Raja
Raja (Sanskrit, m., राज, rāja, [ ], König, Fürst, Herrscher) ist der Titel der indischen Herrscher, die weibliche Form ist Rani. Maharaja bedeutet dementsprechend Großkönig.
Die hinduistischen Herrscher in Indien trugen im allgemeinen den Titel Raja oder Maharaja, wohingegen die islamischen Herrscher die Titel Shah, Sultan oder Großmogul verwendeten. Das Wort Raja bedeutet schlicht "Königlicher Herrscher", auch Prinzregenten wurden Raja genannt. Auch auf der zu Indonesien gehörenden, ebenfalls hinduistisch geprägten Insel Bali heißen seit Alters her die dortigen Herrscher Rajas. Die Verwendung des Wortes ist jedoch keineswegs nur religionsbezogen: der muslimische Herrscher von Perlis, einem Bundesstaat von Malaysia, nennt sich auch Raja statt Sultan, wie auch seine Kollegen der acht anderen Sultanate. Auch ein Teil der lokalen Fürsten auf den vor-spanischen Philippinen trugen den Titel Raja.
Putra-Raja = Prinz, Putri-Raja = Prinzessin
Auch eine Spielfigur im Chaturanga, dem Vorläufer des Schachs, heißt Raja.
Die weißen Rajas von Sarawak
Der Begriff Raja wurde auch in anderen Kontexten verwendet. Die englischstämmigen Brookes, die im 19. und 20. Jahrhundert an der Nordküste Borneos, im heutigen malaysischen Bundesstaat Sarawak herrschten, wurden die weißen Rajas genannt. James Brooke bereiste um 1839 als Abenteurer die Küste von Borneo und war dem Sultan von Brunei behilflich, die Unruhen der Eingeborenen-Völker an der Küste zu befrieden. Als Brooke in vielen Verhandlungen und nach großer Akzeptanz durch die Küstenbewohner Erfolg hatte, machte ihn der Sultan zu seinem Lehnsmann. Die Brookes verwalteten daraufhin den Nordteil von Borneo (mit Ausnahme von Brunei selbst) praktisch eigenständig in drei Generationen bis 1946 und wurden die weißen Rajas genannt.