Nymburk
Nymburk (deutsch Nimburg) ist eine Stadt in der Mittelböhmischen Region.
Sie liegt an der Elbe, 40 km nordöstlich von Prag und hat ca. 15.000 Einwohner.
Geschichte
Die Stadt wurde um das Jahr 1275 vom böhmischen König Přemysl Otakar II. gegründet und erhielt den deutschen Namen Nuenburch und war auch ursprünglich von deutschen Kolonisten besiedelt. Im Laufe des 14. Jahrhunderts nahm die Anzahl der tschechischen Bürger allmählich zu, zur Zeit der hussitischen Revolution war sie bereits weitgehend tschechisch. Ab 1425 befand sie sich unter der Kontrolle der Taboriten, 1436 bestätigte König Sigismund ihre Privilegien. Nach dem Ständeaufstand von 1547 und wieder nach der Schlacht am Weißen Berg von 1619 war die Stadt wegen ihres evangelischen Glaubens Repressionen ausgesetzt. 1628 mussten die Bürger, die nicht bereit waren, zum Katholizismus zu konvertieren, auswandern. 1631 und 1634 wurde die Stadt von sächsischen Truppen erobert und zerstört, später von den Schweden. Erst ab Anfang des 18. Jahrhunderts kam es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts war Nymburk ein Zentrum der tschechischen Nationalen Wiedergeburt.
Persönlichkeiten
In Nimburg geboren
- Radek Bejbl, Fußballspieler auf der Position eines Verteidigers
- Am 16. Februar 1684 wurde hier der "Vater der böhmischen Musik" Bohuslav Matej Černohorský geboren.
- Am 22. April 1923 wurde hier der tschechischer Literaturtheoretiker Vratislav Effenberger geboren.
- Marek Nikl, Fußballspieler
In Nimburg gelebt
- František Josef Čečetka Schriftsteller, war Lehrer an der Jungenschule in Nymburk
- Ein bekannter Bürger Nymburks war der Schriftsteller Bohumil Hrabal (1915-1997), der zwar in Brünn geboren wurde und in Prag starb, dessen Werke aber zu großen Teilen in Nymburk spielen. Er ist auch in Kersko bei Nymburk begraben.
Jiri Vokner (12. Mai 1931), Kanuweltmeister C1 (1954 in Macôn, FR), mehrfacher tschechischer Meister, vierter an der Olympiade in Melbourne.