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Baudrate

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Die Baudrate ist ein Maß, welches die Schrittgeschwindigkeit bei der Datenübertragung beschreibt. Die Baudrate wird oft auch als Symbolrate, Schrittgeschwindigkeit oder Symbolgeschwindigkeit bezeichnet. Benannt ist die Baudrate nach Jean-Maurice-Émile Baudot, welcher 1874 den Baudot-Code und den damit arbeitenden Baudot-Telegraphen erfand.

Die Baudrate beschreibt die Anzahl der Signalcodes (Symbol), die pro Sekunde übertragen werden können. Jeder Signalcode entspricht einer definierten messbaren Signaländerung im physischen Übertragungsmedium (vgl. Sampling). Bei elektrischem Medium entspricht die Geschwindigkeit der gemessenen Signaländerung oft der Frequenz. Gemessen wird die Anzahl der Symbole/s, die Einheit der Baudrate heißt Baud, abgekürzt Bd.

Die Baudrate wird häufig verwechselt mit der Bitrate, gemessen in Bit/s bzw. bps. Diese Messzahlen sind nur identisch, wenn je Schritt ein Symbol übertragen wird, dass genau ein Bit kodiert. Bei vielen Modulationen werden je Symbol mehrere Bits übertragen, bei Amplitudenmodulation etwa kann die Stärke des elektrischen Wertes in mehrere Teile geteilt werden. Bei vier unterscheidbaren Teilwerten werden dann je Schritt zwei Bit übertragen.

In der Praxis wird das zum Beispiel auf der UK0-Schnittstelle im ISDN gemacht. Hier werden mit dem 4B3T-Code vier Bits in drei Signaländerungen übertragen. Dadurch wird die Schwerpunktfrequenz auf der Leitung herunter gesetzt. Dies geschieht auch bei Schnittstellen wie zum Beispiel bei FireWire mit 8B10B.

Wie im Beispiel zu sehen, werden viele digitale Modulationarten so bezeichnet, wieviele Datenbits je Leitungssymbole übertragen werden. Im allgemeinen gilt, je mehr Bits je Schritt übertragen werden, umso anfälliger gegen Störungen. In der Geschichte setzten die ersten verwendeten Modulationsverfahren ein Bit je Schritt ein, womit Bitrate und Baudrate lange gleich waren.

siehe auch: DFÜ, Datenrate, Baud. QAM