Pontisches Gebirge
Das Pontische Gebirge, auch Pontus-Gebirge genannt, ist eine Gebirgskette im Norden der Türkei, die sich entlang der gesamten Schwarzmeerküste der Türkei erstreckt. Der Westteil erreicht Höhen bis 2000 m, während im Osten viele Gipfel über 3000 m hoch sind. Die höchste Erhebung, der Kaçkar Dağı, schon fast an der Grenze zu Georgien, ist fast 4000 m hoch. Es gehört zur erdgeschichtlich relativ jungen alpidischen Gebirgsfaltung. In Georgien, bei Batumi, läuft das Pontische Gebirge aus. Sein Name wird von der altgriechischen Bezeichnung des Schwarzen Meeres (Pontos Euxinos) hergeleitet.
Das Pontische Gebirge erhebt sich nach einem nur schmalen Küstenstreifen unmittelbar südlich des Schwarzen Meeres. Die steile Nordabdeckung ist aufgrund der häufigen Niederschläge (Steigungsregen) dicht bewaldet und ist zum Teil gutes Kulturland. Vor allem Haselnüsse, Tee, Tabak, Olive und neuerdings vor allem auch Kirschen und Zitrusfrüchte werden dort kultiviert. In den östlichen Niederungsgebieten liegen die Zentren des türkischen Reisanbaus. Bereiche, die auf Grund ihrer Steilheit oder Bodenunsicherheit für eine Kultivierung nicht geeignet sind, sind zum Teil dicht mit Rhododendren bewachsen. Die höheren Regionen werden auch als Weide- und Almengebiet genützt. Der Wald ist vor allem ein Tannen-Buchen-Mischwald. Die Waldgrenze liegt zwischen 2000 und 2300 Meter. Auch die ganzjährige Besiedelung reicht an der Nordseite des Gebirges bis in diese Höhen.
Nach Süden, zum Anatolischen Hochland hin, fehlt wegen der geringen Niederschläge der Waldbestand; dort weist die äußerst dünn besiedelte Landschaft weitgehend montanen Steppencharakter auf. Nur entlang der Flüsse und in Beckenlandschaften gedeihen Weiden und Pappeln, vereinzelt gibt es aufgelockerte Eichen- und Schwarzkieferbestände. Da das gesamte Gebiet dünn besiedelt ist, sind Flora und Fauna noch sehr artenreich.
Einige Flüsse, wie der Kızılırmak, der längste ausschließlich in der Türkei fließende Fluss, durchbrechen in engen Klammlandschaften das Pontische Gebirge und münden in das Schwarze Meer. In der Nähe dieser Flussmündungen befinden sich auch die Siedlungszentren, wie z.B. Sinop, Samsun, Trabzon oder Rize.