Rot Weiss Ahlen
Vorlage:Fußballklub Infobox Rot-Weiß Ahlen ist ein Fußball- und Sportverein aus Ahlen. Der Verein wurde am 1. Juni 1996 durch die Fusion von TuS- und Blau-Weiß Ahlen zu LR Ahlen gegründet. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 2005/2006 und dem Rückzug des Hauptsponsors erfolgte die Umbenennung in Rot-Weiß Ahlen am 31. Mai 2006.
Geschichte
Die Anfänge
Im Jahre 1911 wurde auf der Ahlener Zeche Westfalen erstmals Kohle gefördert - für den Eigenverbrauch; die erste für den Versand bestimmte Kohle verließ 1913 den Zechenbahnhof (aus: "Ahlen 1870 - 1914, Die Industrialisierung einer münsterländischen Ackerbürgerstadt", von Dr. W. Muth 1989).
Bald darauf gründeten sich im Ostenstadtteil die ersten Sportvereine, deren Mitglieder aus der Zechenbelegschaft kamen. In der Freizeit, vornehmlich am Wochenende, waren Fußballspiele ein Anziehungspunkt und boten Ablenkung vom recht harten Arbeitsalltag der Bergleute.
Sofort nach Kriegsende gab es die ersten Bemühungen, wieder einen geregelten Sportbetrieb zu schaffen.
Es war Ernst Bornemann, bekannter und erfolgreicher aktiver Sportler – Turner, Handballer und bis zur Fusion mit der Betriebs-Sportgemeinschaft der Zeche Westfalen technischer Leiter und Frauenturnwart von TuS Germania 13 Ahlen, der sofort die Initiative ergriff. Als Sport-Bearbeiter im Sportausschuss des Anti-Nazi-Komitees lud er mit Schreiben vom 18. Juli 1945 die bevollmächtigten Vertreter ehemaliger Sportvereine - die Vertreter dürfen keine Mitglieder der NSDAP, der SA oder der SS gewesen sein - ein, um mit Ihnen über die Reorganisation und Wiederbelebung des Ahlener Sportes zu beraten. Diese Vereinigung sollte den Zweck einer Zentralisation der ehemaligen bürgerlichen, christlichen und sozialistischen Sportorganisationen, die dazu beitragen sollen, die Leistungsfähigkeiten im Spiel und Sport zu heben und die antinationalistischen Interessen des Sportes zu wahren. Die eigene Existenzberechtigung der angeschlossenen Vereine sollte mit sofortiger Wirkung erlöschen. Diese Erklärung wurde von Vertretern sechs ehemaliger Vereine – u.a. DJK Ahlen, Blau-Weiß Ahlen - unterschrieben.
Eine Vereinsgründung war damals nicht so einfach, für die Gründung eines neuen Vereines wurde noch die Genehmigung der britischen Militärregierung benötigt - diese Genehmigung wurde mit Schreiben vom 9. August 1945 durch Major Moon erteilt und so wurde die Gründungsversammlung am 12. August 1945 im Hansahof abgehalten: dieses Datum gilt als Gründungsdatum des TuS - Turn- und Sportverein - Ahlen 45 e.V.
Das Gründungsprotokoll dieser denkwürdigen Veranstaltung ist in den verliegenden Unterlagen leider nicht mehr vorhanden, aber in der Ausgabe der "Neuen Westfälischen Zeitung" vom 24. August 1945 wurde berichtet:
Acht Ahlener Sportvereine schlossen sich zusammen:
Die ehemaligen acht Sportvereine Ahlens haben sich kürzlich zu einem Zentralverein "Turn- und Sportverein Ahlen e. V." zusammengeschlossen. Zum Vorsitzenden der Vereinigung wurde Ernst Bornemann einstimmig gewählt.
(aus: Der beflügelte Aal - Heimatliches aus Ahlen - Vorhelm - Dolberg, Nr. 23, Seite 100 ff mit entsprechenden Quellenangaben).
Das Großereignis dieser Zeit war das Spiel der Schalker „Knappen“ beim TuS Ahlen. Schalke 04 gewann am 14. Oktober 1945 auf der Westfalenkampfbahn in Bestbesetzung mit 7:2. In den folgenden Jahren spielte TuS Ahlen in den höchsten Amateurklassen Westfalens.
Das vereinseigende Sportplatzanlage der TuS'ler, die Glückaufkampfbahn - heute Wersestadion - wurde am 21. August 1949 eingeweiht (aus: Glückauf-Kampfbahn der Turn- und Sportvereinigung Ahlen,Festschrift zur Einweihung am 21. August 1949).
Die Krise 1992
Nach vielen Höhen und Tiefen in der Vereinsgeschichte schien 1992, mit dem drohenden Abstieg in die Kreisliga, das Ende des Traditionsvereins TuS Ahlen gekommen. Helmut Spikker, gebürtiger Ahlener und Besitzer eines örtlichen Kosmetikkonzerns, übernahm den fast bankrotten Verein. Mit Joachim Krug verpflichtete man zudem einen erfahreren Trainer, der den Verein vor dem Niedergang bewahren sollte. Mit einer beispiellosen Erfolgsserie schaffte es der Verein unter seiner neuen Führung, Präsident Helmut Spikker und Trainer Krug, viermal in Folge aufzusteigen. Die Saison 1995/96 schloß TuS-Ahlen als Meister der Oberliga Westfalen ab und stieg in die Regionalliga West/Südwest auf.
LR Ahlen und die 2. Bundesliga
Mit dem Aufstieg in die Regionalliga wurden die beiden Ahlener Traditionsvereine TuS und Blau-Weiß Ahlen vereinigt. Am 01. Juni 1996 entstand aus dieser Fusion der LR Ahlen (Leichtathletik Rasensport Ahlen e.V.) Der Name "LR" war eine Anlehnung an ein Unternehmen des Mäzens Spikkers, die LR Health & Beauty Systems GmbH, das als Hauptsponsor des Vereins fungierte. Ebenso war das Logo des Fußballvereins dem Logo der LR Health & Beauty Systems GmbH nachempfunden. Gleichzeitig wurde aus diesem Anlass die alte Glückaufkampfbahn umgebaut und modernisiert. Seit 1997 trägt sie den Namen Wersestadion.
In den folgenden vier Jahren spielte LR Ahlen recht erfolgreich in der Regionalliga. In der Saison 1999/00 belegte die Mannschaft von Trainer Jupp Tenhagen den 2. Platz und sicherte sich durch einen 2:1 Sieg im Relegationsspiel gegen den 1. FC Union Berlin den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Der Auftakt der Saison 2000/01 geriet für LR Ahlen jedoch zum Fehlstart, in dessen Folge Trainer Tenhagen entlassen wurde. Unter der Führung seines Nachfolgers Peter Neururer startete die Mannschaft eine starke Aufholjagd und verpasste den Aufstieg in die 1. Bundesliga am Ende der Saison nur knapp.
In den Folgejahren kämpfte die Ahlener Elf jedoch vermehrt gegen den Abstieg. Nach einer weiteren guten Saison 2001/02 begann der Niedergang des LR Ahlen. In den folgenden drei Jahren schaffte die Mannschaft erst am jeweils letzten Spieltag in einem Kraftakt den Klassenerhalt. Beispiellos ist auch die Trainer-Statistik des LR Ahlen in diesen Jahren. Von 2002 - 2006 wurde der Trainerstuhl sieben Mal neu besetzt. František Straka war im Oktober 2005 der bislang letzte LR - Trainer, der seinen Platz vorzeitig räumte. Sein Nachfolger Paul Linz konnte das geforderte Ziel des Klassenerhaltes nicht erfüllen. Am 32. Spieltag der Saison 2005/2006 nach einer 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth stand LR Ahlen schließlich nach sechs Jahren als Absteiger aus der 2. Liga fest, nachdem man seit dem 2. Spieltag einen Abstiegsplatz belegt hatte.
Abstieg und Neuanfang
Als Konsequenz aus dem sportlichen Debakel der Saison 2005/2006 erklärte Präsident Helmut Spikker am 09. Mai 2006 seinen Rücktritt, kündigte aber an, dem Verein zukünftig in anderer Funktion zur Verfügung stehen zu wollen. Die Firma LR International (jetzt LR Health & Beauty System), die Helmut Spikker schon Ende 2004 an eine Schweizer Firma verkaufte, zog sich ebenfalls als Hauptsponsor zurück, wodurch der Verein nicht mehr den Namen LR tragen darf. Am 12. Mai gab zudem Trainer Paul Linz bekannt, daß er den Verein verlässt, weil er für Ahlen kurzfristig keine Perspektive sieht.
Als ersten Schritt zum Neuanfang des Ahlener Fußballclubs wurde am 15. Mai Bernard Dietz als neuer Trainer vorgestellt. Der bisherige Trainer der MSV-Duisburg-Amateure erhielt einen Vertrag für zunächst zwei Jahre. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. Mai wurde zudem die Satzung geändert und der Verein zum 1. Juli in Rot-Weiß Ahlen umbenannt.
Bei den Wahlen zum neuen Aufsichtsrat am 29. Juni wurde Heinz-Jürgen Gosda, als Nachfolger Helmut Spikkers, zum Vorstandsvorsitzenden und damit zum Präsidenten des Vereins gewählt. Helmut Spikker trat, entgegen vorheriger Ankündigung, nicht mehr zur Wahl in den Aufsichtsrat an.
Nach schlechtem Start in die neue Regionalligasaison, in der die Mannschaft in 13 Spielen nur 14 Punkte erzielen konnte, erklärte Bernard Dietz am 29. Oktober 2006 nach einer 0:3 Niederlage gegen die Kickers Emden seinen Rücktritt. Seine Nachfolge trat am 30. Oktober der bisherige Co-Trainer Heiko Bonan an.
Aktueller Kader
Tor | ||
1 | ![]() |
Sebastian Völzow |
22 | ![]() |
Marcel Höttecke |
Abwehr | ||
3 | ![]() |
Stefan Fengler |
2 | ![]() |
Tim Erfen |
16 | ![]() |
Sascha Brinker |
5 | ![]() |
Julian Schmidt |
19 | ![]() |
Jan Kreuzheck |
15 | ![]() |
Marco Kaminski |
12 | ![]() |
Deniz Sahin |
4 | ![]() |
Edwin Bediako |
Mittelfeld | ||
7 | ![]() |
Musemestre Bamba |
14 | ![]() |
Bernhard Venker |
6 | ![]() |
Oliver Glöden |
10 | ![]() |
Tim Gorschlüter |
20 | ![]() |
Michael Wiemann |
24 | ![]() |
Martin Stahlberg |
23 | ![]() ![]() |
Baldo di Gregorio |
13 | ![]() |
Jens Bäumer |
17 | ![]() |
Dominik Groß |
Sturm | ||
9 | ![]() ![]() |
Denis Omerbegović |
8 | ![]() ![]() |
Daniel Thioune |
18 | ![]() |
Joseph Laumann |
21 | ![]() |
Kevin Großkreutz |
11 | ![]() |
Lars Toborg |
Trainer
Aktueller Trainerstab
Name | Funktion |
---|---|
Heiko Bonan | Chef-Trainer / Trainer der Amateure |
Trainer seit 1992
Name | Beginn | Ende |
---|---|---|
Joachim Krug | 1992 | Juni 1996 |
Wolfgang Sandhowe | Juli 1996 | August 1997 |
Klaus Berge | August 1997 | Oktober 1998 |
Franz-Josef (Jupp) Tenhagen | Oktober 1998 | September 2000 |
Peter Neururer | September 2000 | November 2001 |
Uwe Rapolder | November 2001 | November 2002 |
Uwe Fuchs (Interimstrainer) | November 2002 | Dezember 2002 |
Werner Lorant | Januar 2003 | Juni 2003 |
Stefan Kuntz | Juni 2003 | November 2003 |
Ingo Peter | November 2003 | März 2005 |
František Straka | März 2005 | Oktober 2005 |
Paul Linz | Oktober 2005 | Mai 2006 |
Bernard (Ennatz) Dietz | Juli 2006 | Oktober 2006 |
Heiko Bonan | 30.Oktober 2006 |
Platzierungen
Saison | Liga | Platzierung | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1992/93 | Bezirksliga Westfalen, Staffel 9 | 1. Platz | 126:6 | 69* |
1993/94 | Landesliga Westfalen, Staffel 5 | 1. Platz | 89:26 | 53* |
1994/95 | Verbandsliga Westfalen, Gruppe Nordost | 1. Platz | 83:11 | 52* |
1995/96 | Oberliga Westfalen | 1. Platz | 58:21 | 57 |
1996/97 | Regionalliga West | 4. Platz | 61:38 | 57 |
1997/98 | Regionalliga West | 6. Platz | 62:52 | 51 |
1998/99 | Regionalliga West | 6. Platz | 55:41 | 53 |
1999/00 | Regionalliga West | 2. Platz | 82:32 | 71 |
2000/01 | 2. Bundesliga | 6. Platz | 61:53 | 54 |
2001/02 | 2. Bundesliga | 8. Platz | 60:70 | 48 |
2002/03 | 2. Bundesliga | 12. Platz | 48:60 | 40 |
2003/04 | 2. Bundesliga | 12. Platz | 36:45 | 44 |
2004/05 | 2. Bundesliga | 13. Platz | 43:49 | 39 |
2005/06 | 2. Bundesliga | 17. Platz | 36:50 | 35 |
2006/07 | Regionalliga Nord | 14.Platz ² | 16:21 ² | 14 ² |
*In 3-Punkte-Regel umgerechnet
² Stand: 28. Oktober 2006
Bekannte ehemalige Spieler
- Ansgar Brinkmann
- Reinhold Daschner
- Chiquinho
- Vladimir Jugović
- Radosław Kałużny
- Marcel Ketelaer
- Bernd Meier
- Babacar N’Diaye
- Dirk Schuster
- Harald Spörl
- Nils-Ole Book, aktueller U20-Nationalspieler
Weblinks
- Offizielle Homepage von Rot-Weiß Ahlen
- www.RWAhlen-Forum.de :: Fanforum des Rot Weiß Ahlen
- www.RW-Fan.com :: Fanseite des Rot Weiß Ahlen
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