Pappeln
Pappeln | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Populus | ||||||||||||
L. | ||||||||||||
Arten (Auswahl) | ||||||||||||
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Die Pappeln (Populus) sind eine Gattung von Laubbäumen in der Familie der Weidengewächse (Saliaceae).
Beschreibung
Pappeln sind sommergrüne 30 bis 45 Meter hohe, flach wurzelnde Bäume oder Sträucher, die vielfach an Gewässern wachsen.
Verbreitung
Die etwa 50 Arten der Pappeln sind in der nördlichen Hemisphäre verbreitet. In Mitteleuropa sind die Schwarzpappel (Populus nigra), die Silberpappel (Populus alba), die Zitterpappel (Populus tremula), die auch unter dem Namen Espe bekannt ist, und die Graupappel (Populus canescens) heimisch. Außerdem kommen verschiedene Hybriden aus den einzelnen Arten vor, die, ebenso wie verschiedene Pappel-Kulturformen, auch gezielt in der Landschaft angepflanzt wurden, beispielsweise an Wasserläufen und in feuchten Auebereichen. Die hierzulande häufigste Pappelart ist ein Hybrid, genannt Populus nigra X canadensis robusta. Er ist derzeit befallen von einer endemisch um sich greifenden Pilzkrankheit (Marssonina brunnea), die für das Individuum tödlich verlaufen kann.
Nutzung
An der unbelaubten Pappel im Winter wird die streng aufrechte, fast senkrechte Wuchsform des Baumes deutlich. Daher wurden sie früher gern als Straßen- und Alleen-Bäume gepflanzt. Die Bäume wachsen schnell und bilden ein weiches Holz. Pappeln wachsen auch weiter, wenn der Baum abbricht oder in einiger Höhe abgesägt wird. Wegen ihrer Raschwüchsigkeit und Anspruchslosigkeit finden sie als Pionierbaumarten bei der forstlichen Rekultivierung von Halden oder Tagebauen Verwendung. Pappelholz wurde lange Zeit bei der Eisenbahn als primärfedernde Beilage zwischen dem Kleineisen der Schwelle und der Schiene verwendet. Man nutzt das Pappelholz aber auch zur Fertigung von Holzschuhen. Mit der wirtschaftlichen Nutzung der Pappeln beschäftigt sich das 1962 in Hann. Münden eingerichtete Forschungsinstitut für Pappelwirtschaft (heute Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten Hann. Münden).
Transgene Pappeln werden derzeit in den USA, Kanada, der EU und in China in Freisetzungsversuchen untersucht. Veränderte Holzqualität, Schädlingsresistenz und verbesserte Schwermetallaufnahme und dessen Akkumullierung zur Bodensanierung stehen dabei im Zentrum der Forschungsaktivitäten. Die vollständige Sequenzierung des Genoms der Amerikanischen Balsam-Pappel im Jahr 2004 wird in Zukunft noch zu weiteren Tätigkeiten führen. Da die Pappel in gewisser Weise als Modellorganismus der Genetik gesehen wird, wird mit Pappeln auch die Stabilität genetisch modifizierter oder übertragener Gene von Gehölzen untersucht.
Systematik
Man unterscheidet unter anderem die folgenden Populus-Arten:
- Silberpappel (P. alba)
- Balsam-Pappel (P. balsamifera)
- Kanadische Pappel (P. canadensis) (Hybrid von P. deltoides und P. nigra)
- Graupappel (P. canescens)
- Rosenkranz-Pappel (Populus deltoides)
- Euphrat-Pappel (P. euphratica)
- Schwarzpappel (P. nigra)
- Säulen-Pappel (Populus nigra ´Italica´) (in der Natur gefundene säulenförmige Wuchsform)
- Zitterpappel oder Espe (P. tremula)
- Westliche Balsam-Pappel (P. trichocarpa)
Literatur
- Martin Hofmann: Pappeln als nachwachsender Rohstoff auf Ackerstandorten. Kulturverfahren, Ökologie und Wachstum unter dem Aspekt der Sortenwahl. Schriften des Forschungsinstitutes für schnellwachsende Baumarten, Hann. Münden (Band 8). Dissertationsschrift (Universität Göttingen). Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten Hann. Münden, Hann. Münden 2005, 143 S., ISBN 3-927194-05-0