Kadenz (Harmonielehre)
Erscheinungsbild
Kadenz (lat.-it. cadere, fallen) ist im weiteren Sinne ein "Quintfall". Im Besonderen bedeutet Kadenz:
- Eine Schlusswendung eines beliebigen Musikstückes in Akkorden, am einfachsten Dominante - Tonika - Dominante.
- Ein kurzes Musikstück, in dem die Akkorde durch den ganzen Quintenzirkel fallen, bis man wieder bei der Grundtonart (Tonika) landet.
- Eine freie Schlussvariation des Solisten am Ende von Solokonzerten mit Quintfall-Charakter (Oft auch durch den gesamten Quintenzirkel). Sie beginnt mit dem Quart-Sext-Akkord (umgedeutete Subdominante) und endet mit einem Triller mit Vorbehalt auf der Septim, in dem auf das Zeichen des Dirigenten das Orchester wieder einsetzt. Die Kadenz soll dem Solisten die Möglichkeit geben, seine Virtuosität zu zeigen. Sie war am Anfang immer improvisiert. Später schrieb man die Kadenzen auf, wobei der Komponist durchaus ein anderer sein kann als der des Konzertes. Bei den Konzerten Ludwig van Beethovens ist es schon die Regel, eine Kadenz des Komponisten angeboten zu bekonnen. Der Solist hat jedoch die Freiheit, seine eigene Kadenz zu komponieren oder zu improvisieren.