Harry Fisher (Gewerkschafter)
Harry Fisher (* 12. März 1911 in New York City; gestorben am 22. März 2003) war ein US-amerikanischer Gewerkschafter, Friedensaktivist und Freiwilliger im spanischen Bürgerkrieg in der Abraham Lincoln Brigade und Soldat im II. Weltkrieg gegen das faschistische Deutschland.

Harry Fisher wurde in New York City am 12. März 1911 geboren. Nachdem sein Vater 28-jährig an Tuberkulose gestorben war, brachte seine verwitwete Mutter den jungen Harry für einige Zeit in das Hebrew National Waisenhaus, während sie Arbeit in der Textilindustrie fand und darum kämpfte, daß ihre beiden kleineren Kindern überlebten. Als junger Erwachsener arbeitete Fisher als Büroangestellter für die Henry Rose Stores, der Damenbekleidungsabteilung von Sears Roebuck. Er wurde Mitglied der Young Communist League YCL (der Jugendverband der kommunistischen Partei der USA) und auch Gewerkschaftsmitglied in der "Department Store Employees Union, Local 1250". Fisher war als Aktivist an unzähligen Streiks und politischen Demonstrationen beteiligt.
1937 verließ Harry Fisher New York und reiste nach Spanien, um sich den internationalen Brigaden anzuschließen. Er diente in Spanien von März 1937 bis September 1938. Er nahm an den meisten großen Kämpfen wie an der Jaramafront von April bis Juni 1937 teil; der Einnahme von Belchite im September 1937; später an der Teruel Offensive im Winter 1938 und an der Schlacht vom Ebro von Juli bis September 1938 teil. In Brunete diente er als Nachrichtenübermittler des Kommandeurs Oliver Law, der erste Afro-Amerikaner, der weiße Amerikaner im Kampf führte.
Im September 1938 kehrte Fisher in die Vereinigten Staaten zurück. Er heiratete 1939 Ruth Goldstein, eine Gewerkschaftsaktivistin. Zusammen hatten sie zwei Kinder. Im Zweitem Weltkrieg diente Fisher als Kuppelkanonier an Bord eines B-26 Bombers gegen das faschistische Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Fisher über 50 Jahre in der Nachrichtenabteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS. Sein erstes Buch mit dem Titel "Comrades" erschien 1998, indem er sich mit seinen Erfahrungen in Spanien auseinander setzte. Das Buch wurde auch in Deutsch und Spanisch übersetzt. Politisch war Fisher sein ganzes Leben aktiv in Märschen der Bürgerrechtsbewegung, als Gewerkschafter und als Pazifist. Selbst im hohen Alter beteiligte er sich an Antikriegsdemonstrationen. Wie auch bei der New Yorker Großdemonstration am 22. März 2003, bei der Harry Fisher eine Herzattacke erlitt und wenig später im St. Vincents Krankenhaus verstarb. Er wurde 92 Jahre alt.
Weblinks
- Abraham Lincoln Brigade Archives
- Americans in the Spanish Civil War
- Good bye, Harry! Ein Nachruf auf Harry Fisher
- Harry Fisher - A Life Well Lived
- Seite zu Ehren von Harry Fisher
- THE VETERAN: R.I.P. Harry Fisher
Bücher
- Harry Fisher: "Comrades: Tales of a Brigadista in the Spanish Civil War" (Originalausgabe), Vorwort: Pete Seeger, 203 Seiten, University of Nebraska Press, Erscheinungsdatum: 1. September 1998, ISBN: 0803220065
- Harry Fisher: "Comrades - Bericht eines US-Interbrigadisten im spanischen Bürgerkrieg" (Deutsche Ausgabe), 243 Seiten - Pahl-Rugenstein Nachfolger, Erscheinungsdatum: März 2001, ISBN:389144284X
- Harry Fisher "Camaradas, relatos de un brigadista en la guerra civil española" (Spanische Ausgabe), 313 Seiten, ISBN:84-8483-022-5