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Sparta

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Reste des antiken Sparta

Sparta (auch Lakedaimon), in der Antike Hauptstadt der peloponnesischen Landschaft Lakonien und des gleichnamigen Staates, lag auf den letzten Ausläufern des Taygetos und dicht am rechten Ufer des Eurotas, mit dem sich hier die Flüsschen Önos und an der Südseite der Stadt Knakion und Tiasa vereinigten, und bestand aus verschiedenen weitläufigen, gartenreichen Quartieren, welche zusammen einen Umfang von etwa 9 km hatten.

Die Einwohnerzahl mag sich in der Hauptzeit 600 v.Chr. auf 40.000 bis 50.000 belaufen haben. Früher hatte die Stadt keine Mauern, da die Bürger ihr als solche dienen sollten; erst der Tyrann Nabis legte eine Mauer an, die zwar bald darauf von den Achaiern zerstört, aber auf Befehl der Römer wiederhergestellt und noch in byzantinischer Zeit erneuert wurde.

Sparta hatte auch keine eigentliche Akropolis. Diesen Namen führte nur einer der Hügel der Stadt, auf dessen Spitze neben anderen der Tempel der Athene Chalkioikos stand. Von den einzelnen Quartieren (Komen) wird Pitana im Nord-Osten als das schönste genannt. Hier war die Agora mit den Versammlungsgebäuden der Gerusia und der Ephoren, der von der persischen Beute erbauten persischen Halle und dem großen, mit weißem Marmor überkleideten Theater, von welchem sich noch einige Überreste erhalten haben. Andere Plätze im Westen der Stadt, an der Straße nach Messene, waren der Dromos mit zwei Gymnasien und der mit Platanen bepflanzte Platanistas, wo die Jünglinge zu ringen pflegten. Die Stadt hatte außer den angeführten noch zahlreiche andere Tempel und Monumente, welche Pausanias nennt, deren Lage sich aber heute nicht mehr nachweisen lässt.

Überreste alter Bäder finden sich nordwestlich und südöstlich vom Theater, Reste einer alten Brücke über den Eurotas an der heutigen Straße nach Argos und Tegea. Die Anlage der Bergfestung und Residenzstadt Mystras im Westen der Stadt führte zu ihrer Verödung. Die jetzige Stadt Sparta (neugriech. Σπαρτη/Sparti), erst 1836 gegründet, hat 18.184 Einwohner (2001) und nimmt den südlichen Teil des alten Sparta ein.

Geschichte

siehe unter Geschichte Spartas

Bedeutung für Sprache und Literatur

Zahlreiche Mythen und Legenden wurden und werden über Sparta niedergeschrieben, auch in der deutschen Sprache hat Sparta Spuren hinterlassen; es hat sich ein Adjektiv mit seinem Namen gebildet: spartanisch, was für streng, hart, anspruchslos, genügsam und einfach steht, also Eigenschaften, die sich auf den Charakter und die Lebensweise, aber auch die Kindererziehung der Spartaner beziehen.

Siehe auch

Literatur

Quellen

  • Herodot: Historien; Deutsche Gesamtausgabe; übersetzt von A.Horneffer (1910); neu hg. und erläutert v. H.W.Haussig; mit einer Einleitung von Walter F. Otto; 4.Aufl. Stuttgart 1971.
  • Pausanias: Reisen in Griechenland; Gesamtausgabe in drei Bänden; auf Grund der Übersetzung von Ernst Meyer; hg. v. Felix Eckstein 3.Aufl. Zürich-München 1986.
  • Plutarch: Große Griechen und Römer; übersetzt von Konrat Ziegler und W. Wuhrmann; 6 Bde.; Zürich-Stuttgart 1954-1965.
  • Polybios: Geschichte; Gesamtausgabe in zwei Bänden; eingeleitet und übertragen von Hans Drexler; Zürich 1961 und 1963.
  • Thukydides: Geschichte des peloponnesischen Krieges; eingeleitet und übertragen von Georg Peter Landmann; unveränderter Nachdruck der 2. überarb. Aufl. Zürich-München 1976; 3. Aufl. München 1981.
  • Xenophon: Hellenika; griechisch-deutsch, übersetzt und hg.v. Gisela Strasburger; München 1970.
  • Xenophon: Die Verfassung der Spartaner; Übersetzt und herausgegeben von Stefan Rebenich; Darmstadt 1998.

Sekundärliteratur

  • Ernst Baltrusch: Sparta. Geschichte, Gesellschaft, Kultur. Beck, München ²2003 (Beck Wissen in der Beck'schen Reihe; bsr, Bd. 2083). 128 S. ISBN 3-406-41883-X
  • Helmut Berve: Sparta. Bibliographisches Institut, Leipzig 1937 (Meyers kleine Handbücher, Bd. 7). 148 S.
  • Paul Cartledge: Sparta and Lakonia. A Regional History 1300 to 362 BC.. 2. Aufl., Routledge, London/New York 2002. ISBN 0-415-26276-3
  • Karl Christ (Hg.): Sparta. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986 (Wege der Forschung, Bd. 622). VI, 519 S. ISBN 3-534-08809-3
  • Manfred Clauss: Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation. Beck, München 1983 (Beck'sche Elementarbücher). 248 S. ISBN 3-406-09476-7
  • Dreher, Martin: Athen und Sparta. Beck, München 2001 (Beck Studium). 221 S. ISBN 3-406-48208-2
  • Victor Ehrenberg: Art. Sparta (Geschichte). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. III A,2 (1929), Sp. 1373 ff.
  • James T. Hooker: Sparta. Geschichte und Kultur. A. d. Engl. v. Erich Bayer, Reclam, Stuttgart 1982. 320 S. ISBN 3-15-010314-2
  • Stefan Link: Der Kosmos Sparta. Recht und Sitte in klassischer Zeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994. ISBN 3-534-12273-9
  • Raimond Schulz: Athen und Sparta. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003 (Geschichte kompakt: Antike). ISBN 3-534-15493-2
  • Lukas Thommen: Sparta. Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis. Metzler, Stuttgart 2003 ISBN 3-476-01964-0
  • Carl W. Weber: Die Spartaner. Enthüllung einer Legende. Pawlak, Herrsching 1989. 444 S. ISBN 3-88199-640-0
  • Elisabeth Charlotte Welskopf (Hg.): Hellenische Poleis. Krise - Wandlung - Wirkung. 4 Bde., Akademie Verlag, Berlin (0st) 1974
  • Karl-Wilhelm Welwei: Die griechische Polis. Verfassung und Gesellschaft in archaischer und klassischer Zeit. Kohlhammer, Stuttgart [u.a.] 1983. ISBN 3-17-007935-2
  • Ders.: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht. Klett-Cotta, Stuttgart 2004. 438 S. ISBN 3-608-94016-2

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