MIBRAG
Übersicht
MIBRAG steht für Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH. Die Firma befasst sich hauptsächlich mit der Förderung von Braunkohle im Raum Leipzig/Halle (Saale), betreibt aber auch einige Kraftwerke (Wählitz, Deuben, Mumsdorf) und einige in diesem Umfeld angesiedelte Fabriken. Sie ist der Hauptzulieferer für mehrerer Großkraftwerke (Lippendorf, Schkopau) in diesem Raum.
Der Hauptsitz der Firma ist in Theißen bei Zeitz in Sachsen-Anhalt. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Bruce De Marcus.
Geschichte
1990 entstand zunächst durch Privatisierung des früheren Kombinat Braunkohle Bitterfeld die Vereinigten Mitteldeutschen Braunkohlenwerke AG. Im Jahr 1994 wurden große Teile dieser Firma durch das britisch-amerikanische Formenkonsortium PowerGen - NRG Energy - Morrison Knudsen (seit 2000 Teil der Washington Gropup International) aufgekauft und es entstand die MIBRAG mbH. Heute gehört die Gesellschaft zu gleichen Teilen der Washington Group International und NRG Energy.
Zahlen
- Umsatz: 298,1 Mio. Euro
- Betriebsergebnis: 47,3 Mio. Euro
- Jahresüberschuss: 39,7 Mio. Euro
- Anzahl der Mitarbeiter: 1867
- Braunkohleförderung: 2002: 19,5 Mio. t, 2003: 21,5 Mio. t
Diese Zahlen wurden im Wesentlichen dem derzeit aktuell (Januar 2004) vorliegenden Geschäftsbericht aus dem Jahr 2002 entnommen.
Beteiligungen
Zur MIBRAG gehören folgende Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen:
- MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH, Braunsbedra
- Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH, Leipzig
- Fernwärme GmbH Hohenmölsen-Webau
- Gröbener-Logistik GmbH, Gröben
- RWE Umwelt Westsachsen GmbH, Espenhain
- Montan Bildungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
- GALA-MIBRAG Service GmbH
Umweltaspekte
Braunkohle gehört zu den fossilen Energieträgern, bei deren Verbrennung hauptsächlich Kohlendioxid entsteht, was maßgeblich zur globalen Erwärmung beiträgt. Außerdem entstehen noch ein reihe weiterer Gase und Abprodukte, deren Abgabe in die Atmosphäre aber in den letzten Jahren durch den Einbau einer reihe von Filteranlagen erheblich zurückgegangen ist. Neben dem Problem der Verbrennung ist auch die Gewinnung von Braunkohle im Tagebau, wie dies von der MIBRAG betrieben wird, nicht unproblematisch. Einerseits ist sie in Deutschland gegenwärtig ökonomischer als die Förderung von Steinkohle zu gewinnen, es gibt hier keine Subventionen. Andererseits ist mit der Förderung aber ein erheblicher Flächenverbrauch verbunden, der auch immer wieder die Abbaggerung von Orten einschließt. Gegenwärtig ringt die MIBRAG um die Genehmigung für die Abbagerung des Ortes Heuersdorf im Süden von Leipzig, um dadurch den Tagebau Schleenhain weiter betreiben zu können. Dagegen kämpfen die Einwohner von Heuersdorf mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln.