Schenefeld (Kreis Pinneberg)
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Schenefeld hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Pinneberg |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 20 m ü. NN |
Fläche: | 9,99 km² |
Einwohner: | 17.852 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.786 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 22869 |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | PI |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 044 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Holstenplatz 3 - 5 22869 Schenefeld |
Offizielle Website: | www.stadt-schenefeld.de |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Christiane Küchenhof (SPD) |
Schenefeld ist eine Stadt im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.
Geografie und Verkehr
Die Stadt Schenefeld im Kreis Pinneberg grenzt im Süden, Südwesten und Südosten an die Stadt Hamburg, genauer an die Stadtteile Osdorf, Iserbrook und Lurup; im Nordwesten an die Stadt Pinneberg und im Norden und Nordosten an die Gemeinde Halstenbek.
Der Fluss Düpenau fließt quer durch die Stadt und ist daher auch auf dem Schenefelder Stadtwappen eingezeichnet.
Schenefeld ist in vielfältiger Weise eng mit Hamburg verbunden, so gehört es zum Beispiel telefonisch zum Ortsnetz Hamburg und wird sogar häufig wie ein Stadtteil als Hamburg-Schenefeld bezeichnet.
Geschichte
Das heutige Stadtgebiet liegt in einem uralten Siedlungsraum. Der Heimatforscher Martin Mulsow berichtet von Funden wie Pfeilspitzen, Schaber und Äxte, Reste von Hünengräber oder Urnengrabfunde, die eine Besiedlung schon in der Steinzeit nachweisen. Schenefeld gehört mit großer Wahrscheinlichkeit in den Kranz der ganz alten Orte im heutigen Kreis Pinneberg.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1256. Darin überweist der Dekan der Hamburger Kirche seine Besitzungen in Schenefeld und Sülldorf einem Priester zur Nutzung.
Im Pinneberger-Hatzburger Einnahme- und Ausgaberegister von 1464/1465 wird mit Haye Hardenbach der erste Bewohner Schenefelds namentlich erwähnt.
Über die genaue Einwohnerzahl läßt sich bis zur ersten Volkszählung im Jahre 1803, die eine Bewohnerzahl von 391 ergab, nicht viel aussagen.
Die Entwicklung nach dem 1. Weltkrieg prägte das heutige Stadtbild entscheidend. Bis dahin erstreckte sich das Hauptsiedlungsgebiet an der Straße von Hamburg nach Pinneberg, der heutigen Hauptstraße. Ehemalige Pulverschuppen einer Munitionsfabrik, die während des 1. Weltkrieges angelegt wurde, allerdings nie die Produktion aufnahm, wurden nach 1918 zu Wohnhäusern umgebaut. Dies war die Keimzelle des Ortsteiles Schenefeld-Siedlung.
Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Bevölkerung durch die Ansiedlung ausgebombter Hamburger und Heimatvertriebener stetig. Den größten Schub in der Entwicklung der Einwohnerzahl erlebte Schenefeld zwischen 1960 und 1970 durch Zuzug vieler Hamburger. In dieser Zeit verdoppelte sich die Bevölkerung knapp von 8.719 (1960) auf 15.161 (1970).
Ein Meilenstein war die Verleihung der Stadtrechte am 1. Juli 1972.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner | |
---|---|---|
1803 | 391 | |
1840 | 434 | |
1880 | 649 | |
1900 | 909 | |
1925 | 1.458 | |
1939 | 3.009 | |
1945 | 4.470 | |
1950 | 5.876 | |
1955 | 6.760 | |
1960 | 8.719 | |
1965 | 13.084 | |
1970 | 15.161 | |
1975 | 15.747 | |
1980 | 15.780 | |
1985 | 16.028 | |
1987 | 14.985 | * |
1990 | 15.210 | |
1995 | 15.747 | |
2000 | 17.684 | |
2005 | 17.873 |
(*) Bevölkerungsrückgang aufgrund der Volkszählung 1987
Politik
Ergebnis der Kommunalwahl vom 2. März 2003
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
CDU | 2.816 | 41,2% | 14 |
SPD | 1.935 | 28,3% | 9 |
Bündnis 90/Die Grünen | 658 | 9,6% | 3 |
STATT Partei | 539 | 7,9% | 2 |
PRO-Schill | 483 | 7,1% | 2 |
FDP | 410 | 6,0% | 2 |
Die Fraktion der PRO-Schill hat sich inzwischen in Offensive D umbenannt.
Inzwischen hat ein FDP-Mitglied Partei und Fraktion verlassen und sich der Offensive D angeschlossen.
Daraufhin verlor die FDP ihren Fraktionsstatus in der Ratsversammlung.
Gemeindevorsteher und Bürgermeister
Die Bezeichnungen der Verwaltungsleiter haben sich im Lauf der Zeit geändert. Bis 1870 Voigt, ab 1870 Gemeindevorsteher, vom 7.4.1933 bis 3.9.1934 Gemeindeschulze und seitdem Bürgermeister.
Die Gemeindevorsteher und Bürgermeister wurden bis 1950 aus den Reihen der Gemeindevertretung gewählt, leiteten deren Sitzungen und führten die Gemeindeverwaltung ehrenamtlich.
Zwischen 1946 und 1950 führte Karl Matthies als Gemeindedirektor die Verwaltung hauptamtlich.
Seit 1950 führt der Bürgermeister die Schenefelder Verwaltung hauptamtlich.
Bis 1998 wurde der Bürgermeister von der Gemeindevertretung / Ratsversammlung gewählt, seitdem direkt von der Schenefelder Bevölkerung
- 1866-1876: Joachim Fuhlendorf
- 1876-1888: Johann Hinrich Timm
- 1888-1894: Hans Ellerbrock
- 1894-1908: Johann(es) Timmermann
- 1908-1917: Martin Wittmark
- 1917-1925: Cord Ellerbrock
- 1925-1933: Hinrich Karp
- 1933-1945: Hermann Ramcke, NSDAP
- 1945-1946: Paul Hertrich, SPD
- 1946-1950: Albert Schröder, SPD
- 1950-1962: Richard Döterling, SPD
- 1962-1973: Karl-Heinz Thron, SPD
- 1973-1979: Dr. Uwe Heering, FDP
- 1979-1985: Albert Burs, SPD
- 1985-1987: Frank Mudrack, CDU
- 1988-1994: Albert Burs, SPD
- 1994-2006: Günter von Appen, parteilos
- seit 2006 : Christiane Küchenhof, SPD
Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 4.September 2005
Kandidat | Partei | Stimmen | Prozent |
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Christiane Küchenhof | SPD | 3.972 | 55,1% |
Heinz-Horst Meyer | parteilos | 1.924 | 27,0% |
Heike Mittelberger | CDU | 1.098 | 15,2% |
Andreas Wilken | parteilos | 193 | 2,7% |
Christiane Küchenhof wurde von den Fraktionen der SPD, den Grünen und der STATT-Partei vorgeschlagen.
Heike Mittelberger wurde von der Fraktion der CDU nominiert.
Heinz-Horst Meyer und Andreas Wilken sammelten jeweils mehr als 135 Unterschriften von Wahlberechtigten und traten als unabhängige Bewerber an.
Da Christiane Küchenhof im 1. Wahlgang mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereinigen konnte, war die Entscheidung bereits im ersten Durchgang gefallen.
Bürgervorsteher
Der Bürgervorsteher wird aus den Reihen der Gemeindevertretung/Ratsversammlung gewählt, leitet deren Sitzungen und repräsentiert die Stadt bei wichtigen Anlässen.
Die Funktion des Amtes könnte als Mischung aus den Aufgaben des Bundespräsidenten und des Bundestagspräsidenten beschrieben werden.
Seit 1978 besitzt die stärkste Fraktion in der Ratsversammlung das alleinige Vorschlagsrecht für diese Position.
- 1950-1951: Albert Schröder, SPD
- 1951-1954: Heinrich Reusch, SHW
- 1954-1955: Jakob Kahlke, SHW
- 1955-1966: Albert Schröder, SPD
- 1966-1967: Georg Gerdes, FWS
- 1967-1968: Albert Schröder, SPD
- 1968-1970: Joachim Beckmann, CDU
- 1970-1974: Walter Kaehlert, SPD
- 1974-1986: Joachim Beckmann, CDU
- 1986-1988: Albert Burs, SPD
- 1988-1990: Brigitte Lemcke, CDU
- 1990-1994: Hannelore Schuldt, SPD
- 1994-2003: Albert Burs, SPD
- seit 2003 : Heike Mittelberger, CDU
Städtepartnerschaften
Luninez (Weißrussland), seit 8. Oktober 2001
Voisins-le-Bretonneux (Frankreich), seit 20. Mai 2006
Wirtschaft
Die Stadt dient als Standort für einige bedeutende Firmen: Edeka/SPAR, Interschalt (Elektronik), Schloß Göhrde und Langnese (Lebensmittel), Hofner und Hermes Schleifmittel. Einen weiteren Aufschwung erhofft sich die Stadt durch den Bau des Röntgenlasers XFEL.
Pinneberger Verkehrsgesellschaft
Am 1. Juni 1975 weihte die PVG nach einem Umzug aus Rellingen ihren neuen Betriebshof mit Verwaltungssitz am Osterbrooksweg 73 ein. Seitdem bedienen die Busse von Schenefeld aus den Hamburger Westen und große Teile des Kreises Pinneberg.
Harry-Brot
Seit dem März 1963 wird in Schenefeld Brot von der Harry-Brot GmbH gebacken, nachdem der Standort in Hamburg-Bahrenfeld aufgegegen wurde.
Sport
Von größerem Bekanntheitsgrad ist der Sportverein Blau-Weiß 96 Schenefeld e.V.
Literatur
- Dr. Ingo Puder: Chronik Schenefeld, anläßlich des 25. Stadtjubiläums veröffentlicht, Herausgeber: Stadt Schenefeld, 1997