Zum Inhalt springen

Deutsches Afrikakorps

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2006 um 21:13 Uhr durch Bjb (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: 'offizielle' Webseite existiert wohl kaum). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:AKrommel.jpg
Erwin Rommel, 1941, Befehlshaber des Deutschen Afrikakorps

Das Deutsche Afrikakorps (DAK) war ein Expeditions-Korps der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Das Operationsgebiet befand sich von 1941 bis 1943 in Nordafrika und erstreckte sich im Verlaufe des Krieges von Tunesien über Libyen bis Ägypten. Wichtigster Widersacher wurde der britische General Bernard Montgomery als Befehlshaber der britischen 8. Armee.

Der Name "Deutsche Afrikakorps" könnte eine Anspielung auf das Deutsche Alpenkorps sein, das im 1. Weltkrieg an der Seite der Österreicher gegen die Italiener kämpfte.


Operationen

Der Afrikafeldzug selbst begann 1940 mit einem Angriff der zahlenmäßig weit überlegenen Italiener von Libyen auf die britische Armee in Ägypten. Die Briten konnten den Angriff nicht nur abwehren, sondern konnten in einem Gegenangriff nach Libyen eindringen.

Um die Niederlage Italiens abzuwenden, schickte das Deutsche Reich in der Operation Sonnenblume das Afrikakorps zur Verstärkung der italienischen Truppen. Aus der anfänglichen Unterstützung rückten die Deutschen bald in die Rolle eines Hauptbeteiligten vor und trieben die Briten, die zu der Zeit ihre Hauptkräfte nach Griechenland verlegt hatten, überraschend nach Osten zurück.

Da für diese Afrika jedoch das einzige Kampfgebiet mit direktem Kontakt zu ihrem Hauptgegner Deutschland war, unternahm Großbritannien große Anstrengungen auf diesem Kriegsschauplatz. Während Großbritannien durch seine Kolonien über sichere Versorgungswege verfügte, litt das Afrikakorps ständig unter dem Problem, seinen Nachschub über das Mittelmeer sichern zu müssen, wo es den Angriffen der Royal Navy und Royal Air Force ausgesetzt war. Mit den Militärstützpunkten auf Gibraltar und der Insel Malta verfügten die Briten über wichtige Schlüsselstellungen gegen die deutschen Nachschublinien.

Wichtige Schlachten fanden bei Tobruk und El Alamein statt. Rommel konnte bis zur Oase Siwa in Ägypten vordringen. Der Nil und der Suez-Kanal lagen in Reichweite. Die wichtigen Ölfelder Arabiens, des Irak, des Irans und sogar eine Verbindungsaufnahme mit der im Kaukasus vorrückenden deutschen Heeresgruppe stellten damit denkbare strategische Fernziele dar. Für die Juden in Palästina hätte der deutsche Vorstoß eine immense Bedrohung dargestellt.

Nach wechselvollen Kämpfen wurde der Vormarsch der Afrika-Armee schließlich in El Alamein kurz vor Alexandria in Ägypten gestoppt. Später wurde sie unter schweren Verlusten zum Rückzug gezwungen. Kurz darauf erfolgte die Landung anglo-amerikanischer Truppen (Operation Torch) in Marokko und Algerien, wodurch es Ende 1942 zu einem Zweifrontenkrieg in Afrika kam. Dadurch wurde ein Verbleib auf dem Kriegsschauplatz endgültig unmöglich.

Trotzdem verlegten Deutschland und Italien noch einmal starke Truppenverbände nach Tunesien, wohin sich die Panzerarmee Afrika zurückzog. Dadurch, dass die Truppen nicht nach Italien zurückgenommen wurden, gerieten nur wenige Monate nach der Niederlage von Stalingrad 120.000 Mann in Gefangenschaft. Angesichts der aussichtslosen Lage mussten die deutschen und italienischen Truppen bis zum 13. Mai 1943 kapitulieren.

Zwei Monate später (am 10. Juli 1943) landeten die Alliierten dann auf Sizilien.

Formationsentwicklung

Ursprünglich gehörten nur zwei deutsche Divisionen, nämlich die 15. und die 21. (umbenannt aus 5. Leichte Division) Panzerdivision, zum DAK. Im Laufe der Zeit wurden Rommel jedoch immer mehr deutsche und italienische Truppen unterstellt, so dass es schon Ende 1941 zur Bildung einer Panzergruppe Afrika (später umbenannt in Panzerarmee) kam, zu der außer dem DAK noch weitere Einheiten gehörten. Anfang 1943 schließlich wurden die aus Libyen zurückflutenden Einheiten unter Rommel mit den aus Italien nach Tunesien verlegten Kräften zur Heeresgruppe Afrika zusammengefasst.

Kommandeure

Siehe auch