenport (USA) 5:7 4:6
Gold Coast 2002 Venus Williams (USA) 5:7 2:6
Antwerpen 2002 Venus Williams (USA) 3:6 7:5 3:6
Amelia Island 2002 Venus Williams (USA) 6:2 5:7 6:7
Rom 2002 Serena Williams (USA) 6:7 4:6
s'Hertogenbosch 2003 Kim Clijsters (BEL) 7:6 0:3 (Aufgabe)
Leipzig 2003 Anastasia Myskina (RUS) 6:3 3:6 3:6
Filderstadt 2003 Kim Clijsters (BEL) 7:5 4:6 2:6
Toronto 2005 Kim Clijsters (BEL) 5:7 1:6
Berlin 2006 Nadia Petrova (RUS) 6:4 4:6 5:7

Statistik - Einzel

Grand Slam

Grand Slam 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Match-Bilanz
Australian Open F S HF VF AF 2R 26 - 5
French Open S S 2R S 1R HF 2R 1) 31 - 4
Wimbledon F 1R HF HF F 1R 22 - 6
US Open F AF AF S AF AF AF 1R 28 - 7
Match-Bilanz 25 - 3 10 - 2 11 - 2 24 - 2 12 - 4 17 - 4 4 - 3 4 - 2 107 - 22

Tourdaten

Tourdaten 2) 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Gesamt
Turniere 12 9 9 18 23 21 13 7 112
Siege 5 4 5 8 2 3 0 1 28
Finalteilnahmen 9 5 5 11 6 6 0 1 43
WTA-Ranking 3) (3) 6 8 1 5 7 48 69

Matchbilanz

Matchbilanz 2) 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Gesamt
Hartplatz 28 - 4 10 - 4 31 - 2 42 - 7 23 - 14 31 - 10 23 - 8 2 - 2 190 - 51
Sandplatz 14 - 2 24 - 0 4 - 2 19 - 1 14 - 4 14 - 4 3 - 2 9 - 2 101 - 17
Rasen 10 - 1 0 - 1 8 - 2 7 - 2 10 - 1 1 - 2 36 - 9
Teppich   3 - 1 6 - 1 1 - 3 1 - 1 3 - 2 14 - 8
Gesamt 52 - 7 34 - 5 35 - 4 72 - 11 50 - 21 56 - 18 28 - 13 14 - 6 341 - 85

1) French Open 1999 gehen aufgrund dreier Siege in der Qualifikation mit 4-1 in die Match-Bilanz ein
2) Statistik für Grand Slams und Turniere der WTA-Tour
3) Jeweilige Platzierung am Ende des Jahres, aktuelle Platzierung in Klammern

(Stand: 30. Oktober 2006)

Ranking

Ergänzung: Informationen zum Ranking-System und der Punkteverteilung

Die folgende Aufstellung bietet eine Aufschlüsselung von Justines Ranglisten-Punkten nach Turnieren. Die jeweiligen Punktzahlen hängen von der Turnierkategorie, dem Preisgeld der Veranstaltung sowie der erreichten Runde ab. Das Datum gibt an, an welchem Tag die Punkte zur Weltrangliste hinzugefügt wurden.

Datum Turnier Kategorie Ergebnis Punkte
16.01.2006 Sydney Tier II Sieg 195
30.01.2006 Australian Open Grand Slam Finale 492
27.02.2006 Dubai Tier II Sieg 220
20.03.2006 Indian Wells Tier I Halbfinale 146
03.04.2006 Miami Tier I 2. Runde 1
17.04.2006 Charleston Tier I Halbfinale 135
15.05.2006 Berlin Tier I Finale 210
12.06.2006 French Open Grand Slam Sieg 700
26.06.2006 Eastbourne Tier II Sieg 195
10.07.2006 Wimbledon Grand Slam Finale 492
28.08.2006 New Haven Tier II Sieg 195
11.09.2006 US Open Grand Slam Finale 492
WTA Tour Ranking (alle Ergebnisse) 3. Platz 3473
Race to the Championships (nur Kalenderjahr) 1. Platz 3473

Da Justine in Miami nach einem Freilos für die erste Runde ihr Auftaktmatch verlor, erhielt sie nur die Minimalpunktzahl für dieses Turnier.

Justine für Belgien

Nicht nur bei den Olympischen Spielen von Athen vertrat Justine die Farben Belgiens, auch im Fed Cup kam sie mehrfach für ihr Land zum Einsatz. Insgesamt nahm sie bislang an elf Länderduellen teil und verlor dabei nur ein einziges von 16 Matches im Einzel. Bereits 1999 gab sie ihr Debüt gegen die Niederlande und steuerte gleich zwei Punkte zum klaren Sieg ihrer Mannschaft bei. 2001 erreichte das belgische Team nach Erfolgen in der Vorrunde gegen Deutschland, Australien und Spanien das Finale gegen Russland in Madrid, wo Justine Henin und Kim Clijsters mit Siegen gegen Nadia Petrova bzw. Elena Dementieva für den ersten Triumph der kleinen Tennis-Nation im Fed Cup sorgten.

Nach fast dreijähriger Abstinenz gab Henin-Hardenne 2006 in Lüttich bei der Neuauflage des Finales von 2001 ihr Comeback und gewann beim knappen Erfolg des belgischen Teams ihre Einzel gegen Nadia Petrova und Elena Dementieva. Wegen Erschöpfung verzichtete sie nach Wimbledon auf die Teilnahme am Halbfinale gegen die USA in Oostende, Belgien erreichte auch ohne sie das Finale gegen Italien. In Charleroi konnte sie acht Tage nach dem verlorenen US Open-Endspiel nicht den zweiten Fed Cup-Sieg erringen, nach Siegen im Einzel über Flavia Pennetta und Francesca Schiavone musste sie im dritten Satz des entscheidenden Doppels wegen einer Knieverletzung aufgeben.

Schon gewusst?

  • Am 20. Oktober 2003 wurde Justine als 13. Spielerin die Nr. 1 der Weltrangliste. Einen Tag nach dem Sieg im Finale von Zürich über Jelena Dokic löste sie ihre Landsfrau Kim Clijsters für eine Woche an der Spitze ab. Mit dem Erreichen des Halbfinales bei den WTA-Championships eroberte sie am 10. November die Spitzenposition ein zweites Mal. Sie überwinterte dort als achte Spielerin und wurde trotz längerer Zwangspausen im Jahr 2004 erst nach 44 Wochen am 13. September von Amelie Mauresmo verdrängt.
  • In ihrer Laufbahn errang sie 2 Titel im Doppel (beide 2002), einmal an der Seite von Meghann Shaughnessy und einmal gemeinsam mit Elena Bovina. Bei den Australian Open 2003 spielte sie wiederum mit Bovina letztmals ein Turnier im Doppel.
  • Als achte Spielerin der Tennis-Geschichte gewann Henin-Hardenne 2006 zum 3. Mal die French Open. Der Turniersieg ohne Satzverlust, was seit Arantxa Sanchez-Vicario 1994 keiner Spielerin mehr gelungen war, war zugleich auch die erste erfolgreiche Titelverteidigung im Stade Roland Garros zehn Jahre nach Steffi Graf. Ein Jahr zuvor war die Belgierin ohne eine einzige Saison-Niederlage auf Sand zum Titel gestürmt, außer ihr hatten dies nur noch Graf, Chris Evert und Monica Seles geschafft.
  • 2006 stand Justine bei allen 4 Grand Slam-Turnieren der Saison im Finale, was es im Damen-Tennis neun Jahre lang nicht mehr gegeben hatte. Nur in Paris, wo Martina Hingis 1997 nicht hatte gewinnen können, reichte es für sie auch zum Titelgewinn, anders als die Schweizerin verlor sie hingegen die drei weiteren Endspiele in Melbourne, London und New York.
  • 7 Niederlagen in Folge kassierte die Wallonin im direkten Vergleich mit Venus Williams, eine davon in ihrem bisher einzigen Wimbledon-Finale. Gegen keine andere Spielerin weist sie eine derartige Negativ-Serie auf. Nur im allerersten Duell der beiden in Berlin 2001 konnte sich Justine durchsetzen, es war zugleich ihr erster Sieg gegen eine Top-Ten-Spielerin nach zehn vergeblichen Anläufen. Das letzte Aufeinandertreffen fand 2003 im Halbfinale der Australian Open statt.
  • Vor jedem ihrer 9 Grand Slam-Endspiele erreichte Justine auch bei ihrem letzten Vorbereitungsturnier das Finale. Während sie vor dem Gewinn ihrer ersten vier großen Titel in den Jahren 2003 bis 2005 jeweils eine gelungene Generalprobe feierte, erwiesen sich Erfolge im Vorfeld sowohl davor (2001 in s'Hertogenbosch) als auch danach (2006 in Sydney, Eastbourne und New Haven) als schlechtes Omen. Nur in Berlin ging 2006 ein Finale verloren, es folgte der dritte Triumph bei den French Open.
  • Im Alter von 15 Jahren und zwei Monaten wurde Justine jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Sie siegte gegen Dominique van Roost, die zu jenem Zeitpunkt unter den besten 40 der Weltrangliste zu finden war.
  • Auf keine andere Spielerin traf sie auf der WTA-Tour häufiger als auf Kim Clijsters, schon 20x standen sich die Dauerrivalinnen gegenüber. Mit Siegen in den Halbfinals von Roland Garros, Eastbourne und Wimbledon schaffte Henin-Hardenne zuletzt in der Bilanz den Ausgleich zum 10:10. Vor allem in den wichtigen Matches ist sie die Erfolgreichere, sie gewann sechs von neun rein belgischen Endspielen zwischen beiden und fünf der sieben Aufeinandertreffen bei Grand Slam-Turnieren.
  • 2005 startete die Belgierin in Charleston eine 27 Spiele andauernde Siegesserie auf Sand, die erst ein Jahr später an gleicher Stelle im Halbfinale gegen Patty Schnyder endete. Nur Chris Evert (125 Matches!), Steffi Graf (32) sowie Martina Navratilova und Monica Seles (je 30) blieben in der Open Era auf diesem Belag länger unbesiegt.
  • Kurz vor Beginn dieser Serie hatte Justine im Viertelfinale von Miami gegen Maria Sharapova erstmals nach fast zwei Jahren wieder eine Niederlage bei einem Tier I-Event hinnehmen müssen, nachdem sie zuvor 28 Spiele lang ungeschlagen geblieben war und Turniere in Charleston, Berlin, Toronto, Zürich (alle 2003) sowie in Indian Wells (2004) gewonnen hatte.
  • Sogar 33 Matches in Folge blieb sie zwischen Ende Juli 2003 und Anfang März 2004 bei Freiluftveranstaltungen auf Hartplatz unbesiegt und gewann in dieser Zeit in San Diego, Toronto, Sydney und Dubai sowie bei den US Open und den Australian Open. In Doha stoppte Svetlana Kuznetsova im Halbfinale den Siegeszug, ihr bis heute einziger Erfolg in 13 Duellen mit Henin-Hardenne.
  • Auf Platz 69 beendete die Wallonin ihre erste Saison als Tennis-Profi, die sie auf Position 226 begonnen hatte. Rund eineinhalb Jahre später stieß sie 2001 nach dem Erreichen des Halbfinals bei den French Open in die Top 10 vor, wo sie seither abgesehen von rund vier Monaten im Frühjahr 2005 zu finden ist.
  • Als Nr. 178 der Weltrangliste bestritt sie ihr erstes Profi-Turnier 1999 in Antwerpen. Ihr erstes Match auf der Tour gewann sie mit 6:2 und 6:1 gegen Lubomira Bacheva, im Finale bezwang sie Sarah Pitkowski, damals Nr. 35 der Welt, mit dem gleichen Ergebnis.
  • 2003 wurde sie von der International Tennis Writers Association zur Spielerin des Jahres gewählt.
  • Nach dem Turniersieg in Indian Wells 2004 stand Henin-Hardenne mit 7626 Punkten an der Spitze der Weltrangliste. Dieser Rekord ist mit der Änderung des Ranking-Systems zu Beginn des Jahres 2006 unerreichbar geworden.
  • Mit dem Turniersieg in New Haven 2006 durchbrach sie als 10. Spielerin die Marke von 12.000.000 $ an gewonnenen Preisgeldern.

Literatur

Über Justine Henin-Hardenne sind bislang keine deutschsprachigen Titel erschienen.

  • Patrick Haumont: Justine Henin-Hardenne. Le bonheur au bout du court. Editions Luc Pire, Brüssel 2003, ISBN 2-87415-358-3 (Französisch)
  • Mark Ryan: Tie-Break! Justine Henin-Hardenne, tragedy & triumph. Robson Books, London 2004, ISBN 1-86105-752-0 (Englisch)

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