Stapelverarbeitung
Batch ist ein Ausdruck aus dem Computerbereich, der eine Art der Aufgabenbearbeitung kennzeichnet.
Ursprünglich bedeutete es, dass im Gegensatz zum Multitasking Aufgaben nicht scheinbar gleichzeitig, sondern rein sequentiell durchgeführt werden. Der Batch, also der Stapel, wird Aufgabe für Aufgabe abgearbeitet. In Großrechensystemen der Anfangszeit war die Stapelverarbeitung das Standardverfahren, bei dem die Anfragen der Benutzer eine nach der anderen abgearbeitet wurden. Ihren Namen hat die Stapelverarbeitung, weil die Eingaben als Stapel von Lochkarten in das System gegeben wurden. Heute spricht man immer noch von Batchverarbeitung und meint damit vor allem das Abarbeiten von Programmen, die keine Benutzeraktion erfordern. Man gibt einen Auftrag vor und der wird vom Computer erledigt, ohne dass der Benutzer weiter eingreifen muss.
Der Begriff wird auch im Zusammenhang mit Batchdatei, Batchfile , Batchprogrammierung, JCL verwendet.
Wörtlich übersetzt heißt Batch in diesem Zusammenhang Listenabarbeitung , Stapelbearbeitung. Das englische Wort Batch hat viele Bedeutungen. Es heißt im Deutschen -- das Bündel -- die Charge -- die Ladung -- das Fertigungslos -- die Menge -- die Partie -- der Satz -- der Schub -- die Sendung -- der Stapel -- der Stoß
Batch-Datein werden in den Betriebssystemen DOS und Unix häufig genutzt. Man spricht heute mehr von Skript-Dateien, vom Inhalt her ist es aber dasselbe. Eine Reihe von Befehlen, die die Betriebssystemfunktionen nutzen, werden in einer Datei festgehalten und nach Starten des Skripts abgearbeitet.
Auf Mainframes, die unter dem IBM Betriebssystem z/OS(vormals MVS) laufen, spricht man von Jobs. Diese Batchverarbeitungen werden normalerweise durch eine Steuerungssoftware (z.B. OPC) gesteuert, können aber auch durch einen TSO-Benutzer oder einen bereits laufenden Job oder eine Started Task ausgelöst werden.
Bei DOS/Windows haben die Batch-Dateien werden die Batchdateien üblicherweise mit dem Dateityp .BAT versehen. Unter Windows können sie durch Doppelklicken gestartet werden. Beim Macintosh wird mit AppleSkript gearbeitet. Das neueste System OS X ist eine Unix-Variante und kennt auch Batchdateien im üblichen Sinn. Bei z/OS sind Batchjobs in JCL geschrieben und normalerweise in einem Partitioned Dataset (JCL-Library) mit Recordformat FB und Recordlänge 80 abgelegt. Eine Art Unterprogramme ist durch die Verwendung von Cataloged Procedures möglich.
Die folgende Demonstration zeigt, dass man unter Dosebene sogar ohne einen Editor einfach eine Batchdatei erstellen kann: Man gibt folgenden Befehl ein:
COPY CON D.BAT Dir *.* Strg + x
So hat man einen Batchfile erstellt, der alle Dateien anzeigt, wenn man D und Return eingibt. Praktisch wird das aber nicht angewandt.
Bei Unix bezeichnet man das Erstellen von Batchdateien als Shellscripting, was genau so einfach wie bei DOS funktioniert, aber viel leistungsfähiger ist, da unter Unix mehr Betriebssystembefehle bzw. - werkzeuge zur Verfügung stehen.
Administrative Arbeiten, welche bei Unix mittels Shell Scripts durchgeführt werden, werden bei z/OS heutzutage sehr oft mit REXX Scripts unter TSO durchgeführt. Die Batchjobs werden in erster Linie für automatisierte Verarbeitungen (oft Massenverarbeitungen) eingesetzt. Das Betriebssystem enthält zur Jobsteuerung ein Job Entry Subsystem JES2 oder JES3.
Weblinks
- http://www.knowware.de/batch.htm
- http://plus.knowware.de/batch_01-14.pdf Leicht verständliche Einführung
- http://publibz.boulder.ibm.com/cgi-bin/bookmgr_OS390/BOOKS/IEA2B510/CCONTENTS?SHELF=IEA2BK32&DN=SA22-7598-01&DT=20010626133938 englischsprachiges JCL Benutzerhandbuch