Schloss Gartrop
Das Schloss Gartrop ist ein Wasserschloss in Hünxe.
Lage
Das Schloss liegt landschaftlich idyllisch in der weitläufigen Lippeaue zwischen Lippe und dem Wesel-Datteln-Kanal, am Rande des Naturparks Hohe Mark. Es ist verkehrstechnisch sehr gut erreichbar, in nur 5 Minuten von der A3, Abfahrt Hünxe in Richtung Dorsten zwischen Hünxe und Schermbeck. Das Autobahnkreuz Oberhausen ist nur 12 Minuten entfernt. Radfahrwege wie die Römerroute, drei Golfplätze oder Spazierwege durch den märchenhaften Hünxer Wald laden Naherholungsgäste aus dem benachbarten Ruhrgebiet ein. Der neu entstandene Landgasthof Blumrath im Schlosspark verwöhnt danach mit hausgebackenem Kuchen und wunderbaren belgischen Waffeln.
Geschichte
Schloss Gartrop gehört zu den schönsten niederrheinischen Anlagen des 17. Jahrhunderts, eingebettet in einen großzügigen mit weitläufigen Wassergräben durchzogenen Park. Der aus dem Jahr 1375 stammende Nordflügel wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einer Winkelburg erweitert. Im 1700 Jahrhundert erfolgte dann der Ausbau zu einer Vierflügelanlage im Stil des niederländischen Barock. Das Herrenhaus verfügt über einen barocken Saal mit einer im Rheinland sehr seltenen Reliefstuckdecke und Chinoiserien (Leinwandbespannungen, ähnlich denjenigen im Potsdamer Schloß), ein Geschenk des Preußischen Königs. Zentralraum ist die Halle mit zweigeschossiger Pilasterarchitektur. Von dort kommt man zu den Räumen, die teilweise in holländischem, teils im klassizistischen Stil ausgestaltet sind. Die Schloßkirche wurde 1698 erbaut. Im Jahr 1836 erhielt sie eine neugotische Fassade, bei deren Gestaltung man die portugiesische Klosterkirche Bathala (14. Jh.) als Vorbild nahm. Zur gleichen Zeit wurde die Vorburg vom Schloßvorplatz in nördliche Richtung verlegt. Auch sie erhielt auf der dem Schloß zugewandten Seite einen neugotischen Prospekt.
Die erste urkundliche Erwähnung eines Hendric de Gardapen stammt aus dem Jahr 1337. Um 1400 kam das Schloss an das Rittergeschlecht der Hüchtenbrucks. Das vierflügelige Haupthaus des Schlosses ließen Albert Gisbert von Hüchtenbruck und sein Sohn auf Grundmauern einer Burg aus dem 14. Jahrhundert um 1675 erbauen.
Der letzte männliche Hüchtenbruck war Albert Georg. Er hatte zwei Töchter und setzte deshalb noch zu Lebzeiten seinen Enkel Wilhelm Albrecht Freiherr Quadt von Wickrath zum Erben ein, allerdings mit der Auflage seinen Namen und sein Wappen mit denen der Hüchtenbrucks zu vereinigen.
1805 starb auch der letzte männliche von Quadt aus. Die Schwester des letzten Besitzers, Constanze Gräfin Hermine Elisabeth von Quadt und Hüchtenbruck, erbte das Schloss. Durch ihre Heirat kam es im Jahr 1805 an die Familie von Nagell.
2004 ersteigerte der Unternehmer Dr. Peter Blumrath die teilweise verfallene und einsturzgefährdete Schlossanlage.