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Animismus (Religion)

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Als Animismus bezeichnet man im allgemeinen ein schriftloses Religionssystem (auch Naturreligion), das davon ausgeht, personifizierte, übernatürliche Wesen (Geister oder Seelen) bewohnten natürliche Körper oder gewöhnliche Gegenstände und bestimmten deren Existenz.

Neuheiden beschreiben häufig ihr Glaubenssystem als animistisch. Ein Beispiel davon ist der Gedanke, eine Göttin oder ein Gott bestünden aus allem, was existiert.

Animismus ist auch der Name einer Theorie der Religion des Anthropologen E. B. Tylor in seinem Buch 1871, Primitive Culture. Die meisten Religionswissenschaftler schätzen heute den Begriff "Animismus" als sinnvoll ein zur Beschreibung spezifischen Glaubenssystems, weisen aber Tylors Animismustheorien zurück

Nach Tylor ist Animismus die früheste von Menschen entwickelte Form der Religion. Die Menschen hätten ihre frühesten Gesellschaftssysteme auf den Animismus gebaut, um zu erklären, warum die Dinge geschehen. Als Tylor dieses veröffentlichte, galt diese Theorie politisch radikal, weil sie beanspruchte, dass nicht-westliche Völker (nämlich nicht christliche Heiden) tatsächlich Religion haben. Jedoch seit dem Erscheinen der Primitive Culture, sind die Theorien Tylors von drei Seiten kritisiert worden.

  • Zum einen fragte man, ob der Glaube der verschiedenen Völkerstämme, die in den unterschiedlichen Teilen der Welt leben, tatsächlich auf den Nenner einer gemeinsamen Religion zusammengebracht werden könne.
  • Zweitens wurde gefragt, ob die grundlegende Funktion der Religion wirklich die "Erklärung" des Universums ist (Kritiker wie Marrett und Emile Durkheim wandten ein, religiöser Glaube habe vornehmlich eine emotionale und soziale, anstatt einer intellektuellen Dimensionen).
  • Schließlich sahen viele Tylors Theorien als ethnozentrisch an

siehe auch: Magie, Totemismus, Fetischismus,