Wertingen
Wappen | Karte |
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Lage von Wertingen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Schwaben |
Landkreis: | Dillingen a.d.Donau |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 419 m ü. NN |
Fläche: | 51,80 km² |
Einwohner: | 8.856 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 171 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 86637 |
Vorwahl: | 08272 |
Kfz-Kennzeichen: | DLG |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 73 182 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Schulstr. 12 86637 Wertingen |
Website: | Stadt Wertingen |
Politik | |
Bürgermeister: | Willy Lehmeier (FW) |
Wertingen ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Dillingen a.d.Donau und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wertingen.
Geografie
Die Stadt an der unteren Zusam, die wenige Kilometer nördlich in die Donau mündet, wird von einem langgezogenen Höhenrücken vom Donauried getrennt. Wertingen liegt im großen Naturpark Augsburg-Westliche Wälder, der von den Flüssen Donau, Lech, Wertach und Mindel begrenzt wird. Augsburg ist 28 km, Donauwörth 22 km und die Kreisstadt Dillingen a.d.Donau 14 km entfernt.
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Buttenwiesen, Kühlenthal, Biberbach, Laugna, Zusamaltheim und Binswangen.
Die Innenstadt besitzt markante Giebel aus dem 17. und 18. Jahrhundert, teilweise in Fachwerkbauweise. Der Marktplatz ist verkehrsberuhigt.
Stadtteile
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Stadtwappen
Blasonierung: Über einem Schildfuß mit dem bayerischen Wecken in von Rot und Silber gespaltenem Feld eine zweitürmige Kirche in perspektivischer Ansicht.
Die Kirche, eine Darstellung der Stadtpfarrkirche, findet sich bereits im ältesten Stadtsiegel von 1297, die bayerischen Wecken kamen 1881 zum Wittelsbacher Jubiläum hinzu.
Geschichte
Funde aus der Keltenzeit (vor etwa 2.000 Jahren) belegen die Eisenverhüttung (Raseneisenerz) in Gebiet um Wertingen. Im 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelten Alemannen die Donau-Seitentäler.
1122 taucht Wertingen erstmals urkundlich auf. Bayern-Herzog Ludwig der Strenge erbte das Wertinger Gebiet 1268. Das bayrische Lehen kam 1348 für fast 120 Jahre an die Augsburger Patrizier-Familie Langenmantel. Von 1467 bis 1700 im Besitz derer von Pappenheim, gab es in der Folgezeit Unstimmigkeiten über die Neuvergabe des Lehens. Nach den Herrschaften der Fürsten Lobkowitz und Grimberghen wurden die Lehen Wertingen und Hohenreichen ab 1768 nicht mehr vergeben, die Verwaltung oblag einem Pfleggericht. 1805 fand bei Wertingen ein Gefecht im Krieg zwischen Österreich und Napoleon statt.
Weitere Daten:
- Eröffnung der (inzwischen stillgelegten) Bahnlinie von Mertingen nach Wertingen (1905)
- Erste Stromanschlüsse in Wertingen (1912)
- Kampfhandlungen bei der Besetzung Wertingens durch die Amerikaner im April 1945
- Heimatvertriebene, meist Sudetendeutsche fanden Aufnahme in der Stadt (1946)
- Auflösung des Landkreises Wertingen und damit Verlust des Kreisstadt-Status (1972)
- Die Landwirtschaftsschule und das Landwirtschaftsamt beziehen in Wertingen neues Domizil (vormals in Lauingen (Donau), 1996)
Politik
1. Bürgermeister ist Willy Lehmeier (Freie Wähler). Er wurde 2002 Nachfolger von Dietrich Riesebeck (SPD).
Sitzverteilung im 20köpfigen Stadtrat (Stand Kommunalwahl 2002):
- CSU: 7 Sitze
- Freie Wähler der Stadt Wertingen: 3 Sitze
- SPD/Unabhängige Wähler: 3 Sitze
- Christlich-Soziale Wählergemeinschaft der Stadtteile: 2 Sitze
- Freie Wähler der Stadtteile Wertingen: 1 Sitz
- Bürgerinitiative für Wertingen & Stadtteile: 1 Sitz
- Gottmannshofer Liste: 1 Sitz
- Bündnis 90/Die GRÜNEN: 1 Sitz
- Kommunale Umweltliste Wertingen: 1 Sitz
Städtepartnerschaft
Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Fère-en-Tardenois in der Champagne.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Killerpilze, eine seit 2002 bestehende Punk-Rockband
Museen
Zeitgenössische Kunstsammlung im ehemaligen Amtsgericht
Bauwerke
- das im 14. Jahrhundert erbaute Wertinger Schloss mit dem Heimatmuseum - aus der Zeit der Langenmantel und mit Ergänzungen aus der Zeit der Pappenheimer (17. Jh.)
- die Stadtpfarrkirche St. Martin, nach Brandschatzung im Dreißigjährigen Krieg in barockem Stil mit Wessobrunner Stuck wieder aufgebaut - es ist die einzige zinnengekrönte Doppelturmkirche in Deutschland, sie prägt auch das Stadtwappen; spätgotisches Halbrelief mit der Grablegung Christi
- Bethlehemkirche, 1950 erbaut, abgerissen im Oktober 2006, Neubau erfolgt 2007
- Marienbrunnen am Marktplatz
- Chorturm-Kirche St. Margaretha im Stadtteil Bliensbach
- Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung im Stadtteil Gottmannshofen
- Schloßkapelle St. Georg im Stadtteil Hohenreichen
- Skulpturenweg an der Via Danubia im Stadtteil Gottmannshofen
Kulinarische Spezialitäten
- Schübling, eine kräftig gewürzte, angeräucherte Wurst, die roh, luftgetrocknet oder gekocht mit Sauerkraut gegessen wird und in ihrer Art nur in Wertingen und im Zusamtal hergestellt wird.
- Wertinger Bischofskuchen, vom Cafe Madlon 1910 kreiert und heute noch nach dem Originalrezept gebacken.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Wertingen hat eine Staatliche Realschule, ein Gymnasium, Grund- und Hauptschule, eine Musikschule, eine Montessori-Schule, Altenpflegeschule und Krankenschwesternschule im Kreiskrankenhaus Wertingen.
Verkehrsanbindung
Von Wertingen aus führen Verbindungsstraßen in die umliegenden Städte Dillingen a.d.Donau, Höchstädt a.d.Donau, Donauwörth sowie Augsburg. Im 20 km südlich gelegenen Zusmarshausen besteht Anschluss an die Bundesautobahn 8 (München - Stuttgart). Der Bahnhof in Meitingen befindet sich 13 km östlich in der Stadt (Bahnlinie Augsburg - Donauwörth). Der öffentliche Nahverkehr wird in Wertingen und Umgebung vom Augsburger Verkehrsverbund (AVV) abgewickelt.
Persönlichkeiten
- Hans Wertinger, genannt Schwabenmaler, aus Landshut mit Vorfahren aus Wertingen (um 1465 - 1533), Maler, Zeichner und Illuminist;
- Johann Baptist von Zenetti, (1785 - 1856), Staatsrat und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung;
- Johann Christoph von Beer, (1690 - 1760). Pfarrer von Gottmannshofen und Verfasser von bedeutenden theologischen und erzieherischen Schriften;
- Anton Rauch, (1916 - 2006), Altlandrat und Ehrenbürger.
Sonstiges
In Wertingen gibt es seit 1997 eine private Wetterstation. Seit 2003 werden hier täglich die Wetterdaten dokumentiert und für die Allgemeinheit unter www.wetterstation-wertingen.info.ms dargestellt.
Weblinks
- Naturpark Augsburg-Westliche Wälder
- Wappen von Wertingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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