Stromboli (Film)
Film | |
Titel | Stromboli |
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Originaltitel | Stromboli, terra di Dio |
Produktionsland | Italien |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahre | 1950 |
Länge | 107 Minuten |
Stab | |
Regie | Roberto Rossellini |
Drehbuch | Roberto Rossellini |
Produktion | Roberto Rossellini |
Musik | Renzo Rossellini |
Kamera | Otello Martelli |
Schnitt | Jolanda Benvenuti, Roland Gross |
Besetzung | |
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Stromboli ist ein Spielfilm des italienischen Regisseurs Roberto Rossellini aus dem Jahre 1949 mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle.
Handlung
Italien nach dem Zweiten Weltkrieg: In einem Flüchtlingslager lernt die Litauerin Karen den Soldaten Antonio kennen. Um möglichst schnell aus dem Lager zu kommen, heiratet sie den eher simplen Fischer von der Vulkaninsel Stromboli vom Fleck weg.
Sie reisen nach Stromboli. Karen ist entsetzt über die Armut und die Kargheit der Insel und möchte am liebsten sofort wieder abreisen. Hoch über der Insel droht immer der aktive Vulkan.
Schnell erregt die attraktive Frau Missgunst und Unverständnis bei den Einheimischen. Zu ihrem Erstaunen sind viele der älteren Bewohner zurückgekehrte Emigranten aus den USA und sprechen hervorragend englisch. So findet sie auch nur zu den alten Leuten einen herzlichen Kontakt. Der Pfarrer der Insel antwortet auf Karens Verzweiflung nur mit Platitüden. Ein harmloses Treffen am Strand mit dem Leuchtturmwärter wird von der Bevölkerung mit Schadenfreude beobachtet und Antonio wird darauf als „Cornuto“, als Gehörnter verspottet. Hilflos verprügelt er seine Frau. Trotzdem versucht sie, sich zu arrangieren. Mit Entsetzen wohnt sie einer blutigen Fischjagd mit Netzen bei.
Der Vulkan bricht aus und zwingt die Bevölkerung, die Nacht auf dem offenen Meer zu verbringen. Die inzwischen schwangere Karen ist nun entschlossen, zu fliehen, weil sie ihr Kind nicht auf dieser Insel zur Welt bringen möchte. Sie hat gehört, dass auf der anderen Seite der Insel jemand ein Motorboot hat und versucht, über den Berg dorthin zu gelangen, bricht aber auf dem Vulkan zusammen. Sie fleht zu Gott, ihr doch zu helfen.
Hintergrund
Ingrid Bergman hatte Ende der 1940er Jahre in den USA Rossellinis Paisa und Rom, offene Stadt (Roma, città aperta) gesehen und war dermaßen begeistert, dass sie ihm in einem Brief ihre Mitarbeit in einem Film anbot. Das war ziemlich ungewöhnlich für den damals bestbezahlten Glamourstar aus Hollywood: In einem Film mitspielen zu wollen, dessen Regisseur ohne Drehbücher und vorzugsweise mit Laiendarstellern zu arbeiten pflegte. Ingrid Bergman verfiel dem charmanten Rosselini sofort beim ersten Treffen. Die Affäre zwischen den beiden sorgte für heftige Attacken in den USA gegen die verheiratete Schauspielerin . Die gesamte Klatschpresse fiel bei den Dreharbeiten zum ersten gemeinsamen Film Stromboli auf der Insel ein. Ingrid Bergman verließ ihren Ehemann und heiratete später Rossellini. Eines ihrer Kinder ist die Schauspielerin Isabella Rossellini.
Der Film wurde von der Kritik heftig verrissen und war insgesamt nicht sonderlich erfolgreich.
Der Film hat das Interesse der Touristen Anfang der 1950er Jahre an der Insel stark beeinflusst und heute präsentiert sich Stromboli als schmucke Ferieninsel. Das Haus, in dem damals das Skandalpaar Rossellini/Bergman logierte, ist mit einer Gedenktafel an die Dreharbeiten versehen und das Video des Films läuft in der „Bar Ingrid“ auf Stromboli als Endlosschleife.
Der Film in der Literatur
In Fever (Roman) wird ein Besuch von Stromboli, den die Hauptfigur Damien und seine Mutter erleben, geschildert. Der Film dient als Beispiel dafür, dass heftige Katastrophen eine Wende im Leben bewirken können. Im Romangefüge ist der Filmbesuch der Punkt, an dem das verhängnisvolle Schweigen übermächtig wird, die Figuren immer weniger kommunizieren.