Imam
Das Wort Imam (امام) (arabisch "Vorsteher") ist
1) die Bezeichnung für den Vorbeter beim islamischen Gebet, ob er nun diese Funktion nur dafür oder amtsmäßig ausführt,
2) die Bezeichnung für den obersten religiösen Führer im Islam in der Nachfolge des Propheten Muhammad.
In der sunnitischen Doktrin wird Imam parallel zum Titel Kalif gebraucht.
Die Schiiten, besonders die auch Imamiten genannten Zwölfer-Schiiten erhöhen die Bedeutung des Imams: Sie betrachten zwölf Imame aus der Familie von Ali ibn Abi Talib als rechtmäßige Nachfolger des Propheten.
Der zwölfte Imam ist für sie der verborgene Imam. Anderen Muslimen gilt diese starke Verehrung des Imams oft als nicht orthodox. Besonders die Kharidjiten lehnen die Verehrung eines aus der Familie des Propheten Mohammeds kommenden Imams vehement ab.
Daneben wurde die Bezeichnung Imam oft auch als Ehrentitel für besonders fromme oder gelehrte Persönlichkeiten verwendet, so trug zum Beispiel der berühmte Theologe und Rechtsgelehrte Al-Dschuwayni den Beinamen Imam al-Haramayn, was soviel wie "Gemeindeoberhaupt der beiden heiligen Stätten" (Mekka und Medina) heißt.
Siehe auch: Liste islamischer Begriffe auf Arabisch
imamitisch Zwölferschiiten |
ismailitisch Siebenerschiiten |
zaiditisch Fünferschiiten | |
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1. | Ali ibn Abi Talib | ||
2. | Hasan ibn Ali | ||
3. | Husain ibn Ali | ||
4. | Ali Zain al-Abidin | ||
5. | Muhammad al-Baqir | Zaid ibn Ali | |
6. | Dschafar as-Sadiq | ||
7. | Musa al-Kazim | Ismail ibn Dschafar | |
8. | Ali ar-Rida | ||
9. | Muhammad at-Taqi | ||
10. | Ali al-Hadi | ||
11. | Hasan al-Askari | ||
12. | Muhammad al-Mahdi |