Zum Inhalt springen

Kaltenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2006 um 22:21 Uhr durch Onkel Pit (Diskussion | Beiträge) (+kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kaltenstein ist ein großer Fels, der im Hoxberger Wald, nahe des Dorfes Zollstock (Stadt Lebach im Saarland), zu finden ist. Er ist im Raum Lebach – vor allem wegen der Sagen und Legenden, die über ihn erzählt werden – sehr bekannt. Um den Kaltenstein, befindet sich der Kaltensteinpfad, ein beliebter Mountainke- und Wanderweg.

Sagen und Legenden

Die Hexensage
Angeblich soll im 16. Jahrhundert der Hoxberg und vor allem der Kaltenstein ein Hexentreffpunkt gewesen sein. Der Kaltenstein soll dabei das magische Zentrum der Hexen gewesen sein. Hier haben die Hexen angebliche schauerliche Rituale veranstaltet und mit dem Teufel gebuhlt.

Die Goldschatzsage
Diese Legende besagt, dass unter dem Kaltenstein Zwerge leben, die dort einen kostbaren Goldschatz versteckt halten. Wenn an Karfreitag die Glocke der nächst gelegenen Kirche das letzte Mal schlägt, soll sich der Kaltenstein einmal um seine eigene Achse drehen. Der Weg unter den Kaltenstein sei dann frei und die Zwerge gäben den Schatz dann an den nächst Mutigsten frei. Diese Sage ist wahrscheinlich Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden und wurde zur Unterhaltung erzählt. Es handelt sich hierbei um ein authentisches Stück Volksüberlieferung.

Wirken der Nationalsozialisten

Eine weitere Sage besagt, dass der Kaltenstein eine Keltenstätte gewesen sei und hier heidnische Priester gewirkt haben sollen. Doch dies ist eine eindeutige Falschmeldung, die auf die Propaganda des Nazi-Regimes zurückzuführen ist. Denn vor dem Jahr 1935 sind nie mündliche oder schriftliche Artefakte aufgetaucht, die über eine Keltenstätte am Kaltenstein erzählen. Nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde der Keltenkult in Deutschland wieder modern und aus Propagandazwecken wurden in Lebach Berichte über einen Wotan-Kult und heidnische Priester, die am Kaltenstein einen Schatz vor christlichen Missionaren verstecken, erfunden. Viele nationalsozialistische Jugendgruppen (z.B. Hitlerjugend) und Schulklassen aus Lebach und Umgebung führten während der Zeit des NS-Regimes Wanderungen an den Stein durch, nachdem der Autor mit dem Namen Otto Schmitz eine zu den Nazis passende Geschichte über den Felsblock im Hoxberger Wald verfasste.

Christliche Spuren

Es gibt am Stein mehrere Aufmauerungen und Einbuchtungen für Kerzen und Heiligenfiguren zur Darstellung der "sieben Schmerzen Marias". Auf der Oberfläche des Steins steht ein großes Holzkreuz. Der Kaltensteinpfad, der um den Kaltenstein führt könnte früher einmal ein Kreuzweg gewesen sein.

Der Kaltensteinpfad

Der Kaltensteinpfad ist ein beliebter Mountainbike- und Wanderweg, der um den Kaltenstein führt. Der Pfad ist ca. 7-8 Kilometer lang. Der Weg besteht zum größten Teil aus Waldlehmsandboden, an manchen Strecken geht man auf Holzboden. Es gibt mehrere kleine Brücken, die über kleine Wasserläufe führen. Höhepunkte des Weges sind eine Waldhöhle, eine alte Pferdetränke und natürlich der Kaltenstein.

Siehe auch